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Transi hat ne Schraube locker

Transi hat ne Schraube locker

Titel: Transi hat ne Schraube locker
Autoren: Dimiter Inkiow
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kampfbereiten Militärroboter zu überreden, die Lochbonbons zu schlucken.
    Die Roboter schluckten, und das Wunder geschah. Auf der Stelle warfen sie ihre Waffen weg und begannen, auf dem Übungsgelände Blumen zu pflücken. Sie schrieben sich gegenseitig »Love me« auf die Brust und eilten in den Bunker, wo sie mit tausend Entschuldigungen Professor Peter und die beiden Generäle losbanden.
    Der Roboterkompanieführer erklärte, daß es ihm ganz unverständlich sei, wie ihm so etwas hätte passieren können. Er müsse völlig verrückt gewesen sein. Er küßte die Generäle mehrere Male auf die Stirn und bat immer wieder um Entschuldigung. Und es würde nie wieder vorkommen — sagte er —, daß er oder die anderen Roboter den Herren Generälen nicht gehorchen würden. Die beiden Generäle waren sehr verwirrt durch diese unerwartete Wendung. Sie zeigten sich aber der Lage gewachsen und verziehen den kleinen Betriebsunfall. Die Panzereinheiten wurden abbestellt. »Keiner«, sagten sie, »wird bestraft !«
    Dann kommandierten sie die Roboter ins Labor zurück, wo jeder sein Kabel zum Aufladen in eine Steckdose stecken durfte. Menschen und Roboter waren müde am Ende dieses ereignisreichen Tages.
    Die Menschen gingen schlafen. Transi und der automatische Professor packten weiter ihre Koffer. Und die Militärroboter holten sich neue Kraft durch ihre Kabel.
    Im Labor erfuhren die Roboter, daß am nächsten Tag eine große Militärparade stattfinden sollte. Die wichtigsten Persönlichkeiten des Landes sollten dabei anwesend sein:
    Der Ministerpräsident mit allen seinen Ministern. Außerdem noch 127 Marschälle, 132 Staatssekretäre und 14 Mitglieder des Weltfriedenskomitees.
    Die Mitglieder des Weltfriedenskomitees wollten sehen, ob die Militärroboter imstande seien, den Weltfrieden zu schützen.
    Plötzlich kamen zwei Männer ins Labor, jeder mit einem Eimer Farbe in der Hand.
    »Wir werden jetzt eure Helme anmalen«, erklärten sie. »Zehn von euch sollen grüne und die anderen einundzwanzig blaue Helme bekommen. Der Kompanieführer wird unter den Blauhelmen sein .«
    »Herrlich finde ich das«, sagte der Roboterkompanieführer. »Ich wollte immer schon einen blauen Helm haben. Aber warum sollen zehn von uns einen grünen Helm bekommen? Ihr könnt uns auch Blümchen auf unsere Helme malen. Blaue Blümchen — wie Vergißmeinnicht.«
    »Nein«, antworteten die beiden Maler, »wir haben unsere Befehle. Roboter Nummer eins bis einundzwanzig bekommen blaue Helme, und Roboter Nummer zweiundzwanzig bis einunddreißig bekommen grüne Helme. Ihr werdet morgen nach der Parade gegeneinander kämpfen. Grün gegen Blau !«
    »Gut, aber warum macht ihr euch soviel Mühe? Wir können unsere Helme selbst bemalen .«
    »Könnt ihr das ?«
    »Natürlich.«
    »Schaut mal .«
    Zwei Roboter nahmen die Eimer mit der Farbe und die Pinsel und begannen, die Helme anzumalen. Die beiden Maler begutachteten die Arbeit und verließen zufrieden das Labor. Die Pinsel und die Eimer mit Farbe ließen sie bei den Robotern zurück.
    Am nächsten Morgen gab es für die beiden kommandierenden Generäle eine große Überraschung. Sie fanden im Labor einunddreißig buntbemalte Roboter, die wie Blumenkinder aussahen. Sie hatten sich grüne Kleeblätter und blaue Vergißmeinnicht auf die Körper gemalt.
    Aber jetzt war es zu spät. Nicht einmal zum Wundern hatten die Generäle noch Zeit. Draußen warteten alle auf den Beginn der Parade. Ein Präsident, mehrere Minister, hundert Generäle und Marschälle wollten die Wunderwaffe sehen: die automatischen Soldaten.

    So viele wichtige Menschen in der kleinen Wissenschaftlersiedlung brachten natürlich alles durcheinander.
    Der automatische Professor, Transi und Wip nutzten dieses Durcheinander, um sich von Professor Peter und Tina zu verabschieden.
    Bevor sie die lange Reise antraten, wollten sie schnell noch ihre Batterien aufladen. Und dann passierte etwas, was der arme schweigsame Diener sein ganzes Leben nicht vergessen würde.
    Der automatische Professor und Transi waren ins Bad gegangen und gerade dabei, ihre Kabel in die Steckdosen zu stecken, als der Diener mit einem Fußtritt die Tür eintrat.
    »Hände hoch! Sie sind verhaftet !« schrie er. »Jetzt werden Sie wohl nicht mehr leugnen, daß Sie ein Roboter sind !«
    Der Diener hatte eine Pistole in der Hand.
    »Sie haben mich bis jetzt nie gefragt, ob ich ein Roboter bin«, sagte der automatische Professor, und Transi nickte zustimmend. »Sie haben
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