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Traumgirl auf Hawaii

Traumgirl auf Hawaii

Titel: Traumgirl auf Hawaii
Autoren: Kathleen Korbel
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hast du Noahs Anrufe nicht erwidert?”
    Sie brachte kein einziges Wort mehr heraus, und Ethan wünschte, er könnte die anderen Frauen wegschicken.
    “Kommt, Mädchen”, rief schließlich eine der Tänzerinnen, als hätte sie seine Gedanken gelesen. “Wir sollten die beiden allein lassen.” Dann stellte sie sich auf Zehenspitzen und gab Ethan einen Kuss auf die Wange. “Wurde auch Zeit, dass Sie endlich auftauchten.”
    Ehe er etwas erwidern konnte, rannten die Frauen davon. Lilly und Ethan blieben allein zurück. Tränen schimmerten in Lillys Augen, und Ethan hatte den Eindruck, dass sie sich auf schlechte Nachrichten vorbereitete.
    “Können wir uns irgendwo in Ruhe unterhalten?”, fragte er.
    “Ich habe gleich noch einen Auftritt.”
    “Deine Freundinnen springen bestimmt für dich ein. Bitte, Lilly. Es gibt so viel, was ich dir sagen muss.”
    Sie zögerte und schien dann in sich zusammenzusacken, als sei das alles zu viel für sie. “Na gut”, meinte sie leise.
    Ethan gab ihr nicht mehr die Gelegenheit, noch einmal ihre Meinung zu ändern. Er nahm ihre Hand und zog sie mit sich zu dem Fahrstuhl fürs Personal, den der Hotelportier ihm gezeigt hatte, damit Ethan neugierigen Leuten ausweichen konnte, die ihn noch immer mit Cameron Ross verwechselten. Er fuhr mit Lilly hinauf in die Penthouse-Suite.
    Ohne der luxuriösen Einrichtung Beachtung zu schenken, ging sie auf den Balkon. Ethan folgte ihr und ließ den Blick über den Strand von Waikiki schweifen.
    “Das ist sehr schön”, sagte Lilly und beugte sich über das Geländer. Ethan trat so dicht hinter sie, dass er den Duft ihrer Haare einatmen konnte. Ein zufriedenes Lächeln huschte über sein Gesicht. Das war es, wovon er während des letzten Monats geträumt hatte. An die Hoffnung auf diesen Moment hatte er sich geklammert.
    “Es ist zwar nicht Molokai”, sagte er und nahm sich zusammen, um sie nicht zu berühren. “Aber es ist auch nicht schlecht.”
    Sie drehte sich zu ihm um. Ihre Miene war besorgt. “Ist wirklich alles wieder in Ordnung mit dir? Es ist noch nicht lange her, Ethan, deshalb …”
    Er nahm ihre Hände in seine. “Mir geht es gut, wirklich. Ich brauche nicht einmal mehr meine normale Brille. Nicht schlecht, was?”
    Sie zog die Hände zwar nicht zurück, doch sie blieb distanziert und angespannt. Sie senkte den Kopf und wappnete sich dagegen, verletzt zu werden. Ethan spürte es deutlich, als hätte er plötzlich etwas von ihrer magischen Gabe, die sogar Noah aufgefallen war.
    “Wieso bist du einfach verschwunden?”, wollte er wissen.
    “Ich bin nicht verschwunden”, murmelte sie. “Ich bin nur nach Hause gefahren.”
    “Und niemand aus deiner unglaublich großen Familie ließ irgendeinen von uns an dich heran. Deshalb musste ich dich heute hier am Pool überrumpeln.”
    Lilly umfasste das Geländer hinter ihr, als könnte sie sich auf diese Weise daran hindern, ihm um den Hals zu fallen. “Das tut mir wirklich leid.”
    “Geschah es, weil du Ellen nicht ertragen konntest?” Er grinste. “Was soll's, ich kenne sie seit zehn Jahren, und nicht einmal ich kann sie ertragen.”
    Erstaunt sah Lilly auf. “Erinnerst du dich jetzt an alles?”
    “Ja, Lilly, ich habe mein Gedächtnis zurückerlangt.”
    “Das bedeutet, du weißt auch, dass Ellen deine Frau ist”, sagte sie kaum hörbar.
    Er verzog das Gesicht. Das also war der Grund. Er hätte es wissen müssen. Sie waren alle in den ersten paar Tagen so beschäftigt gewesen, dass niemand auf Ellen geachtet hatte. Und Ellen hatte natürlich, wie immer, verzweifelt die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken versucht.
    “Meine Exfrau”, korrigierte er sie sanft und trat auf sie zu.
    Lilly wich noch weiter ans Geländer zurück. “Deine richtige Exfrau oder die zukünftige Exfrau?”
    Ethan trat noch näher und fuhr ihr zärtlich durch die weichen langen Haare. “Dir wäre sehr viel Kummer erspart geblieben, wenn du mit Noah gesprochen hättest. Er hatte nämlich den Verdacht, dass du im Krankenhaus eine unangenehme Begegnung mit Ellen gehabt haben musstest. Eine andere Erklärung dafür, dass du nicht mehr zu den Besuchszeiten kamst, konnte er sich nicht vorstellen. Ich sagte ihm jedoch, meine Lilly Malama wäre kein solcher Feigling.”
    Lilly straffte die Schultern, und zum ersten Mal sah Ethan ein wütendes Funkeln in ihren dunklen Augen. “So, du findest es also feige, dass ich deiner Frau nicht gegenübergetreten bin? Was, bitte schön, hätte ich ihr denn sagen
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