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Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Titel: Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)
Autoren: Rachel Gibson
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Desert Storm miterlebt, in Afghanistan, im Jemen und vor Südchina Terroristen gejagt, doch diese Nacht war die schlimmste seines Lebens. Und nur wegen José Cosellas Eifer, seinen Vater mit seiner Brutalität zu beeindrucken, und allein wegen einer beschissenen Handfeuerwaffe war Max noch am Leben. Was man von José nicht behaupten konnte. Max erinnerte sich mit erschreckender Klarheit an die jüngsten Ereignisse – an das Klicken des blockierenden Revolvers, daran, dass José die Augen abwandte, um die Waffe zu untersuchen, und daran, wie er, Max, zugeschlagen hatte. Wie der Stuhl unter ihm zerbrochen war, auf dem er mit gefesselten Händen gesessen hatte. Wie er ein Stück von der Holzlehne benutzt hatte, um sein Leben zu retten. Wie er zu den Docks gelaufen war, stets in den Schatten verborgen, und die Gelegenheit beim Schopf ergriffen hatte.
    Max stellte die Flasche auf die Zeitung und bemerkte eine weiß aufblitzende Spiegelung in der Windschutzscheibe. »Wenden Sie das Boot«, befahl die Frau in seinem Rücken ein wenig atemlos mit leichtem Südstaatenakzent. Sie schaltete das Licht an, dessen Helligkeit unvermittelt in Max’ Augen stach. »Wenden Sie, oder ich schieße.«
    Max blinzelte gegen den Schmerz und das Licht an, das so plötzlich über die Brücke flutete. Langsam drehte er sich um. Er brauchte nicht mehr zu überlegen, ob er tatsächlich mit der Jacht zusammen versehentlich ein weltberühmtes Dessous-Model gekapert hatte.
    Lola Carlyle war leibhaftig genauso hinreißend wie auf den
Titelseiten von Modezeitschriften. Sie stand unter der Tür, das Haar halb hochgesteckt, während der Rest in wirren Locken auf ihre Schultern fiel, als wäre sie gerade aus dem Bett gekrochen. Ihre tiefbraunen Augen unter den perfekt geschwungenen Brauen starrten ihn an. Sie hatte den Knoten ihres weißen Hemdes unter der Brust gelöst und es bis zum Saum zugeknöpft. Ihre langen, wohl geformten Beine waren der Traum jedes Mannes. Sie hätte auch sein Traum sein können, wäre da nicht die orangerote Leuchtpistole gewesen, die genau auf seine Brust gerichtet war. Miss Carlyle war nicht untätig gewesen.
    Nun ja, er hatte sich gefragt, ob diese Nacht noch schlimmer werden könnte, und genau das war eingetreten. Er hätte es wissen müssen. Er hätte ihr folgen müssen, hätte sich aber lieber einem ganzen Dutzend Leuchtpistolen ausgesetzt, als noch einmal diese Treppe hinuntergehen zu müssen. »Was wollen Sie mit dem Ding da?«, fragte er.
    »Sie erschießen, wenn Sie nicht wenden. Und zwar sofort.«
    »Wirklich?« Er glaubte nicht, dass sie auf ihn schießen würde. Die meisten Menschen hatten nicht das Zeug dazu, jemandem in die Augen zu sehen und ihn dabei umzubringen.
    »Das Ding hinterlässt ein Riesenloch. Und eine Riesenschweinerei. «
    »Das ist mir egal. Wenden Sie die Jacht.«
    Vielleicht hatte sie doch das Zeug dazu. Vielleicht auch nicht, aber um nichts in der Welt würde er zurück nach Nassau fahren.
    »Sofort!«
    Er schüttelte den Kopf. »Nicht einmal für Sie, Miss Juli.« Sie kniff die Augen zusammen, während er sie weiter provozierte und darauf wartete, dass sie eine falsche Bewegung machte und er zuschlagen konnte. »Wie hieß noch mal diese Zeitschrift, auf deren Titelseite Sie im roten String-Bikini zu bewundern waren? Hustler ?«
    »Das war Sports Illustrated .«
    Er hob die Hand und befühlte seine aufgeplatzte Lippe. »Ah, ja.« Er betrachtete das Blut an seinen Fingerspitzen und sah Lola wieder an. »Jetzt erinnere ich mich.«
    Sie runzelte die Stirn.
    »In dem Jahr waren Sie der Hit bei den Mannschaftsgraden. Ich glaube sogar, dass Scooter McLafferty Ihnen zu Ehren ein paar Mal vor dem Bild salutiert hat.«
    »Entzückend.« Ihre finstere Miene verriet ihm, dass sie weder geschmeichelt noch entzückt war. »Das Boot«, erinnerte sie ihn und winkte mit der Leuchtpistole. »Wenden Sie. Ich spaße nicht.«
    »Wie ich schon sagte, das geht nicht.« Er verschränkte die Arme über der Brust, als wäre er völlig entspannt. In Wahrheit hätte er jederzeit das Messer aus der Scheide ziehen und ihr rechtes Auge treffen können, bevor sie auch nur einen Atemzug machte. Na ja, das wollte er nicht tun. Er hatte keine Lust, ein berühmtes Dessous-Model umzulegen. Die Regierung sah es nicht gern, wenn Zivilisten zu Tode kamen, deshalb sollte er sich vielleicht damit begnügen, ihr die Pistole aus der Hand zu treten. Es würde höllisch wehtun, und er freute sich keineswegs darauf. »Wenn Sie dieses
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