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Traumhafte Tage in Sydney

Traumhafte Tage in Sydney

Titel: Traumhafte Tage in Sydney
Autoren: Miranda Lee
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beeindruckenden Dekolletee verschwand, dazu lange Ohrringe, Armbänder und ein Fußkettchen, das den Blick auf die zum Kostüm passenden Schuhe mit den zehn Zentimeter hohen Absätzen lenkte. Mandy sah aus wie ein Luxus-Callgirl.
    “Man hat mir gesagt, dies sei Justin McCarthys Büro”, sagte sie mit einer tiefen, erotischen Stimme.
    “Das ist richtig. Und Sie sind?”
    “Mandy McCarthy, Justins Exfrau”, erwiderte sie. “Sie müssen seine neue Assistentin sein.” Sie ließ den Blick über Rachel gleiten.
    “Ja.” Rachel versuchte, ruhig zu bleiben.
    “Ist Justin da?”, fragte Mandy. Ohne eine Antwort abzuwarten, ging sie auf seine Bürotür zu.
    Rachel sprang auf. “Sie können nicht einfach so hineingehen!”
    “Oh doch, das kann ich.” Mandy lächelte. “Bitte machen Sie keine Szene. Ich muss dringend mit Justin sprechen und habe nicht viel Zeit.”
    “Wenn Sie ihm wehtun, bringe ich Sie um”, sagte Rachel.
    Mandy lachte. “Das glaube ich Ihnen aufs Wort. Justin hat wirklich Glück.” Sie öffnete die Tür und ging hinein.
    Zitternd und aschfahl ließ Rachel sich auf ihren Stuhl sinken.
    Justin war fassungslos, als Mandy plötzlich vor ihm stand.
    “Was, um alles in der Welt …” Er sprang auf.
    “Es tut mir leid, dich so zu überfallen, Justin”, sagte Mandy und schloss die Tür hinter sich. “Deiner Freundin schien es auch nicht zu gefallen, aber es lässt sich nicht ändern. Du kannst ihr nachher ja sagen, dass ich keine Bedrohung für eure Beziehung bin.”
    “Unsere Beziehung?”
    “Mach dir nicht die Mühe, es abzustreiten. Charlotte hat mir alles erzählt.”
    “Das hatte ich auch nicht vor”, erwiderte Justin betont gelassen.
    “Sie sieht wirklich sehr nett aus”, stellte Mandy fest. “Viel netter als ich.”
    Er konnte den Blick nicht von ihr wenden. Wie sie sich bewegte, wie sie aussah – Mandy war nicht wiederzuerkennen. Sie sah aus wie ein Callgirl!
    “Ich werde deine Zeit nicht zu lange in Anspruch nehmen”, fuhr sie fort. “Ich muss gleich zum Flughafen, um zu Carl zu fliegen. Sicher hast du in der Zeitung darüber gelesen. Du hast bestimmt nichts dagegen, wenn ich mich setze. Diese Schuhe bringen mich fast um, aber Carl mag es, wenn ich sie trage – er findet sie erotisch.” Sie ließ sich auf einen Stuhl sinken.
    Auch Justin setzte sich. In seinem Kopf drehte sich alles. Fassungslos stellte er fest, dass er ganz anders auf das Wiedersehen mit Mandy reagierte, als er es sich immer ausgemalt hatte. Es tat ihm nicht im Geringsten weh, und er verspürte auch keinen Hass. Die Fremde, die ihm gegenübersaß, schien nichts mit der Frau zu tun zu haben, die er einmal so geliebt hatte. Sie war wunderschön gewesen – vom Aussehen und in ihrem Wesen. Doch jetzt war sie weder das eine noch das andere. Was sah Mandy nur in Carl Toombs, dass sie sich selbst so aufgegeben hatte?
    “Warum, Mandy?”, fragte er. “Das ist alles, was ich wissen möchte.”
    “Warum? Ganz einfach, ich liebe Carl.”
    “So einfach zu verstehen finde ich das nicht. Erst liebst du mich, und plötzlich liebst du Carl Toombs. Nach allem, was ich gehört habe, ist er ein ziemlicher Schuft.”
    “Er ist kein schlechter Mensch”, verteidigte Mandy ihren Liebhaber. “Ich kenne ihn natürlich von einer anderen Seite als du. Zugegeben, er hält sich nicht immer an die Regeln. Aber er ist der aufregendste Mann, den ich kenne. Ich … ich kann ohne ihn nicht mehr leben, Justin. Ich werde mit ihm gehen, wo er auch hingeht – und alles tun und sein, was er will.”
    Entsetzt sah Justin sie an. Mandy war wie besessen. Ihre Liebe zu Carl Toombs war selbstzerstörerisch und gefährlich. Die wundervolle Frau, die er einmal so geliebt hatte, gab es nicht mehr.
    “Warum bist du hergekommen, Mandy?”, fragte er.
    “Ich wollte dich um Verzeihung bitten für das, was ich am Tag unserer Trennung zu dir gesagt habe. Ich habe nichts davon wirklich gemeint. Ich wollte nur, dass du mich ebenso sehr hasst, wie ich mich selbst gehasst habe. Du hast nichts falsch gemacht, und trotz allem hast du mir noch sehr viel bedeutet. Aber ich … ich
musste
einfach mit Carl zusammen sein.” Tränen traten ihr in die Augen. “Wie albern von mir, deswegen zu weinen. Ich bin nun einmal, was ich jetzt bin.”
    “Und was genau ist das?” Justin konnte noch immer nicht fassen, wie sehr sie sich verändert hatte.
    Ihr Lachen jagte ihm einen Schauder über den Rücken. “Ich würde es dir gern zeigen, wenn ich genug Zeit hätte
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