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Transi hat ne Schraube locker

Transi hat ne Schraube locker

Titel: Transi hat ne Schraube locker
Autoren: Dimiter Inkiow
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rief der dicke Herr wieder. »Jeder weiß, daß so was unmöglich ist !«
    »Ich werde mich mit Ihnen nicht darüber streiten«, antwortete ihm der Professor. »Außerdem wäre es auch zu kompliziert, jetzt hier zu erklären, wie Transis Gefühlssystem funktioniert. Ich möchte nur noch einmal betonen, daß die Transistoren in Transis Computergehirn von ganz neuer Art sind. Sie haben es ermöglicht, einen menschlichen Traum zu erfüllen, der genauso alt ist wie der Traum vom Flug zum Mond und der Traum von der wiederkehrenden Jugend — den Traum vom automatischen Menschen !«
    Großer Beifall folgte den letzten Worten Professor Schraubenziehers. Und während alle Menschen im Saal aufgestanden waren und dem Professor zujubelten, ging Transi zu dem dicken Herrn in der ersten Reihe und sagte zu ihm:
    »Wissen Sie, Sie sind mir unsympathisch !«

Herr Pippig bekommt einen Auftrag

    Einhundertzweiunddreißig Spione rasten nach dem Vortrag in ihre Hotels und schrieben ihre Berichte, die alle ungefähr so lauteten:

    » Der automatische Mensch — der Mensch der Zukunft — könnte auch ein Soldat sein. Und das wäre sehr nützlich für die Menschheit, denn dann würden sich bei einem Krieg nicht die Menschen, sondern die automatischen Heere gegenseitig vernichten. Wir sollten sofort versuchen, automatische Erwachsene zu bauen. Wir dürfen es nicht zulassen, daß der Feind den ersten automatischen Soldaten baut .«

    Am selben Tag klingelte bei einem gewissen Herrn Pippig das Telefon zum dreißigsten- oder vierzigstenmal. Man konnte es sogar auf der Straße hören. Aber Herr Pippig war nicht zu Hause. Die beiden Herren, die alle zehn Minuten versuchten, Herrn Pippig zu erreichen, riefen von einer Telefonzelle an der Ecke an, nur hundert Meter von Pippigs Haus entfernt. Es war kalt an diesem Tag, und es regnete, und die beiden Herren hatten nasse Füße und rote, laufende Nasen.
    Herr Pippig kam um 19.32 Uhr nach Hause, und als er das Telefon hörte, bekam er Herzklopfen. Er war ein älterer, kleiner, dicker, sehr liebenswürdiger und sehr ängstlicher Herr.
    Das Telefon läutete weiter, und schließlich nahm Herr Pippig den Höhrer ab:
    »Jaaaa?«
    »Guten Tag! Ich rufe wegen Ihrer Anzeige an. Haben Sie den Pudel schon verkauft ?« fragte eine ihm unbekannte Stimme am Telefon.
    »Welchen Pudel ?« stotterte Herr Pippig.
    »Ich rufe wegen der Anzeige an«, sagte die Stimme jetzt sehr streng und langsam. »Haben Sie den Pudel schon verkauft? Hören Sie, haben Sie den Pudel schon verkauft ?«
    Jetzt dämmerte es bei Herrn Pippig; er erinnerte sich langsam an die Bedeutung dieser Frage. Sein Herz begann wild zu schlagen.
    »Ich habe keinen Pudel mehr«, antwortete er. »Ich habe jetzt eine Katze. Wollen Sie sie sehen ?«
    »Gern, wir kommen sofort«, sagte die Stimme, und das Telefon machte klick.
    Mein Gott, ich werde alt, dachte Pippig verzweifelt, ich habe die Erkennungsfrage vergessen...
    Er lief zum Fenster und ließ die Jalousien herunter. Dann zog er auch die Vorhänge zu und wartete auf seinen Besuch.
    Es dauerte nicht lange, da klingelte es auch schon an der Tür, und Herr Pippig ließ die beiden seriösen Herren mit den nassen Füßen und den laufenden Nasen herein.
    »Ich möchte die Katze sehen«, sagte der größere von den beiden streng. Man merkte sofort, daß er der Chef war. Bei ihm war alles größer und wichtiger. Auch seine Nase lief mehr.
    »Hier ist sie !« Herr Pippig steckte zwei Finger in seine Westentasche und holte eine kleine weiße Porzellankatze hervor. Der große Herr nahm die Porzellankatze in die Hand und holte seinerseits eine kleine weiße Porzellankatze aus seiner Westentasche. Die beiden Katzen glichen sich aufs Haar.

    »Bitte, meine Herren, treten Sie doch ein«, forderte Herr Pippig sie jetzt auf.
    Nach zehn Minuten saßen die vom Schnupfen geplagten Herren im Wohnzimmer und tranken heißen Tee.
    »Der General läßt Sie grüßen !« sagte der wichtigere Herr, dessen Nase tropfte wie ein Wasserhahn. »Können Sie mir ein Päckchen Papiertaschentücher geben? Danke! So... Hmmm... Der General läßt Sie grüßen. Er ist aber sehr enttäuscht, daß Sie monatelang kein Informationsmaterial mehr über den kleinen Roboter geschickt haben .«
    »Aber Sie haben doch die Pläne bekommen .« Herr Pippig blinzelte mit seinen Mäuseaugen. »Die Pläne habe ich unter großem Risiko herbeigeschafft. Das wissen Sie doch! Was wollen Sie mehr? Wenn die Pläne da sind, können unsere Wissenschaftler und
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