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TS 14: Das Erbe der Hölle

TS 14: Das Erbe der Hölle

Titel: TS 14: Das Erbe der Hölle
Autoren: Raymond F. Jones
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Materie.
    „Er ist zerstört!“ rief Terry heiser aus. „Der größte archäologische Fund aller Zeiten – wir vernichteten ihn, ehe wir etwas darüber herausgefunden haben …“
    „Halt’ den Mund!“ befahl Underwood schroff. Er versuchte, sich auf das Geschehen vor ihm zu konzentrieren, aber er konnte keinen Sinn darin entdecken. Er stöhnte vor Ärger über die Tatsache, daß er keine Kamera bei sich hatte, und betete, daß jemand im Innern des Schiffes seine Sinne genug beisammen haben würde, um den Vorgang zu filmen.
    Während das Schiff seine langsame Drehung fortsetzte, erstarb langsam das Pulsieren der amorphen Masse, die einst das Juwel gewesen war. Und aus ihrer grauen Trübe entstand etwas Neues!
     
    *
     
    Underwood rang nach Atem. An den Rändern der Facetten zeigten schwere Rippen die Struktur, welche das Skelett bildete. Und jede Zelle zwischen den Rippen war mit einer dichten Substanz ausgefüllt, die teilweise die unbekannte Welt im Innern enthüllte.
    Aber mehr als das – zwischen zwei Rippenreihen erspähte er eine Lücke, einen Zugang zum Innern.
    „Komm“, rief er Terry zu. „Sehen wir uns diese Öffnung an.“
    Sie sprangen auf die Scooter, die an der Oberfläche des Laborschiffes verklammert waren, und rasten los.
    Sie manövrierten die Scooter an die Öffnung heran und verankerten sie auf der Oberfläche des Artefakts.
    Der dreieckige Zugang war groß genug, um einen Mann durchzulassen. Underwood und Terry knieten an seinem Rand nieder und spähten hinunter. Ihre Handlampen blitzten über das enthüllte Innere. Die Öffnung schien in das Zentrum eines kleinen Raumes abzufallen, der leer war.
    „Komm in meine Wohnung, sagte die Spinne zur Fliege“, zitierte Terry. „Siehst du vielleicht irgend etwas unter dir?“
    „Nein. Warum das Spinnenzitat?“
    „Ich weiß nicht. Alles ist zu einfach. Ich habe das Gefühl, als beobachte uns jemand und dränge uns auf dem Weg vorwärts, den er uns zu gehen wünscht. Und wenn wir das Ende des Weges erreichen, werden wir wünschen, ihn nie gegangen zu sein.“
    Underwood knurrte etwas Unverständliches als Antwort und ließ sich in die Höhlung fallen. Seine Handlampe zuckte rasch umher. Terry folgte augenblicklich. Sie fanden sich in der Mitte eines kreisrunden Raumes, der sechs Meter im Durchmesser maß. Die Wände und der Boden schienen aus dem gleichen ebenholzschwarzen Material zu bestehen, das die äußere Hülle des Edelsteins vor seiner Verwandlung gebildet hatte.
    Die Wände waren buchstäblich vom Boden bis zu der drei Meter hohen Decke mit Inschriften bedeckt, die schwach in der Dunkelheit glühten, wenn ihre Handlampen nicht darauf gerichtet waren.
    „Erkennst du etwas davon?“ wollte Underwood wissen.
    „Stroid III“, stellte Terry ehrfürchtig fest. „Die schönste Sammlung von Gravuren, die jemals gefunden worden ist. Wir haben nie zuvor ein zusammenhängendes Bild erhalten, das auch nur einen Bruchteil dieser Größe aufwies.“
    „Ich habe eine bestimmte Ahnung“, bemerkte Underwood langsam. „Ich weiß zwar nichts über die Art, in der man beim Entziffern einer unbekannten Sprache vorgeht, aber ich möchte wetten, ihr werdet feststellen, daß hier die elementaren Begriffe ihrer Sprache vorhanden sind, so, wie die Inschriften draußen den Schlüssel zu ihrer Mathematik lieferten, bevor sie die Wellengleichungen beschrieben.“
    „Du magst recht haben.“ Terrys Augen glühten vor Begeisterung, während er die polierten Wände mit den matt glühenden Buchstaben überblickte.
    Sie kehrten zum Schiff zurück, um Phyfe von ihrem Fund zu berichten.
    Underwood spielte lediglich den Zuschauer, als sie zu dem Edelstein zurückkehrten. Zwei Photographen, Carson und Enright, begleiteten sie zusammen mit Nichols, dem Assistenten für Semantik.
    Underwood stand in Gedanken versunken neben ihnen, während die Photographen ihre Apparate aufbauten. Phyfe bemerkte zu ihm: „Dr. Bernard erwähnte Ihre Ansicht, dieser Raum verkörpere den Schlüssel zu Stroid III. Im Augenblick kann ich nichts feststellen, das darauf hindeuten würde. Was veranlaßt Sie zu Ihrer Meinung?“
    „Der ganze Aufbau“, erläuterte Underwood. „Zunächst bot sich uns nur die undurchdringliche Hülle. Dann folgte das Mittel, durch das es uns gelang, die Inschriften auf der Außenseite zu lesen. Offensichtlich, wenn Hitze und Kernspaltung ebensowenig wie chemische Reaktionen imstande waren, das Material anzugreifen, blieb die Radiationsmethode als
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