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Traeum weiter Baby

Traeum weiter Baby

Titel: Traeum weiter Baby
Autoren: Andrea Brown
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Sascha Süßholz raspelst, wird er keinen Verdacht schöpfen, daß du ihn in die Pfanne gehauen hast, kapiert? Nicht du, Mel, dir traut er so viel Berechnung nicht zu!«
    Ich seufzte.
    »Wie schön waren die Zeiten, als man noch zum Spaß mit einem Mann geflirtet hat.«
    »Wer sagt denn, daß es keinen Spaß machen darf, nur weil es einen guten Zweck erfüllt«, grinste Paula, »und wenn alles vorbei ist, darfst du dich wieder ganz ohne Hintergedanken amüsieren. Wozu sonst habe ich Georgs Telefonnummer für dich aufbewahrt?«
    Ich winkte ab.
    »Nein danke. Ich brauche erst mal eine Pause.«
    »Auch gut. Ich persönlich habe sie gerade hinter mir.«
    »Dir geht’s also gut mit Tomas? Ist es überhaupt noch Tomas?«
    Paula nickte. Sie sah glücklich aus.
    »Bis jetzt hab ich noch keine Macken an ihm entdecken können, na ja, mal abwarten!« Sie grinste. »Im |262| Grunde habe ich das dir zu verdanken, Mel. Wenn du mir dieses Frühstück nicht so penetrant aufgezwungen hättest, wäre Tomas wahrscheinlich genauso in der Versenkung verschwunden, wie meine anderen One-Night-Stands.«
    »Was tut man nicht alles für die Liebe!«
    »Ob das mit Liebe zu tun hat, wird sich herausstellen. Vielleicht habe ich mich ja nur auf Tomas eingelassen, weil ich jemanden brauche, der meine Cocktails bezahlt, nachdem ich mich vom Geldbeutel meines Vaters emanzipiert habe?«
    Sie versuchte, ein unbeteiligtes Gesicht zu machen.
    »Tu doch nicht so cool«, rief ich, »du bist über beide Ohren verliebt!«
    Paula grinste. »Wenn du es sagst!«
    Als Moritz aufwachte, frühstückte ich mit meiner neuen WG und trank literweise starken Kaffee. Schließlich mußte ich die Augen offen behalten, wenn ich Sascha abservieren wollte.
    Ich war hundemüde.
    Das verlockendste an einem Leben ohne Sascha war, daß ich nie wieder nächtelang fernsehen oder über Gondelkäfer nachdenken mußte. Ich würde ruhig schlafen und eine tolle Haut haben. Wie Madonna. Die erzog ihr erstes Kind schließlich auch ganz lange alleine. Bis der echte Prinz kam. Sie konnte bestimmt immer ruhig schlafen. Außerdem war ich ja nicht alleine. Ich hatte Paula. Ich freute mich darauf, mit ihr zusammenzuleben. Es ist auf alle Fälle schöner, mit jemandem die Wohnung zu teilen, mit dem man lachen kann, als mit jemandem, wegen dem man sich die Augen aus dem Kopf heult. Es war mir ein Rätsel, warum ich das so lange mitgemacht hatte. Ich hatte es für einen Traum getan, aber der war geplatzt wie eine Seifenblase, und mit ihm hatte sich meine Angst vor einer Trennung in Luft aufgelöst. Wenn der Traum zum |263| Alptraum wird, ist das Aufwachen eine Erlösung. Auf einmal machte ich mir auch keine Sorgen um Moritz mehr. Er sah seinen Vater ohnehin so selten, daß ihm sein Verschwinden kaum auffallen würde.
    Aber bis es soweit war, hatte ich noch jede Menge zu erledigen.
    Nach dem koffeinreichen Frühstück machte ich mich auf den Weg.
    »Paßt auf euch auf«, sagte Paula.
    »Und du paß auf die Aldi-Tüte auf!«
    »Mach ich. Wenn Streß ist, ruf mich an. Ich bin den ganzen Tag zu Hause und räume eure Zimmer leer.«
    »O. k.!«
    Als ich mit Moritz in meine alte Wohnung kam, war Sascha schon wach.
    Im Gegensatz zu mir war er ausgeschlafen und sah entsprechend umwerfend aus. Das Gefühl, Erfolg zu haben, zauberte einen so glücklichen Ausdruck auf sein Gesicht, daß es mir beinahe leid tat, daß er es nur für so kurze Zeit würde genießen können.
    »Hi, Baby!«
    Das Wissen, daß ich dieses Kosewort mit Doro teilte, reduzierte mein Mitleid augenblicklich auf Null.
    »Na du?«
    Er gab mir einen Kuß. Seine Lippen fühlten sich traumhaft weich an.
    »Wie war’s bei Paula? Habt ihr schön über uns Männer abgelästert?«
    Ich lächelte unverbindlich.
    »Ich hab ihr von Venedig erzählt. Ich finde, sie sollte mit ihrem neuen Lover auch mal verreisen. Es geht doch nichts über einen gemeinsamen Urlaub, um Klarheit über seine Gefühle zu kriegen, findest du nicht? Und, wie war’s bei dir gestern abend?«
    Ein Grinsen huschte über Saschas Gesicht.
    |264| »Och, nichts Besonderes«, sagte er, »ich war früh zu Hause.«
    Dann guckte er auf die Uhr und hatte es auf einmal sehr eilig, wegzukommen. Er müsse zur Bank, sagte er, geschäftlich. Ich fragte nicht nach.
    »Wenn du Lust hast, können wir nachher den neuen Kinderwagen für Moritz kaufen«, sagte er.
    Ich setzte ein Lächeln auf.
    »Prima Idee! Wann kommst du denn wieder?«
    »So in einer Stunde etwa.«
    »Super. Ich warte auf
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