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Traumhafte Tage in Sydney

Traumhafte Tage in Sydney

Titel: Traumhafte Tage in Sydney
Autoren: Miranda Lee
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Gedanken hinzu.
    Nachdem sie von ihrem ehemaligen Verlobten verlassen worden war, hatte Isabel ihr die gesamte Garderobe geschenkt, die sie sich extra für die Flitterwochen angeschafft hatte. Damals hatte sie nicht gewusst, wann sie diese Sachen oder das Brautjungfernkleid je tragen sollte. Plötzlich hatte sich alles geändert. Das Schicksal ging manchmal sehr verschlungene Wege.
    “Wann geht der Flug?”, fragte sie.
    “Um vier Uhr. Wir haben also nicht mehr allzu viel Zeit. Leider muss ich vorher noch einige wichtige Dinge erledigen, zum Beispiel die Marktentwicklungen der letzten Nacht analysieren. Und Sie müssen noch einige der Dateien aktualisieren. Hm … Sie wohnen in Turramurra, stimmt’s?”
    “Im Moment, ja.”
    Justin runzelte die Stirn. “Was meinen Sie damit?”
    “Das Haus gehört meiner Freundin. Ich wohne vorübergehend bei ihr, seit meine Pflegemutter gestorben ist. Sicher erinnern Sie sich daran, ich habe es Ihnen beim Vorstellungsgespräch erzählt.”
    Justin schlug sich leicht mit der Hand gegen die Stirn und lächelte entschuldigend. “Natürlich, wie dumm von mir. Sie sagten damals, Sie wollten das Haus Ihrer Pflegemutter verkaufen und sich eine näher am Zentrum gelegene Wohnung suchen. Bitte entschuldigen Sie, ich hatte es nur kurz vergessen. Haben Sie denn inzwischen schon einen Käufer gefunden?”
    Rachel seufzte. “Leider hat das alles nicht so geklappt, wie ich es mir vorgestellt hatte. Lettie hat mir in ihrem Testament alles hinterlassen, was sie besaß. Doch das Haus gehörte gar nicht ihr, sondern war noch auf den Namen ihres Mannes im Grundbuch eingetragen. Ich hätte mit der Angelegenheit vor Gericht gehen können. Aber weil der Anwalt mir sagte, meine Chancen würden nicht gut stehen, habe ich mich dagegen entschieden.”
    “Er hatte Recht. Das Ganze tut mir wirklich leid, Rachel. Es ist nicht fair, dass Sie gar nichts erben, nachdem Sie sich so aufopfernd um Ihre Pflegemutter gekümmert haben. Aber das Leben ist nun einmal nicht fair, stimmt’s?”, fragte Justin ein wenig bitter. Er schien aus eigener Erfahrung zu sprechen. “Und was werden Sie jetzt tun, um eine Wohnung zu finden?”
    “Im Moment passe ich auf Isabels Haus auf, bis sie aus den Flitterwochen zurückkommt. Das wird erst in zwei Wochen sein. Danach möchte ich mir eine Mietwohnung näher am Stadtzentrum suchen.”
    “Die Mieten sind dort ziemlich hoch”, warnte Justin sie. “Sogar für sehr heruntergekommene Wohnungen.”
    “Ich weiß.” Rachel seufzte. “Ich sehe mir schon seit einiger Zeit die Anzeigen in der Zeitung an. Mehr als ein Einzimmerapartment werde ich mir nicht leisten können. Oder ich muss mir eine Wohnung mit jemandem teilen.” Das konnte aber nur eine Notlösung sein. Die Vorstellung, mit einer ganz fremden Person zusammenzuziehen, behagte ihr gar nicht.
    “Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie sich in einer Wohngemeinschaft wohl fühlen würden”, stellte Justin fest. Rachel war erstaunt, wie viel Einfühlungsvermögen er besaß. “Können Sie denn nicht im Haus Ihrer Freundin wohnen bleiben? Sie wird doch ohnehin mit ihrem Mann zusammenziehen.”
    “Sie hat es mir sogar gegen eine sehr niedrige Miete angeboten.”
    “Dann überwinden Sie Ihren Stolz, und nehmen Sie das Angebot an”, sagte Justin pragmatisch. “Also, wie lange werden Sie benötigen, um nach Hause zu fahren, zu packen und zum Flughafen zu kommen? Selbstverständlich übernehme ich die Kosten für die Taxifahrten.”
    “Ich fürchte, in weniger als zwei Stunden schaffe ich es nicht – und auch das nur unter der Voraussetzung, dass ich in keinen Stau gerate. Schließlich ist heute Freitag.”
    “Da haben Sie Recht. Das heißt also, dass Sie spätestens um ein Uhr das Büro verlassen müssen. Guy hat mir die Flugtickets schon gegeben. Am besten nehmen Sie Ihres mit, und wir treffen uns dann direkt am Flughafen. Einverstanden?”
    “Ja, in Ordnung.”
    Justin lächelte ihr zu. “Ich wusste doch, dass ich mich auf Sie verlassen kann. Jede andere Frau hätte einen hysterischen Anfall bekommen und wäre nicht in der Lage, so schnell für eine Reise zu packen und sich umzuziehen.”
    Rachel lächelte wehmütig. “Ich bin nicht sicher, ob ich das als Kompliment oder als Kritik verstehen soll.”
    “Als Kompliment. Und jetzt lassen Sie uns an die Arbeit gehen. Ich möchte, dass mein Schreibtisch ordentlich aufgeräumt ist, wenn ich heute Nachmittag ins Flugzeug steige. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht,
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