Traumhafte Tage in Sydney
Hoffnung niemals auf. Ihre Vernunft sagte ihr, dass sie tatsächlich ihre Zeit vergeudete. Doch noch immer redete sie sich ein, Justin würde vielleicht eines Tages seine Exfrau vergessen und sich in sie, Rachel, verlieben. Wenn sie für ihn da wäre, würde er vielleicht irgendwann bemerken, dass sie ihn liebte und niemals verlassen würde – eine Frau, die ihm das Leben schön machen und Kinder schenken würde, wenn er es nur wollte.
Er wäre bestimmt ein großartiger Vater, dachte Rachel. Und sie selbst … es würde sie überglücklich machen, Mutter zu sein.
Justin blickte von seiner Speisekarte auf. “Also, was möchtest du?”, fragte er.
Es gab Rachel einen Stich ins Herz. Dich, dachte sie.
Nur dich.
14. KAPITEL
Am nächsten Morgen, als Rachel aufwachte, schien die Sonne zum Fenster herein, und es duftete nach frisch gebrühtem Kaffee. Justin lag nicht mehr neben ihr im Bett, doch sie hörte ihn vergnügt vor sich hin pfeifen. Er klang glücklich und zufrieden, so, wie sie sich fühlte – zumindest den Umständen entsprechend.
Sie hatte befürchtet, Justin hätte die Regeln nur geändert, damit er auch am Wochenende die erotischen Spielchen mit ihr treiben könnte, die bisher im Büro stattgefunden hatten. Aber die vergangene Nacht hatte ihre Befürchtungen zerstreut. Sie waren nach dem Essen zu ihm gefahren. Und als sie sich liebten, war er sehr sanft und liebevoll mit ihr umgegangen. Danach hatte er sie noch zärtlich liebkost. Und beinahe hätte sie wieder geweint. Doch sie hatte sich zusammengerissen, um Justin nicht zu beunruhigen und zu verwirren.
“Du meine Güte, Frühstück im Bett!”, rief sie, als Justin in einem dunkelblauen Morgenmantel hereinkam, ein beladenes Tablett in den Händen.
Rachel setzte sich auf, strich sich das Haar aus dem Gesicht und zog sich die Bettdecke über den nackten Körper. Justin stellte ihr das Tablett vorsichtig auf den Schoß. Es gab frisch gepressten Orangensaft, Rührei auf Toast, gebratene Tomaten und Frühstücksspeck. “Hm, das sieht ja fantastisch aus.” Rachel seufzte zufrieden. “Normalerweise gibt es bei mir morgens nur Kaffee und Toast. Und was wirst du essen?”
“Ich habe schon gefrühstückt.” Justin setzte sich auf die Bettkante und lehnte sich zurück, dort, wo ihre Beine unter der Decke lagen.
Er sieht einfach fantastisch aus, dachte Rachel, trotz der zerzausten Haare und der dunklen Stoppeln auf dem Kinn. Die blauen Augen glänzten, und Justin hatte keine dunklen Ringe darunter wie sonst so oft. Offenbar hatte er genauso gut geschlafen wie sie.
“Ich wette, du hattest nicht so ein üppiges Frühstück wie ich”, neckte sie ihn scherzhaft.
“Doch, das hatte ich. Und jetzt werde ich es genießen,
dir
beim Frühstücken zuzusehen. Du kannst schon ein paar Pfund mehr gut vertragen.”
“Findest du mich zu dünn?”, fragte sie, plötzlich verunsichert.
“Natürlich nicht. Aber du hast so gut wie keine Reserven.”
“Wenn ich zunehme, werden mir meine schönen Sachen nicht mehr passen. Und meine Brüste werden größer. Das passiert immer zuerst, wenn ich an Gewicht zulege.”
“Es schadet doch nichts, wenn sie ein wenig größer werden. Obwohl sie natürlich jetzt schon fantastisch sind. Leider geht zusätzliches Gewicht bei mir nicht dahin, wo es soll”, sagte er bedauernd. “Es lagert sich immer um meine Körpermitte herum ab.”
“Aber du hast doch nicht ein Gramm Fett zu viel!”
“Vor anderthalb Jahren war das noch ganz anders. Damals war ich untrainiert und hatte einen richtigen kleinen Bierbauch.”
“Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Du hast den fantastischsten Körper, den ich je gesehen habe. Und an einer ganz bestimmten Stelle brauchst du auch nicht einen Zentimeter mehr – ich bin absolut zufrieden damit. Außerdem weißt du ja: Auf die Größe kommt es nicht an, sondern darauf, was man damit macht. Und daran habe ich wirklich nichts auszusetzen.”
“Das habe ich bemerkt. Du tust meinem Ego sehr gut, Rachel.”
Im Gegensatz zu deiner Exfrau, dachte sie. Dass Justin vor anderthalb Jahren leichtes Übergewicht gehabt hatte, ließ vermuten, Mandy hätte sich über sein Aussehen und möglicherweise auch über seine Qualitäten als Liebhaber beschwert. Rachel erinnerte sich daran, wie er sich einmal als langweilig bezeichnet hatte. Möglicherweise hatte seine Exfrau sein Selbstwertgefühl auf allen Ebenen untergraben, um ihr eigenes abstoßendes Verhalten zu entschuldigen.
Wahrscheinlich war es so
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