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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)
Autoren: Ulli Schwan
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was sie wollten. So genannte ‹Freischaffende› hatten hier Spielhallen, Bordelle, Läden und Kneipen aufgezogen. Blaine flog zu Tuks Taverne, einer Institution auf Nostokur. Die Qualität des Biers und der Burger war nicht der Rede wert, doch die Taverne hatte andere Vorzüge. Hier konnte man schnell Kontakte knüpfen und Geschäfte jeder Art tätigen. Die meisten Gäste in Tuks Taverne waren Wesen, die auf ihren Flügen durch diesen Teil der Galaxis auf Nostokur nur kurz Halt machten oder hofften, gute Geschäfte mit den Raumfahrern machen zu können.
    Blaine parkte seinen Flitzer inmitten eines Sammelsuriums von Boden- und Luftgefährten. In der Taverne wechselten die Helligkeit spendenden Lichtsäulen alle paar Minuten ihre Farbe. In der Luft hing eine schillernde Wolke aus den unterschiedlichsten gerauchten Kräutern und zudem ein Kaleidoskop von Gerüchen: süß, sauer, würzig und dumpf, stechend, betäubend und erregend. Aus altersschwachen Musikboxen schepperte eine alte, aber bekannte Melodie, die viele der Unterhaltungen überlagerte und so Intimität erzeugte. Blaine sah heimische Katzenwesen, und auch Menschen waren zahlreich vertreten. Eine Gruppe Spinnenwesen hatte sich heute Abend eingefunden; blauschuppige Saurier lachten gackernd und tranken voller Hingabe. Zwei bunt gekleidete Fiberzi stritten sich mit einer Gruppe pelziger schwarzer Wichte, deren Kittel aus hellem Leinen gefertigt war. So primitiv die Wichte auch wirkten, die Blasterpistolen an ihren Hüften waren gut gepflegt.
    Blaine machte einen angemessenen Bogen um diese Gruppe und schob sich durch die Massen in Richtung Theke. Seine Bastardpistole steckte im Rückenhalfter, der unter seinem Gehrock verdeckt war. Wie er vermutet hatte, traf er seine Schwester Scyna und Ega Rix an der Theke. Da keine Bedienung durch die Taverne ging, musste man alle Bestellungen dort aufgeben und abholen – also warum sich von ihr entfernen?
    Scyna DeVere trug ein weinrotes Top und einen knöchellangen Ledermantel im gleichen Farbton, dazu schwarze Hosen und Boots. Sie hatte den Karamelteint ihrer Familie und eine ansehnlich üppige Figur, bei der ihre paar überflüssigen Pfunde nicht weiter ins Auge fielen. Wenn sie nicht argumentierte oder ihr Bier trank, kaute sie hingebungsvoll das auf der Theke stehende Knabberzeug.
    Ihr gegenüber auf Augenhöhe schwebte Ega Rix. Er gehörte zum Volk der Caraner, einer Rasse fühlender und denkender Maschinen. Sein sandfarbener Nurflügelkörper hatte die Form eines liegenden Dreiecks mit einer Spannweite von knapp dreißig Zentimetern. Ein kecker Kamm aus Sensorhaaren bildete den Scheitel. An der Ober- und Unterseite lag je ein Kiemenpaar, das die Energiefeldprojektoren beherbergte; zwischen ihnen ruhten zwei dünne Tentakelarme in ihren Vertiefungen. Unter Rix' Körper sah man die leichte Luftverzerrung des Levitationskissens, auf dem er flog. Er hatte Scyna sein Gesicht zugewandt – die vordere Spitze flankiert von zwei daumennagelgroßen, golden schimmernden Facettenfeldern – und genoss ganz offensichtlich den freundschaftlichen Zwist, wohl auch deshalb, weil er die besseren Argumente hatte.
    Als Blaine zu ihnen trat, waren sie gerade in eine Diskussion über die neuesten Ereignisse in der Aird-Liga vertieft. Scyna wurde von Rix aufgezogen, als sie behauptete, die Eian-Bären würden nicht in die Distrikt-Liga absteigen. Immerhin lag noch ein Drittel der Saison vor ihnen, gab sie zu bedenken. Da erinnerte sie Rix daran, mit welchem Punktestand die Bären zurücklagen. Scyna wischte seinen Einwand mit einer leidenschaftlichen Geste beiseite – wenn es um Aird und speziell um die Bären ging, war sie keinem Argument zugänglich.
    Sie drehte sich so stürmisch zu Blaine herum, dass ihr dunkles Haar wie eine Woge vor ihr Gesicht schlug. «Sag diesem fliegenden Ersatzteillager», meinte sie und wedelte dabei mit einer Hand in Rix’ Richtung, «dass er keine Ahnung von Aird hat – wie auch, er ist in seinem ganzen Leben selbst noch keinen Schritt gelaufen.»
    «Was mir auch schwerlich möglich ist, da ich keine Beine besitze, o Königin der Ignoranz», erwiderte Rix und deutete in der Luft schwebend eine Verbeugung an. «Meine Vorhersage fußt auf Statistiken. Mich überzeugen Spielergebnisse und nicht die Form des Hinterteils eines Stürmers.»
    Die Augen theatralisch verdrehend, sagte Scyna: «Blaine, sag dem Schraubenhirn, dass der Stürmer mit dem knackigen Po all seinen Gegnern noch viele Bälle in deren
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