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Totentrickser: Roman (German Edition)

Totentrickser: Roman (German Edition)

Titel: Totentrickser: Roman (German Edition)
Autoren: Jan Oldenburg
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Exzellenz haben bereits fertig gespeist«, sagt der Kellner, als er kurz darauf den Servierwagen aus dem Zimmer fährt.
    Der Leibwächter wirft einen Blick in die Suite, wo Fufu – er ist es selbst, ganz eindeutig, wer sollte es sonst sein? – auf dem Bett sitzt und vor sich hinhechelt.
    »In Ordnung«, sagt er zu dem Kellner. »Schieb ab.«
    Was dieser auch tut.
    »Okay«, flüstert Falfnin (natürlich ist es Falfnin – wer sollte es sonst sein?), während er den Wagen über den Gang schiebt. »Bin auf dem Weg nach unten. Ich hab die Gans, die goldene Eier legt .«
    »Du hast was?«, meldet sich Selphynes Stimme in seinem Kopf. Die Zauberin hat eine magisch-telepathische Verbindung zu ihm aufgebaut.
    »Die Gans, die goldene Eier legt«, wiederholt Falfnin leise.
    »Soll das ein Deckname für den Hund sein? Hat Brom sich das ausgedacht?«
    »Ja. Er meinte, das wäre sicherer.«
    »So ein Quatsch. Mein Telepathiezauber ist abhörsicher, wir können ruhig Klartext reden. Du hast also den Hund. Bestens. Thanatos wartet unten mit der Kutsche.«
    »Du meinst, der Bestatter wartet unten mit seinem Leichenwagen «, verbessert Falfnin.
    »Wie auch immer«, antwortet Selphyne und beendet die Verbindung.
    Der Meisterdieb ist jetzt beim Fahrstuhl angekommen und betrachtet die Anzeige über der Tür: 2. Stockwerk. 3. Stockwerk. 4. Stockwerk.
    Die Türen öffnen sich und entlassen einige wohlhabende Hotelgäste in den Gang.
    Als Letzte verlässt den Fahrstuhl eine gouvernantenhaft aussehende Gnomin, die eine aufwendig frisierte Pudeldame auf dem Arm trägt.
    Die beiden sind fast an Falfnin vorbei, als die Pudeldame plötzlich die Schnauze hebt, schnuppert und ihrer überraschten Trägerin vom Arm springt.
    Aufgeregt kläffend rennt die Hündin um den Servierwagen herum und veranstaltet einen ziemlichen Alarm, der dem Meisterdieb den Schweiß auf die Stirn und seinen Puls in die Höhe treibt.
    »Was haben Ihre Hoheit denn bloß?«, fragt die gouvernantenhafte Gnomin ratlos.
    Genau: Was ist nur in Ihre Hoheit gefahren?
    Die Frage ist leicht beantwortet: Bei der Pudeldame handelt es sich nämlich um die Herzogin von Knechtelingen, jene High-Society-Vierbeinerin, mit der Fufu in den bereits geschilderten Paparazzi-Vorfall verwickelt war.
    Und nun haben Ihre herzogliche Hoheit Ihren vorübergehend der Ohnmacht anheimgefallenen Teilzeit-Lover gewittert und fragen sich natürlich, was er hier an einem so wenig vornehmen Ort wie einem schnöden Servierwagen zu tun hat.
    Oder sie ist auch einfach nur erpicht auf eine umgehende Fortsetzung ihrer heißen Affäre.
    Was immer ihre Motivation sein mag, auf jeden Fall bringt sie Falfnin schwer in die Bredouille, denn Fufus Bodyguards sind inzwischen auf den Vorfall aufmerksam geworden und nähern sich mit entschlossenen Schritten dem vermeintlichen Kellner und seinem Servierwagen.
    »Verdammt, meine Tarnung ist aufgeflogen!«, flüstert er. »Sag den anderen Bescheid, dass wir auf Plan B umsteigen.«
    Falfnin schnappt sich Fufu aus dem Servierwagen, rennt mit ihm in den Fahrstuhl und drückt hektisch auf den Knopf für das Erdgeschoss.
    Die Herzogin von Knechtelingen ist ihm gefolgt und springt kläffend an ihm empor.
    Quälend lange dauert es, bis sich die Fahrstuhltüren schließen, aber endlich, kurz bevor die Bodyguards ihn erwischen, geht es abwärts.
    Die Bodyguards fluchen und rennen zur Treppe.
    Im ersten Stock tritt ihnen ein kleines Nachtelfenmädchen entgegen.
    »Geht nicht weiter!«, ruft sie und hebt warnend eine Hand.
    »Aus dem Weg, Kleine!«, schnauft der vorderste Leibwächter. »Wir haben jetzt keine Zeit für Spielchen!«
    »Geht nicht weiter!«, wiederholt das Mädchen. »Großes Unheil droht!«
    »Unheil? Was für Unheil?«, fragen die Leibwächter.
    Nenia dreht sich um und zeigt auf etwas am anderen Ende des Korridors.
    »Dort! Das Blut!«
    »Blut?«
    Und plötzlich sehen sie es: Eine rote Flutwelle rauscht ihnen entgegen, füllt den ganzen Hotelgang aus und droht sie mit sich zu reißen.
    Sie schreien und machen kehrt, doch es ist zu spät: Der tosende Blut-Tsunami spült über sie hinweg, dringt metallisch in ihre aufgerissenen Münder ein und wirbelt sie von den Beinen.
    Als sie bemerken, dass sie auf eine Illusion hereingefallen sind, ist das Nachtelfenmädchen spurlos verschwunden, und sie haben wertvolle Sekunden verloren.
    Mittlerweile hat jemand, aus welchen Gründen auch immer, den Feueralarm ausgelöst, was zur Folge hat, dass überall im Hotel panisch
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