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Trainer unter Verdacht

Trainer unter Verdacht

Titel: Trainer unter Verdacht
Autoren: Stefan Wolf
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zu
Salzsäulen erstarrt. Dann blickte Karl hektisch um sich, auf der Suche nach
einer geeigneten Fluchtmöglichkeit.
    »Vergiss es! Wir haben das
ganze Haus unter Kontrolle. Alle Türen sind abgeriegelt«, machte ihm Luschke
unmissverständlich klar.
    Klößchen blickte entsetzt auf.
Er schlotterte am ganzen Körper.
    »Und jetzt zeigt ihr uns die
Kammer!« Jens Luschke kam bedrohlich auf Karl und Klößchen zu. Er verzerrte
dabei sein Gesicht zu einer widerlichen Fratze, sodass seine Narbe noch
furchteinflößender wirkte.
    Die beiden Jungs wichen
ängstlich einen Schritt zurück. »Erst das schlechte Essen und jetzt das«,
stotterte Klößchen.
    Luschke packte Karl an der
Schulter und schubste ihn unsanft weiter. »Los, macht schon!«
    Karl tat plötzlich etwas
Unerwartetes. Er rannte zurück ins Badezimmer.
    »Ey!«, brüllte Luschke und
stürzte ihm hinterher. Karl stieß die Tür zur Kammer zu, die sich sofort
automatisch schloss. Als der Gauner hereinstürmte, war alles wieder wie vorher.
Von einem geheimen Raum keine Spur, nur ein Fischmosaik an der Wand.
    »Was hast du gemacht? Los sag«,
japste Luschke.
    »Ich hab die Schatzhöhle wieder
verschlossen.« Karl grinste siegessicher.
    »Mach das sofort wieder auf!«
Luschke ging Karl an die Gurgel.
    »Hör auf!« Lisa Schimmer
tauchte mit Klößchen auf, den sie vor sich her bugsierte. Der Ganove ließ von
Karl ab.

    »Na gut. Ihr habt noch viel
Zeit, euch Gedanken darüber zu machen. In einem dunklen, feuchten Loch im
Leuchtturm.«

19. Kein Weg
nach draußen
     
    Karl und Klößchen wurden grob
in einen finsteren Keller des Leuchtturmes gestoßen. Hinter ihnen knallte laut
die schwere Holztür zu. Die beiden tapsten vorsichtig durch die Dunkelheit. Es
war feucht und modrig.
    »Ahhh!«, schrie Klößchen, weil
er in ein großes Spinnennetz gelaufen war. Wild schlug er um sich, um die
Spinnweben wieder loszuwerden. Seine Stimme hallte nach und füllte den ganzen
Raum. Man konnte das stete Tropfen von Wasser hören.
    Karl tastete die Wände ab: »Das
hier sind Felswände.«
    »In solchen Höhlen wohnen doch
auch Fledermäuse, nicht wahr?« Klößchen ekelte sich schon bei dem Gedanken und
rückte näher an Karl heran.
    »Bitte, bitte, find einen Weg
nach draußen«, jammerte er. »Wir werden hier sonst verdursten oder noch
schlimmer... verhungern!«
    »Die haben dir doch dein Handy
nicht abgenommen, oder?«
    »Ich hab es gut vor ihnen
versteckt.« Klößchen kramte es hervor. Er machte es an. »Das war klar. Kein
Empfang.«
    Karl nahm das Handy an sich.
»Aber wir können die Beleuchtung des Displays als Licht benutzen!«
    Nur einen Meter weit konnten
sie damit sehen. Sie stapften weiter. Auf dem Boden entdeckten sie Geschirr.
Karl bückte sich und hob einen Teller hoch. Darauf waren noch Essensreste.
    »Hier muss jemand sein. Das ist
noch frisch«, flüsterte er Klößchen zu.
    »Ein Monster! Das auf uns
lauert! Und uns fressen will!« Klößchen klammerte sich fest an Karl.
    »Quatsch. Ein Monster isst
nicht von einem Teller.«
    Karl leuchtete im Raum umher.
An der gegenüberliegenden Wand sahen sie die Umrisse einer Person, die
zusammengekauert auf dem Boden saß. Sie hörten ein leichtes Wimmern.
    »Geh da auf gar keinen Fall
hin, Karl«, beschwor Klößchen seinen Freund. »Das ist irgendein Geist oder das
Leuchtturm-Gespenst!« Klößchen hatte butterweiche Knie und zitterte wie
Espenlaub.
    Karl ließ sich davon nicht
beirren und näherte sich der Gestalt.
    »Hallo, wer sind Sie?«, fragte
er mit sanfter Stimme.
    Die Person hob den Kopf. Karl
und Klößchen wollten ihren Augen nicht trauen. Sie hatte große Ähnlichkeit mit
der falschen Haushälterin. Dann musste das die Echte sein!
    »Frau Buschinski?«
    Die Frau machte ein erstauntes
Gesicht. »Woher wisst ihr, wer ich bin? Und wer seid ihr?«
    »Ich bin Willi Sauerlich und
das ist Karl Vierstein.« Er zeigte auf seinen Freund und streckte der echten
Irmgard Buschinski die Hand entgegen.
    »Dann seid ihr die beiden
Jungs. Der Besuch, weswegen ich nach Langeoog gefahren bin.«
    »Es tut uns leid, dass Sie
wegen uns in so eine schreckliche Geschichte hineingeraten sind«, entschuldigte
sich Karl.
    »Das ist doch nicht eure
Schuld. Diese Verbrecher schrecken einfach vor nichts zurück.« Die Haushälterin
sah sehr mitgenommen aus. Ihre Kleidung war schmutzig, das Haar zerzaust und
unter ihren Augen hingen tiefe schwarze Augenringe.
    »Sie sitzen wohl schon eine
ganze Weile in diesem Loch?«, fragte Karl
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