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Treffpunkt Unendlichkeit

Treffpunkt Unendlichkeit

Titel: Treffpunkt Unendlichkeit
Autoren: John Brunner
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wahrscheinlich sogar doppelt so viele.«
    Lyken schüttelte stumm den Kopf.
    »Ahmed, damit ist es nicht getan!« Malco verlor seine Beherrschung. »Ich bin der Meinung, daß diese Leute von Akkilmar dich an der Nase herumgeführt haben! Sie spielen dich seit geraumer Zeit wie eine Marionette aus, und nun haben sie beschlossen, dir den Hals umzudrehen.«
    »Das lasse ich mir nicht einmal von dir bieten«, sagte Lyken mit eisiger Stimme. »Geh, Shane. Und komm nicht mehr zurück.«
    »Wenn alles weiter so wie bisher läuft, sehe ich gar keinen Grund zum Zurückkommen«, sagte Malco zornig. Er drehte sich auf dem Absatz herum. Im gleichen Augenblick sah er einen der Fremden, der barfuß nähergeschlichen war und das Gespräch mit anhörte. Der Mann hatte die Arme angewinkelt und spreizte die Finger wie Klauen.
    »Wir sind betrogen worden«, sagte er kühl.
    »Was?« fragte Lyken. Der Neuankömmling sprach weiter, und er ließ dabei kein Auge von Malco.
    »Unser Anführer ist getötet worden. Es wurde eine Störung in eurer Welt festgestellt, und als jemand sie beseitigen wollte, wurde er von Polizisten in die Flucht geschlagen. Wer hat über uns gesprochen, Lyken?« Immer noch wich sein Blick nicht von Malcos Gesicht. Malco blieb so ruhig wie möglich.
    »Ein Mann hier besitzt Ihr Vertrauen«, sagte der Mann von Akkilmar, »aber er war noch niemals hier – wir wissen nicht, ob wir ihm Glauben schenken können.«
    »Shane!« sagte Lyken mit Trauer in der Stimme. »Wie konntest du so etwas tun?«
    Malco stand da wie vom Blitz getroffen. »Ahmed!« stammelte er. »Du wirst doch diese grundlose Anschuldigung nicht glauben? Ahmed!«
    Lyken gab keine Antwort.
    »Was haben diese Leute nur mit dir gemacht?« fragte Mako und trat langsam zurück. Er wollte einen Abstand zwischen sich und dem Fremden schaffen.
    Es kam keine Antwort. Zwei weitere Fremde betraten den Raum, und einer von ihnen hielt ein schwarzes Kästchen in der Hand, wie es zur Bändigung der Gefangenen verwendet worden war. Mako sah den Kasten entsetzt an. Seine Gedanken begannen zu rasen.
    »Ahmed!« rief er. »Einen Augenblick! Nur einen Augenblick! Hast du gehört, was der Mann sagte? Daß jemand von Akkilmar eine Störung in unserer Welt beseitigen wollte. Daß er von Polizisten in die Flucht geschlagen wurde! Hier gibt es keine Polizisten. Ahmed, seit wir den Stützpunkt in die Luft gesprengt haben, gibt es keine Portale mehr in unserer Welt. Verstehst du nicht, was das bedeutet? Sie müssen durch ein anderes Portal hinübergegangen sein! Sie müssen mit unseren Feinden zusammenarbeiten!«
    Aber bevor Lyken etwas erwidern konnte, hatte der Mann von Akkilmar die beiden Neuankömmlinge herbeigewinkt. Der Mann mit dem schwarzen Kasten hob das Instrument und schlug es mit einer geschickten Bewegung an Makos Stirn. Dann wiederholte er das gleiche bei Lyken.
    Der Mann, der Mako beschuldigt hatte, sagte: »Nun müssen wir auch Sie steuern. Wir warten nur noch die Ankunft und Vernichtung der Invasoren ab, und dann können wir kontrolliert Leute in Ihre Welt schicken.«
     
    *
     
    Für den Städter Curdy Wence wie für die anderen unfreiwilligen Verteidiger von Ahmed Lykens Stützpunkt war dieses wilde, felsige Land fremd und unverständlich. Selbst jene, die schon seit Jahren in der Konzessionswelt arbeiteten, mußten sich immer wieder an neue Dinge gewöhnen.
    Als deshalb Curdy die braune Gestalt zwischen den Felsen sah, schoß er nicht Er spannte sich an, weil er den Befehl hatte, auf alle Menschen zu achten, die sich der Stellung näherten. Er hob sein Gewehr und zielte. Aber ein scharfer Befehl durchzuckte sein Gehirn.
    »Das ist kein Eindringling! Das ist ein Wilder! Du siehst doch, daß er nackt ist und keine Waffen trägt.«
    Curdy senkte unsicher die Waffe. Die Eindringlinge würden mit Rüstungen und Energiepistolen kommen, und sie würden nicht einfach über die Felsen klettern, als sei nichts geschehen. Wahrscheinlich handelte es sich um einen Bergbewohner, der seiner täglichen Arbeit nachging.
    Gewiß, er trug eine Art Speer in der Hand. Aber er wirkte kaum wie der Späher einer Invasionstruppe.
    Curdys vage Vermutung, daß es sich um einen Jäger handelte, wurde Sekunden später bestätigt, als wilde Schweine quietschend und grunzend ins Freie traten und an den Wurzeln zu knabbern begannen. Der Herde gehörte ein gewaltiger Eber an; dazu kamen ein paar Säue und einige halberwachsene Frischlinge.
    Sie befanden sich etwa vierzig oder fünfzig Meter
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