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Traumhafte Tage in Sydney

Traumhafte Tage in Sydney

Titel: Traumhafte Tage in Sydney
Autoren: Miranda Lee
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lassen, als sie krank wurde und mich brauchte.”
    Traurigkeit erfüllte Rachel beim Gedanken an Letties lange, grausame Krankheit. Justin schloss sie in die Arme. “Du bist ein wundervoller Mensch, Rachel”, sagte er sanft. “Und ich bin sehr froh, dass ich dich gefunden habe.” Er küsste sie zärtlich.
    Täuschte sie sich, oder war es Liebe, die sein Kuss ausdrückte? Konnte ihr sehnlichster Wunsch wirklich so schnell in Erfüllung gegangen sein?
    Als Alice sich neben ihnen räusperte, lösten sie sich voneinander. Doch Rachel war nicht verlegen, dafür fühlte sie sich viel zu glücklich. Auch Alice schien sich zu freuen. Ob sie dieselbe Hoffnung hegte wie sie?
    Erst nach dem Essen ergab sich die Gelegenheit, das herauszufinden. Justin ging ins Fernsehzimmer, um sich die Schlussrunde eines Golfturniers anzusehen. Unter dem Vorwand, Rachel ihre Teekannensammlung zu zeigen, führte Alice sie in einen anderen Raum.
    “Hat er Ihnen schon von Mandy erzählt?”, fragte sie.
    “Nein”, erwiderte Rachel. “Er spricht gar nicht über sie oder seine Ehe.”
    “Genau wie sein Vater. Der hat auch nie über seine Gefühle gesprochen.” Alice seufzte. “Rachel, lieben Sie meinen Sohn wirklich?”
    “Ich liebe ihn von ganzem Herzen”, sagte Rachel ruhig. “Aber ich traue mich noch nicht, es ihm zu sagen. Er hat mir gleich zu Beginn klargemacht, dass er meine Liebe nicht will – nur meine Gesellschaft.”
    Alice lachte ironisch. “So bezeichnet man also heutzutage Sex – Gesellschaft.”
    Rachel lächelte. “Ich traue mich auch nicht, ihn nach Mandy zu fragen. Jetzt weiß ich, dass sie ihn wegen Carl Toombs verlassen hat. Aber den Grund kenne ich nicht.”
    “Wenn er es Ihnen nicht erzählt hat, werde ich es tun”, erklärte Alice energisch. “Dieses gemeine Miststück hat meinem Sohn gesagt, sie würde ihn verlassen, weil sie ihn körperlich nicht mehr attraktiv finde. Damals hat er den ganzen Tag geschuftet und in seiner Freizeit an seinen eigenen Projekten gearbeitet. Ihm blieb kaum eine andere Wahl, als sich von Fertigessen zu ernähren. Natürlich hat er da ein bisschen zugenommen. Aber er war keineswegs fett und unansehnlich, wie sie behauptete. Außerdem hat sie ihn als langweilig bezeichnet und sich über ihr gemeinsames Sexleben beschwert. Aber wie hätte er dafür Zeit haben sollen, wo er doch praktisch rund um die Uhr schuftete, um so reich zu werden, dass sie endlich zufrieden war? Ich sage Ihnen, Mandy wollte nur ihr Verhalten rechtfertigen. Es war einfach grausam, was sie ihm damals angetan hat.”
    “Der arme Justin”, flüsterte Rachel erschüttert.
    “Er war für lange Zeit am Boden zerstört und hat versucht, sich mit Sport und durch seine Arbeit abzulenken. Deshalb kann ich Ihnen gar nicht sagen, wie glücklich es mich macht, dass er jetzt eine so nette junge Frau wie Sie kennen gelernt hat. Sie lieben ihn doch wirklich, stimmt’s?”
    “Alice, ich bin geradezu verrückt nach ihm. Es war sehr dumm von Mandy, dass sie nicht zu schätzen wusste, was sie an ihm hatte.”
    “Das ist wirklich merkwürdig: Ich war nämlich fest davon überzeugt, dass sie Justin wirklich geliebt hat, als die beiden heirateten. Mandy wollte auch Kinder mit ihm bekommen. Als sie sich von ihm trennte, war ich beinah so geschockt wie Justin. Ich hatte sie ganz anders eingeschätzt. Doch natürlich gehört sie zu den Frauen, die fast alle Männer verrückt machen.”
    Rachel gab es einen Stich ins Herz. “Ist sie wirklich so schön?”, fragte sie leise.
    “Ja, sie ist bildhübsch und hat einen betörenden Charme. Kein Wunder, dass Carl Toombs versucht hat, sie zu erobern. Justin und ich hatten uns in ihr getäuscht. Mandy hat allerdings bei der Trennung keinen Cent von Justin angenommen – vermutlich hatte sie ein schlechtes Gewissen. Carl Toombs hat ja auch mehr als genug Geld. Aber wenn sie geglaubt hat, er würde sich ihretwegen von seiner Frau scheiden lassen und sie heiraten, hat sie sich getäuscht.” Alice schwieg eine Weile. “Aber Justin wird
Sie
heiraten, Rachel.”
    Rachels Herz begann heftig zu schlagen. “Glauben Sie wirklich?”
    “Natürlich. Er wäre ein Dummkopf, wenn er es nicht tun würde. Und mein Sohn ist nicht dumm. Warten Sie es ab. Sie haben ihm noch nicht gesagt, dass Sie ihn lieben, stimmt’s?”
    “Nein. Glauben Sie, ich sollte es tun?”
    “Noch nicht. Man sollte Männer immer im Glauben lassen, dass sie zuerst auf die Idee gekommen seien, die Themen ‘Liebe’ und
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