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Totentrickser: Roman (German Edition)

Totentrickser: Roman (German Edition)

Titel: Totentrickser: Roman (German Edition)
Autoren: Jan Oldenburg
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Aufsehen, einer eleganten Pudeldame, die ihren Adelstitel von ihrem Frauchen geerbt hat und jetzt Herrscherin über ein kleines Herzogtum mit drei größeren Städten, siebzehn Dörfern und zwanzigtausend Leibeigenen ist. Der Paparrazzo, der das Techtelmechtel in Knechtelingen durch ein Schlossfenster dokumentierte, fing sich dafür einen schmerzhaften Wadenbiss seitens Fufu ein und wird nun von dem reichen Erben auf Schmerzensgeld verklagt, weil der sich bei der Attacke ein Bein verstauchte.
    Ja, das Leben könnte es gar nicht besser meinen mit Fufu, dem reichsten Mops der Welt.
    Hier sehen wir ihn in der ersten Reihe bei der Eröffnung der Modenschau in Verderbnis, wo er seine neue, von ihm selbst entworfene Kollektion vorstellt: Unglaublich überteuerte und grottenhässliche Klamotten für Hunde, die schon alles haben und nicht wissen, was sie sich sonst noch kaufen sollen, designed by FUFU .
    Und hier sitzt er im Park seines Anwesens in Irgendwind und lässt sich von dem angesagten Maler Winzenz von Och porträtieren, dem er durch ein großzügiges Mäzenat zum internationalen Durchbruch verholfen hat.
    Und hier tritt sein Double bei irgendeiner langweiligen Wohltätigkeitsveranstaltung auf. Es geht um die Bekämpfung von Diabetes bei den Arbeitern auf den Zuckerwollefeldern von Workubosch, aber das ist nicht so wichtig. Wichtig ist vielmehr, dass das Double seinen Job gut macht, möglichst freundlich hechelt, nicht an der falschen Stelle bellt und keines der extra aus Workubosch eingeflogenen Kinder, deren Bildung und Zukunft ihm angeblich so sehr am Herzen liegt, in die Hand beißt. Aber das kriegt er schon hin, schließlich ist er Profi.
    Und hier residiert währenddessen der echte Fufu in der Kaisersuite des Fünf Jahreszeiten in Sternheim, wo er für sich und seine Entourage von Bodyguards, Sekretärinnen, Unterhaltungskünstlern, Masseuren und Hundehaarstylisten eine ganze Etage gemietet hat.
    Gerade öffnet sich die Zimmertür, und der Kellner schiebt das Mittagessen auf einem Servierwagen herein – selbstverständlich ist er vorher von den Leibwächtern, massigen Trollen und Ogern sorgfältig gefilzt worden. Wo Reichtum, Glanz und Gloria, da sind auch finstere Begehrlichkeiten niemals fern.
    »Er ist sauber, Boss«, erklärt der Oberbodyguard, und Fufu gibt ihm mit einem würdevollen Nicken zu verstehen, dass der Kellner mit dem Servieren fortfahren möge, worauf der Leibwächter die Tür wieder schließt.
    »Wünschen Euer Exzellenz und Durchlaucht gleich hier im Bett zu speisen?«, fragt der Hoteldiener, ein Angehöriger des Volkes der Wichtel.
    Ein weiteres Nicken – das Vermögen Seiner Exzellenz und Durchlaucht Fufu, des Großartigen, hat selbigem mehr Titel eingebracht, als sogar der Graf von und zu Dr. Buonomonte auf seinen großzügig bemessenen Visitenkarten unterzubringen in der Lage wäre.
    Der Kellner schiebt den Servierwagen vor das Bett und schickt sich an, die silberne Kuppel von dem großen Tablett zu heben.
    Erwartungsvoll weiten sich Fufus Augen, jene Reflexe, deren sorgfältige Erforschung wir dem Gnomenwissenschaftler Professor Walpow verdanken, sorgen für eine erhöhte Aktivität seiner hündischen Speicheldrüsen.
    Heute stehen Rebhühner in Steinpilzsoße auf dem Speiseplan, gefolgt von einem köstlichen Dessert aus aufgeschäumter Mandelcreme.
    Der Kellner hebt den Deckel und – Schock, Überraschung, völlige Verwirrung:
    Weder von Rebhühnern, noch Steinpilzen, noch von aufgeschäumter Mandelcreme eine Spur.
    Stattdessen sitzt da auf dem Tablett – Fufu blinzelt konsterniert – ein anderer Mops und hechelt vor sich hin.
    Ist das … sein Doppelgänger?
    Was macht der denn hier?
    Sollte er nicht in diesem Augenblick auf der Benefizgala sein und so tun, als leiste er einen wesentlichen Beitrag zur Bekämpfung von Diabetes in Workubosch?
    Das unerwartete Zusammentreffen mit seinem Double und mehr noch die schockierende Abwesenheit seines Mittagessens haben Fufu dermaßen überrumpelt, dass er nicht einmal protestiert, als jetzt der Kellner seinen Doppelgänger auf das Bett setzt und dafür ihn auf den Servierwagen hebt.
    In seinem kleinen Hundegehirn rappelt es mächtig, aber mehr als ein irritiertes Was zum Geier …?! bringt er auch mittels intensivster Denktätigkeit derzeit nicht zustande.
    Dann hält ihm eine Hand ein Tuch vor die Schnauze, das irgendwie komisch riecht, und alles wird dunkel für Fufu, den reichsten Mops der Welt.
    »Seine Durchlaucht und
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