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Trauerweiden

Trauerweiden

Titel: Trauerweiden
Autoren: Wildis Streng
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hohenlohischen »Grahzias« bei den Latinotanzlehrern. Heiko wandte sich mit Lisa an der Hand gerade zum Gehen, als ihm jemand von hinten auf die Schultern tippte. »Perdon? Chaiko?«, hörte er hinter sich. Latinos taten sich schwer mit dem H. Da war er eben der Chaiko. Was wollte der kleine Macho von ihm? Langsam drehten er und seine Lisa sich um.
    »Ja?«
    »Du und Lisa, ihr wart mit Abstand das beste Paar. Und wir wollten euch deshalb einen Gutschein für einen Fortgeschrittenenkurs schenken.«
    Ein glückliches Strahlen breitete sich auf Lisas Gesicht aus, während sie euphorisch an seinem Arm ruckte und mit einem »Wäre doch nicht nötig gewesen!« Heikos Schicksal besiegelte.
     
    Der Herbstwind wehte und schob ganze Blätterhaufen über den Friedhof. Die drei Menschen trotteten den Weg entlang. Mario Schuster besuchte mit seinen Töchtern das Grab, in dem seine Geliebte und sein ungeborener Sohn lagen. Er trauerte um sie, um beide, aber er weinte nicht. Er würde damit umgehen lernen. Jedoch sollten seine Töchter wissen, dass sie beinah ein Brüderchen gehabt hätten, beinah. Eigentlich hätte er gar nichts gegen Jessis Idee gehabt, auch, wenn sie natürlich utopisch war. Aber er liebte sie beide, hatte sie beide geliebt, Jessi und Elke, jede auf andere Weise. Seine Frau liebte er noch. Sie war krank, das wusste er. Und er hoffte, dass man ihr helfen konnte. Aber bis dahin würde sich so einiges ändern. Als Erstes hatte er die Outfits der Mädchen geändert. Sie waren zusammen einkaufen gewesen, und die beiden hatten sich etwas aussuchen dürfen. Etwas, das ihnen gefiel, ihnen selbst, und nicht ihrer Mutter oder ihm. Sie waren verstört, die beiden, ja, aber so langsam, jetzt, nach zwei Wochen, tauten sie wieder auf. Und sie wirkten irgendwie glücklich, jedenfalls glücklicher, als sie jemals zuvor gewesen waren. Er würde sie nicht zwingen, in die Musikschule zu gehen, wenn sie keine Lust dazu hatten. Er würde sie auch nicht zwingen, Gedichte zu rezitieren. Er würde ein guter Vater sein.
    »Und da drin ist auch das Baby?«, fragte nun Heidemarie, als sie am Grab angekommen waren.
    Mario schluckte.
    »Jessica Waldmüller«, stand da auf dem einfachen Holzkreuz, und die Kränze moderten vor sich hin. Einzig die Buchstaben auf den Schleifen glänzten noch im Sonnenlicht, auch, wenn einige schon abgefallen waren. Er berührte das Kreuz. Seine Jessi. Florians Jessi. Egal.
    »Ja, Heidi«, sagte er. »Hier liegt die Jessi mit dem Baby. Und ihr hättet das Baby bestimmt lieb gehabt.«
    Heidemarie schluckte, und Annabella legte die mitgebrachte Rose aufs Grab.
    »Obwohl es kein richtiges Baby war?«, fragte Heidemarie weiter.
    »Das war schon richtig so, wie es war«, sagte Mario Schuster.
     
    E N D E

 

     

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Mordschwarzwald
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