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Trügerischer Spiegel: Roman (German Edition)

Trügerischer Spiegel: Roman (German Edition)

Titel: Trügerischer Spiegel: Roman (German Edition)
Autoren: Sandra Brown
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Dad. Was willst du dazu trinken?« fragte Tate, während er sich auf den Weg zum Kühlschrank machte. »Bier oder alkoholfrei?«
    »Zu Pizza? Bier.«
    »Jack?«
    »Bier.«
    »Wie war’s im Krankenhaus?«
    »Er hat Carole die Wahrheit über ihre Verletzungen gesagt«, erklärte Jack, indem er Tate vorgriff.
    »Ach ja?« Nelson biß in ein dampfendes Stück Pizza. Mit vollem Mund murmelte er: »Bist du sicher, daß das richtig war?«
    »Nein. Aber wenn ich an ihrer Stelle wäre, würde ich auch wissen wollen, was los ist, du etwa nicht?«
    »Ich denke schon.« Nelson trank einen Schluck von dem Bier, das Tate ihm gebracht hatte. »Wie ging es deiner Mutter, als du gegangen bist?«
    »Sie war ziemlich erschöpft, wollte aber bleiben, weil Mandy sich jetzt schon so an sie gewöhnt hat.«
    »Das hat sie dir gesagt«, meinte Nelson. »Aber wahrscheinlich hat sie nur einen Blick auf dich geworfen und beschlossen, daß du den Schlaf mehr brauchst als sie.«
    »Vielleicht kann ja die Pizza etwas zu meiner Wiederbelebung beitragen.« Tate versuchte, seiner Stimme einen humorvollen Klang zu geben.
    »Sei nicht so leichtfertig mit deiner Gesundheit, Tate«, meinte Nelson ernst.
    »Das habe ich auch nicht vor.« Er prostete ihnen mit seiner Bierdose zu, trank und ergänzte dann ruhig: »Jetzt, da Carole weiß, was ihr bevorsteht, werde ich eher zur Ruhe kommen.« Tate tupfte sich mit einer Papierserviette den Mund ab und faßte sich. Jetzt würde er sie auf die Probe stellen. »Trotzdem sollte ich vielleicht lieber noch sechs Jahre warten und erst dann zur Wahl antreten, wenn ich bedenke, was uns noch alles erwartet.«
    Ein paar Sekunden vergingen, dann redeten Jack und Nelson gleichzeitig, wobei jeder versuchte, den anderen zu übertönen.
    »Und die ganze Arbeit, die wir schon investiert haben?«
    »Zu viele Menschen zählen schon auf dich.«
    »Du solltest nicht einmal einen Gedanken daran verschwenden, jetzt aufzugeben, kleiner Bruder.«
    Tate hob die Hände, um sie zum Schweigen zu bringen. »Ihr wißt, wie gern ich antreten möchte. Mein Gott, das einzige, was ich immer sein wollte, war Regierungsmitglied. Aber ich kann nicht das Wohl meiner Familie aufs Spiel setzen, nicht einmal für meine politische Karriere.«
    »Carole verdient derartige Rücksichten doch gar nicht.«
    Tates rasiermesserscharfer grauer Blick traf auf den seines Bruders. »Sie ist meine Ehefrau «, stellte er fest.
    Wieder entstand gespanntes Schweigen. Nelson räusperte sich und sagte: »Natürlich sollst du so viel wie möglich an Caroles Seite sein. Es ist bewundernswert, daß du zuerst an sie und dann erst an deine Karriere denkst. Diese Art von Selbstlosigkeit hätte ich auch von dir erwartet.« Um dem, was er als nächstes sagen wollte, mehr Nachdruck zu verleihen, beugte sich Nelson über die geplünderte Pizzaschachtel, die offen auf dem kleinen Tisch stand. »Aber denk daran, wie sehr dich Carole dazu ermutigt hat, den Schritt zur Kandidatur zu wagen«, sagte er und streckte warnend den Zeigefinger aus.
    »Und wenn man versuchen würde, eine ganz gefühlskalte und drastische Perspektive einzunehmen«, fuhr er fort, »dann könnten wir diesen Unfall vielleicht auch zu unserem Vorteil nutzen. Durch ihn bekommen wir kostenlos Reklame.«
    Tate fand diese Bemerkung abstoßend. Er stand auf und wanderte ziellos im Zimmer umher. »Hast du das schon mit Eddy besprochen? Er hat nämlich praktisch dasselbe gesagt, als ich ihn vorhin anrief.«
    »Er ist dein Wahlkampfmanager. Er wird dafür bezahlt, daß er dir gute Ratschläge gibt.«
    »Dafür, daß er auf mir herumreitet, meinst du wohl.«
    »Eddy will, daß Tate Rutledge Senator der Vereinigten Staaten wird, genau wie wir alle.« Nelson lächelte breit, stand auf und schlug Tate auf den Rücken. »Du wirst im November zur Wahl antreten. Carole würde dir da als erste gut zureden.«
    »Also gut«, sagte Tate ruhig. »Ich wollte nur wissen, ob ihr wirklich hinter mir steht. Die Anforderungen, die mich in den
nächsten Monaten erwarten, werden mich ungeheuer in Anspruch nehmen.«
    »Du hast unsere ganze Unterstützung, Tate«, sagte Nelson.
    »Und kann ich auch auf eure Geduld und euer Verständnis zählen, wenn ich es nicht schaffe, an zwei Stellen gleichzeitig zu sein?« Tate ließ seinen fragenden Blick hin und her wandern.
    »Wir ziehen mit dir an einem Strick«, versicherte ihm Nelson.
    »Was hat Eddy noch gesagt?« fragte Jack, erleichtert darüber, daß die Krise vorüber war.
    »Er hat
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