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Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)

Titel: Trickser: Sammelband: Der Iril-Konflikt - Zwischen allen Fronten (German Edition)
Autoren: Ulli Schwan
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Merdianer war. Er war größer als Blaine, und die breiten Schultern schienen wie eine Erinnerung an die Ursprünge seiner Rasse: hoch gewachsene, muskulöse Menschen – geborene Streiter und Eroberer. Doch als Preis für all die Generationen eines luxuriösen Lebens mussten die heutigen Merdianer die schlummernde Kraft ihrer Körper durch Sport und Diäten erhalten. Viele betrieben dies geradezu exzessiv. Dieser Geschäftsmann allerdings tat offensichtlich nicht genug für seine Fitness, er sah seinen Körper wohl mehr als Vermittler der lukullischen Genüsse, die das Universum darbot. Er hatte feiste Wangen und einen Bauch, den selbst der maßgeschneiderte teure Anzug nicht kaschieren konnte.
    Vielleicht hat der Kerl sein Geld ja mit ehrlicher Arbeit verdient, dachte Blaine, aber der Umstand, aus dem herrschenden Volk zu stammen, hat seine Karriere bestimmt auch nicht behindert.
    Der Merdianer musterte Blaine mit einem professionell freundlichen Blick und ging ohne ein Wort zu Lagans Schreibtisch, um diesen zu begrüßen. Ein deutlicheres Zeichen, dass das Gespräch zwischen ihm und Lagan beendet war, gab es nicht.
    Soll Lagan seine Bestätigung bekommen, dachte Blaine, ein letztes Mal, bevor er zahlen wird.
    Nach einem kurzen Zögern, schloss er den Hayse, stand auf, steckte ihn in die linke Manteltasche und zog etwas daraus hervor. Er schubste den goldenen Ring über die Tischplatte.
    Kovo Lagan betrachtete das Schmuckstück und als er es erkannte, weiteten sich seine Augen vor Überraschung. Er hob seine rechte Kralle, jene, die er Blaine zur Begrüßung gereicht hatte, und merkte erst jetzt, dass einer seiner Ringe fehlte – scheinbar der, den Blaine aus seiner Tasche gezogen hatte.
    Kovo Lagan steckte den Ring wieder an und blickte auf. Blaine DeVere hatte den Raum schon grußlos verlassen.
     
    ***
     
    Schnell flog Blaine seinen Flitzer von der Villa Lagans fort. Kurz nachdem er außer Sichtweite war, landete er. Er holte seinen Hayse heraus und synchronisierte den Computer und das Funkgerät in seinem Multifunktionsarmband. Er tippte eine Minute lang auf der Tastatur herum und grinste schließlich. Aus dem kleinen Lautsprecher des Computers ertönte Lagans Stimme: «Die Pläne sind sehr vielversprechend. Sie haben anscheinend an alles gedacht.»
    «Die Wünsche unserer Kunden sind uns Befehl. Wertus überlässt nichts dem Zufall. Wenn ich Sie vielleicht noch auf ein paar weitere Extras aufmerksam machen dürfte, die Sie sicherlich zu schätzen wissen werden?»
    Die zweite Stimme kannte Blaine nicht, sie musste dem Merdianer gehören, der in Lagans Büro gekommen war.
    «Nur, wenn es nicht zu teuer wird!»
    «Sicher nicht. Wir können jeden der Vorschläge zu einem wirklich günstigen Preis in Ihre Raumyacht einbauen. Und es sind ja nur Vorschläge.»
    «Nun, dann fahren Sie fort.»
    Es hat geklappt, dachte Blaine erleichtert, der Ring funktioniert. Dann zog er aus seiner Manteltasche den Ring, den er Kovo Lagan vom Finger gezogen hatte. Der, den Lagan jetzt trug, war mit einem Sender ausgestattet und übertrug jedes Wort zu Blaine, das in Lagans Umgebung gesprochen wurde. Blaine schaltete auf Aufnahme, klappte den Hayse zusammen und steckte ihn weg. Er startete den Flitzer wieder und steuerte ihn Richtung Stadt.
    Das Problem mit dem Miniatursender war eine mögliche Entdeckung. Da Blaine nicht wagen wollte, in Lagans Nähe zu bleiben – er hätte ihn ansonsten beschatten müssen –, hatte er sich für eine große Reichweite des Senders entschieden. Die Stärke des Funksignals war dementsprechend hoch und konnte Aufmerksamkeit erregen. Deswegen würde der Sender die Aufzeichnungen in knappen, kodierten Meldungen senden und auch von diesen nur wenige. In vierzundzwanzig Stunden würde der Sender seinen Betrieb einstellen. Hoffentlich würde Lagan in dieser Zeit etwas äußern, womit man ihn drankriegen konnte.
    Kovo Lagan wegen seiner Betrügereien anzuklagen, kam Blaine nicht in den Sinn. Gesetze, Polizisten, Gerichtssäle und Rechtsprecher waren etwas, um das er einen großen Bogen machte. Deswegen war es für ihn auch nicht von Interesse gewesen, sein Gespräch mit dem betrügerischen Fiberzi aufzuzeichnen. Seine Antwort würde anders ausfallen. Lagan hatte ihn überlistet, gestand sich Blaine verärgert ein, ihn und Scyna und Rix, und das gerade jetzt, wo sie das Geld so dringend brauchten. Die Schäden an ihrem Raumschiff waren Besorgnis erregend. Vielleicht konnte Scyna ja noch etwas retten, wie sie
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