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Traumhafte Tage in Sydney

Traumhafte Tage in Sydney

Titel: Traumhafte Tage in Sydney
Autoren: Miranda Lee
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er dasselbe dachte wie sie. Sie lächelte verschwörerisch, und er zwinkerte ihr unauffällig zu.
    “Ich würde Rachel niemals ausnutzen”, versicherte er seiner Mutter. “Ich schätze sie sehr und möchte nicht riskieren, die beste Assistentin zu verlieren, die ein Mann sich nur wünschen kann.”
    Rachel errötete leicht bei diesem Kompliment. Erst viel später sollte ihr die Ironie dieser Worte bewusst werden.

3. KAPITEL
    Am Freitagmorgen ging Rachel zur Arbeit und beschloss, nun doch schon am Wochenende einen Einkaufsbummel zu machen und nicht auf Isabel zu warten. Dann hätte sie wenigstens etwas zu tun. Wegen der Hochzeit war das vergangene Wochenende erträglich gewesen. Doch vor dem bevorstehenden graute ihr schon jetzt. Isabel war verreist, und sie würde allein in dem leeren Haus sein.
    Ich kann mich doch nicht das ganze Wochenende mit Hausarbeit beschäftigen, dachte sie verzweifelt. Die Räume waren sowieso ständig tadellos sauber und aufgeräumt. Natürlich könnte sie lesen oder fernsehen. Doch diese Aussicht erschien ihr nicht besonders verlockend. Sie hatte Lust, ein bisschen rauszukommen.
    Rachel bedauerte, dass zu Isabels Haus kein Garten gehörte. Leider gab es nur eine gepflasterte Terrasse mit Blumentöpfen. Sie liebte Gartenarbeit, weil sie gern ihre Hände benutzte. Deshalb hatte sie schon als Teenager Nähen gelernt. Doch das war etwas, was sie nie wieder tun würde. Sie hatte die Nähmaschine nach Letties Tod im hintersten Winkel ihres Schranks verstaut. Sie konnte den Anblick nicht ertragen. Er rief viel zu viele schmerzliche Erinnerungen in ihr wach.
    Manchmal wünschte sie, Justin würde sie bitten, am Wochenende Überstunden zu machen. Sie wusste, dass er samstags oft ins Büro ging. Doch er hatte sie noch nie darauf angesprochen.
    Bevor sie das Bürogebäude betrat, blickte Rachel zum Himmel hinauf. Die Wolkendecke war noch dichter als am Vortag. Bestimmt regnet es bald, dachte sie. Vielleicht sollte sie doch lieber mit dem Einkaufsbummel warten, bis Isabel wieder da wäre.
    Justin war schon da, als Rachel ins Büro kam. Zu ihrer Überraschung hatte er bereits die Kaffeemaschine angestellt und goss sich gerade einen Becher Kaffee ein. Justin trug einen der Anzüge, die ihr am besten gefielen: aus feinem hellgrauen Stoff, gegen den sich das dunkle Haar und die blauen Augen besonders abhoben – besonders wenn er wie an diesem Tag ein weißes Hemd und eine blaue Krawatte dazu trug.
    “Guten Morgen”, sagte er lächelnd. “Soll ich Ihnen auch einen Becher Kaffee eingießen?”
    “Ja, bitte.” Rachels Stimmung besserte sich augenblicklich, wie immer, wenn sie zur Arbeit kam. Sie verstaute den Regenschirm und die schwarze Tasche unter dem Küchentresen und holte die Milch aus dem Kühlschrank.
    “Wie ist das Wetter?”, fragte Justin und trank einen Schluck.
    “Ziemlich bedeckt. Es wird sicher bald regnen.”
    “Hm”, machte Justin nachdenklich.
    “Warum fragen Sie?”, erkundigte sie sich. “Haben Sie am Wochenende etwas vor, wobei Ihnen schlechtes Wetter einen Strich durch die Rechnung machen könnte?”
    “Nein.” Justin stellte seinen Becher ab. “Ich werde gar nicht in Sydney sein. Ich fliege heute Nachmittag an die Gold Coast und werde das ganze Wochenende dort bleiben – in einem luxuriösen Fünfsternehotel.”
    “Da wird man ja ganz neidisch.” Rachel seufzte.
    “Und Sie werden mitkommen”, fügte Justin hinzu.
    Sprachlos blickte sie Justin an.
    Er lachte. “Keine Angst: Ich wollte Ihnen kein unanständiges Angebot machen – es handelt sich um eine Geschäftsreise.”
    Rachel presste die Lippen zusammen. Natürlich – wie hatte sie auch nur eine Sekunde etwas anderes glauben können? Wie dumm von mir, dachte sie beschämt.
    “Worum genau geht es?”, fragte sie betont gelassen und trank einen Schluck Kaffee.
    “Ich wurde mal wieder als Finanzspezialist um Rat gebeten. Sunshine Gardens, eine große Hotelkette, bietet potenziellen Käufern an, sich unentgeltlich aus erster Hand von den Vorzügen der Hotels zu überzeugen. Sie erstatten sogar die Kosten für den Flug. Wir werden das ganze Wochenende tun und lassen können, was wir wollen – bis auf morgen Abend. Dann lädt uns die Hotelleitung zu einem festlichen Dinner ein. Danach gibt es einen Videovortrag, um uns davon zu überzeugen, was für eine großartige Investition die ‘Sunshine Gardens’-Hotels darstellen. Eigentlich sollte Guy Walters hinfliegen. Aber er ist verhindert und hat mich gebeten,
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