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TS 14: Das Erbe der Hölle

TS 14: Das Erbe der Hölle

Titel: TS 14: Das Erbe der Hölle
Autoren: Raymond F. Jones
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mächtig werden, bis es keinen im gesamten Universum gibt, der euch übertrifft.“
    Phyfe wandte die Seite um. Abrupt hielt er inne. Er wandte sich zu Underwood um. „Der Rest steht Ihnen zu“, sagte er.
    „Was …?“
    Underwood blickte auf das Metall. Mühsam begann er zu lesen. Langsam kämpfte er sich durch die ersten Begriffe, überflog dann das Folgende, als offenbar wurde, daß hier Material war, das tagelanges Studium erforderte. Aber unter seinem flüchtigen Dahingleiten erstand die Vision eines großen Traumes, eines Traumes der Eroberung der Äonen, der Erhaltung des Lebens, während Welten schwanden und starben und neu erstanden.
    Die Zeilen erzählten von einer unbekannten Strahlung, die, auf lebende Zellen gerichtet, sie in Protoplasma zurückverwandelte.
    Und sie sprachen von anderen Strahlungen und komplizierten chemischen Prozessen, die das Leben wieder herzustellen vermochten, das in dem Protoplasma steckte.
    Underwood sah auf. Seine Augen glitten über die Gesichter seiner Gefährten.
    „Es lebt!“ hauchte er. „Fünfhunderttausend Jahre – und es lebt! Hier sind die Anweisungen, nach denen es wiederhergestellt werden kann!“
    Im Innern des Würfels lag schlafende Materie, die zu einem Hirn geformt werden konnte – einem fremden, aber mächtigen Hirn. Plötzlich fühlte Underwood sich seltsam zu dieser Kreatur hingezogen, die die Zeit besiegt hatte, und in seinem Innern legte er einen Schwur ab, daß, wenn es in seiner Macht lag, dieses Geschöpf wiederauferstehen und seine Geheimnisse verkünden würde.

 
4. Kapitel
     
    „Del!“ rief Illia freudig aus, als sie ihre Wohnungstür öffnete.
    „Überrascht?“ forschte Underwood.
    „Warum hast du mich nicht von deinem Kommen benachrichtigt? Es ist nicht fair …“
    „… dir keine Zeit zu lassen, dich zu wappnen?“
    Sie nickte schweigend, während er sie in die Arme schloß. Aber rasch machte sie sich frei und führte ihn zu dem Sitz vor den hohen Fenstern, welche die nächtliche Helle der tiefergelegenen Stadt überschauten.
    „Bist du zurückgekehrt?“ wollte sie wissen.
    „Zurück? Du legst eine verwirrende Bedeutung in gewöhnliche Worte, Illia.“
    Sie lächelte, ließ sich neben ihm nieder und wechselte schnell das Thema. „Erzähle mir von der Expedition. Archäologie erschien mir immer als die nutzloseste aller Wissenschaften, aber ich vermute, das rührte daher, daß ich nichts Gemeinsames zwischen ihr und meiner Medizin entdecken konnte. Ich habe mich stets gefragt, was ein Physiker daran finden mag.“
    „Ich glaube, unser neuester Fund wird dir etwas Verbindendes geben. Wir haben ein lebendes, wenn auch schlafendes Wesen freigelegt, das auf gleicher oder höherer Intelligenzstufe mit uns steht. Sein Alter beträgt ungefähr eine halbe Million Jahre. Ich bin sicher, daß du an den medizinischen Aspekten interessiert sein wirst.“
    Für einen Augenblick saß Illia, als hätte sie nicht gehört. Dann erwiderte sie langsam: „Das könnte eine Entdeckung sein, um eine Welt zu verändern.“
    Underwoods Ärger, den er empfand, rührte weniger von ihren Worten als von der Tatsache her, daß er versucht hatte, die gleiche Vorstellung zu unterdrücken. „Wir haben keine Entdeckung von derart welterschütternden Ausmaßen gemacht. Wir haben ein Geschöpf eines anderen Zeitalters und einer anderen Kultur gefunden, aber es wird unsere Gesellschaft weder spalten noch verändern.“
    „Wenn es sich um eine wissenschaftlich überlegene Kultur handelt, woher willst du dann wissen, was es tun wird?“
    „Wir wissen es nicht, aber jetzt auf Einzelheiten einzugehen, würde zu weit führen. Ich erwähnte es lediglich, weil wir einen Biologen als Ratgeber benötigen werden. Ich dachte, du hättest vielleicht Interesse daran.“
    Ihre Augen blickten über die hell erleuchtete Stadt. Sie fragte: „Del, ist es menschlich?“
    „Menschlich? Was heißt menschlich? Ist Intelligenz menschlich? Bis jetzt wissen wir nur, daß es sich um ein fühlendes Wesen von hohem wissenschaftlichem Standard handelt.“
    „Und das allein macht sein Verhältnis zu uns sympathisch?“
    „Nun, ich nehme es an. Ich sehe keinen Grund, warum es anders sein sollte.“
    „Ja. Ja, ich stimme dir zu. Und hast du nicht weitergedacht? Es kann zu einem Keim der Erneuerung werden, zu einem Nukleus, der die zerstreuten Triebkräfte unserer Kultur um sich sammelt und sie in der Absorption seiner neuen Wissenschaft eint. Bedenke nur, auf welches biologische Wissen
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