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Totgekuesste leben laenger

Totgekuesste leben laenger

Titel: Totgekuesste leben laenger
Autoren: Kim Harrison
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mit dem ich nicht einverstanden war, bis ich meinen Körper wiederfinden und zur Normalität zurückkehren würde. »Genau wie dich die Angst verändert hat, hat Susan nach dem Unfall begriffen, wie kostbar das Leben ist. Es ist schwer, sich zu entscheiden, wenn man nur einen Weg vor sich sieht.« Zu meiner Linken runzelte Barnabas die Stirn. »Redest du über mich?«, fragte er mürrisch. »Nein.« Ich warf einen Blick ins Sekretariat und hoffte, dass uns niemand sah. »Ich glaube nicht. Oder doch?« Ich zuckte mit den Schultern. »Ich komme mit, Nakita, aber bevor du dein Schwert zückst und einen auf bedrohlich machst, will ich erst mal mit dem Typen reden.«
    Sie zog die Stirn kraus. »Warum?«, fragte sie. »Was gibt's denn da zu reden?« Sie sah nicht weniger verwirrt aus als Barnabas.
    »Weil ich sehen will, ob ich sein Schicksal verändern kann«, entgegnete ich. Ist doch klar…
    Okay, ich war also tot, mein Körper befand sich irgendwo zwischen dem, was war und dem, was sein würde. Zwei streitsüchtige Todesengel beschützten mich vor dem Zeitwächter, dem ich vertraut hatte. Aber es war nicht alles schlecht. Mein Dad hatte keine Ahnung, dass ich tot war, und Josh war am Leben. Bis ich meinen Körper zurückbekam und aus dieser Achterbahn aussteigen durfte, konnte ich nicht bloß ungestraft die Schule schwänzen - ich musste es sogar tun, um meiner moralischen Verpflichtung nachzukommen!
    Wir waren an der Tür angelangt und ich riss sie auf. Die Sonne fiel in den Flur und wärmte mich, während Josh die Tür aufhielt.
    »Und, machst du blau?«, fragte er.
    Ich grinste. »Klar. Nakita und Barnabas können mich decken. Uns decken. Dafür, dass ich eine von den Guten bin, mache ich ganz schön böse Sachen.« Josh lachte und ließ mir den Vortritt. »Es ist nicht schlimm, die Regeln zu brechen, wenn das, was man tut, wichtiger ist als die Regeln.«
    Auf der Türschwelle blieb ich stehen und blinzelte in die Sonne. »Glaubst du, es ändert was?«
    Josh nickte und sein Lächeln löste tief in meinem Innersten ein Zittern aus. »Ja. Glaube ich.« »Ich auch«, sagte ich und dann traten wir zusammen in die Sonne hinaus, um diesem Typen die Seele zu retten.
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