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Totenpfad

Totenpfad

Titel: Totenpfad
Autoren: Elly Griffiths , Tanja Handels
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haben? Warum glaubt Phil immer noch nicht, dass zwischen dem Henge und dem Dammweg ein Zusammenhang besteht? Warum ist Ruth dick und Shona dünn? Auf all diese Fragen gibt es keine Antwort. Aber, denkt sie lächelnd, während die kalten Wellen über ihre nackten Füße spülen, irgendwie spielt das gerade heute auch alles keine Rolle. Sie ist glücklich mit ihrem Leben an dieser gottverlassenen Küste. Sie möchte nichts daran ändern. Sie mag ihre Arbeit, ihre Freunde, ihr Haus. Und außerdem, denkt sie, und das Lächeln wird noch ein wenig breiter, ich bin ja gar nicht dick. Ich bin schwanger. Das wird sie Nelson allerdings nicht sagen. Zumindest noch nicht.
    Nelson schaut ebenfalls aufs Meer hinaus. «Was ist eigentlich aus dem Eisenzeit-Mädchen geworden?», fragt er unvermittelt. «Mit dem hat doch alles angefangen.»
    Ruth grinst ihn an. «Sie wird inzwischen nur noch Ruth genannt, nach mir. Aber ich nenne sie ‹das einsame Mädchen aus dem Moor›. Ich schreibe einen Aufsatz über sie.»
    «Weißt du inzwischen genauer, warum sie sterben musste?»
    «Eigentlich nicht. Sie scheint aus einer wohlhabenden Familie zu stammen, ihre Fingernägel waren gepflegt, und die Haaranalysen haben ergeben, dass sie keine Mangelerscheinungenhatte. Trotzdem weiß niemand, weshalb sie auf dem Moor festgebunden und dem sicheren Tod überlassen wurde. Vielleicht war sie ja tatsächlich ein Opfer an die Götter. Aber im Grunde wissen wir es nicht.»
    «Das hört sich aber auch alles sehr nach Kaffeesatzleserei an», bemerkt Nelson.
    Ruth lächelt. «Die Fragen sind wichtiger als die Antworten.»
    «Wenn du meinst.»
     
    Und sie drehen sich um und gehen zurück zu den Dünen.

Danksagung
    Das Salzmoor und der Henge-Ring sind beide frei erfunden. Im Norden von Norfolk, in Holme-next-the-Sea, wurde jedoch tatsächlich ein Henge aus der Bronzezeit ausgegraben. Die Beschreibungen entnahm ich dem großartigen Buch
Seahenge
von Francis Pryor (erschienen bei HarperCollins).
    Die University of North Norfolk und die Polizei von King’s Lynn habe ich mir ebenfalls ausgedacht. Ich danke Derek Hoey und Graham Ranger, die mir Einblicke in die moderne Polizeiarbeit gewährten, und Michael Whitehead, der mir viel über Blackpool erzählt hat. Außerdem danke ich Andrew Maxted und Lucy Sibun für die Beratung in archäologischen Fragen. In allen Fällen habe ich den Rat der Experten allerdings nur insoweit befolgt, wie er zur Handlung passte – eventuelle Ungenauigkeiten sind also ausschließlich mir anzulasten.
    Ich danke Jane Wood und allen Mitarbeitern bei Quercus, die sich so unermüdlich für mich eingesetzt haben. Dank geht wie immer auch an Tif Loehnis, Rebecca Folland und alle anderen bei Janklow & Nesbit. Und vor allem in inniger Liebe und Dankbarkeit an meinen Mann Andrew und an unsere Kinder Alex und Juliet.

Quellen
    Der Monddiamant
, Wilkie Collins, München, dtv, 1996, S.   152.   Übersetzt von Inge Lindt
    König Lear
, Akt IV, 6.   Szene, nach: Erich Fried,
Shakespeare
, Band   3, Zweitausendeins, 1995, S.   206
    Heinrich   V.
, Akt IV, Prolog, nach: Erich Fried,
Shakespeare
, Band   2, Zweitausendeins, 1995, S.   168
    «Aschermittwoch», nach: T.   S.   Eliot,
Gesammelte Gedichte
, Frankfurt, Suhrkamp, 1988, S.   140, übersetzt von Rudolf Alexander Schröder
    «Ozymandias», Percy Bysshe Shelley, nach:
Englische und amerikanische Dichtung
, Bd.   2:
Von Dryden bis Tennyson
, S.   279, München, C.   H.   Beck, 2000, übersetzt von Klaus Bartenschlager

Informationen zum Buch
    Die Knochen sind alt, das ist der forensischen Archäologin Ruth Galloway sofort klar. Das Mädchen hingegen konnte noch nicht so alt gewesen sein. Wie sie zu Tode gekommen ist, kann Ruth nicht mehr ermitteln, aber die Faserreste an ihren Handgelenken lassen vermuten, dass sie gefesselt und der Flut ausgesetzt worden ist. Doch das war schon vor 2000   Jahren geschehen. Es hat nichts mit dem Fall der vermissten Lucy Downey zu tun. Oder? In den anonymen Briefen, die Detective Chief Inspector Harry Nelson von der Norfolk Police seit dem Verschwinden der Fünfjährigen bekommt, ist immer wieder vom Moor die Rede, von Opferungen und heidnischen Ritualen.
    Darum bittet Harry Ruth um ihre Mithilfe. Als kurz darauf ein weiteres Mädchen verschwindet, muss Ruth entdecken, dass sie den Täter besser kennt, als sie glaubt. Und er sie   …

Informationen zur Autorin
    Elly Griffiths ist Autorin. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Brighton.
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