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Transi hat ne Schraube locker

Transi hat ne Schraube locker

Titel: Transi hat ne Schraube locker
Autoren: Dimiter Inkiow
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sprang Wip an Transi hoch und leckte ihm Nase und Ohren.
    »Wau-wau! Ich bin da! Wau-wau! Ich bin da !«
    »Ja, ja. Ist ja schon gut, Wip! Aber laß mich jetzt !«
    Aber der aufgeregte Dackel gab keine Ruhe.
    »Ich kann ja wegen dir meinen Papi gar nicht begrüßen. Papi, Papi! Wie geht es dir ?«
    »Gut, mein Junge!«
    Der automatische Professor beugte sich zu Transi hinunter und wollte ihn in der Aufregung hochheben. Er hätte es getan, und es hätte ihm nicht einmal Mühe gekostet — er hatte vierzehn Pferdestärken —, wenn Transi nicht gesagt hätte: »Nicht, Papa. Du hast vergessen, daß ich vierhundert Pfund wiege .«
    »Stellen Sie sich vor, Herr Kollege«, sagte jetzt Professor Peter, der auch zur Begrüßung Professor Schraubenziehers gekommen war, »vor einigen Tagen hat mir Transi erzählt, er hätte vergessen, wer sein Vater sei. Er hat mich glatt belogen .«
    In dem strömenden Regen hatte niemand Zeit für lange Begrüßungsreden. Zwei große Limousinen fuhren vor, und als der automatische Professor einstieg, neigte sich der Wagen gefährlich auf die Seite.
    Mit der Federung stimmt etwas nicht, dachte der Chauffeur, ich brauche neue Stoßdämpfer.
    Wenn mich mein Gewicht nicht verrät, kann ich von Glück sagen, dachte zur gleichen Zeit der automatische Professor. Er wollte schnell fort von den Leuten und mit Transi allein sein. Erst jetzt merkte er, wie schwierig seine Aufgabe war.
    »Alles in Ordnung !« funkte er noch in derselben Nacht an Professor Schraubenzieher. »Die Täuschung ist perfekt. Das einzige, was mich stört, ist mein Gewicht. Aber dagegen kann ich nichts machen .«
    »Doch !« funkte der Professor zurück. »Setz dich so selten wie möglich auf einen Stuhl, und versuche nie, Fahrrad zu fahren. Wenn du stehst, wird man dein Gewicht nicht bemerken .« '

Der Hund ist gefährlich
Die Abwehr greift nicht ein

    Der automatische Professor, Transi und Wip zogen in ein Haus, das für offizielle, hochgestellte Besucher der Wissenschaftlersiedlung bestimmt war. Sogar zwei Regierungschefs hatten hier einige Tage residiert.
    Das Haus war sehr schön eingerichtet — mit wertvollen alten Möbeln und sehr kleinen supermodernen Abhörgeräten, die überall versteckt waren.
    Zum Haus gehörte auch ein schweigsamer Diener, der mit ansehen mußte, wie der brave Dackel Wip die supermodernen Abhörgeräte eins nach dem anderen vernichtete.
    Der schweigsame Diener alterte täglich um ein Jahr vor Ärger über Transi und Wip.
    Wip vernichtete die Abhörgeräte auf eine sehr einfache Weise. Dabei half ihm die Tatsache, daß sie in den Ecken zwischen Wand und Teppichboden eingebaut waren.
    Die Abhörspezialisten hielten diese Ecken für die sichersten Plätze. Aber Wip nahm sie für seine Knochen in Anspruch. Als er einen Knochen unter dem Teppichboden verstecken wollte, fand er das erste Abhörgerät. Mit den Vorderpfoten wühlte er es unter dem Teppich hervor und holte sofort Transi.
    »Was gibt es denn, Wip ?«
    Wip zeigte, was er gefunden hatte.
    »Wau-wau!«
    Dann nahm er das hochempfindliche Gerät zwischen seine Zähne, riß es heraus und lief damit in den Garten. Er vergrub es unter einem Johannisbeerstrauch und vergaß auch nicht, sein Bein drüber zu heben.

    So machte er es mit allen Abhörgeräten, die er nach gründlicher Untersuchung sämtlicher Ecken des Hauses entdeckte. Wenn man jetzt erfährt, daß der schweigsame Hausdiener für die Abhörgeräte verantwortlich war, so ist sein vorzeitiges Altern durchaus verständlich.
    Jedesmal, wenn die Abhörspezialisten ein zweimaliges — direkt ins Mikrofon gebelltes — »Wau-wau« hörten, wußten sie, daß der Dackel das nächste Gerät entdeckt hatte.
    »Noch eins !« sagten sie dann zueinander. »Wie viele sind denn überhaupt noch übrig ?«
    In vier Tagen wurden sämtliche Mikrofone vernichtet, wodurch der Abhörabteilung großer seelischer Schaden zugefügt wurde. So eine Niederlage hatten diese sonst so tüchtigen Herren bisher noch nicht einstecken müssen.
    »Ich bin sicher, daß der Dackel auf Abhörgeräte spezialisiert ist«, meinte ein Oberst. »Das kann kein Zufall sein. Er hat sie systematisch ausgerottet. Schade, daß wir nicht so einen Dackel besitzen .«
    Die Abwehr schickte sofort ein chiffriertes Telegramm an Herrn Pippig. Sie wollten mehr über den Dackel wissen. Aus welcher Hundezucht er kam? Wer hatte ihn auf versteckte Mikrofone abgerichtet? Und wo konnte man so einen Dackel kaufen?
    Die Antwort kam
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