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Totengeld

Totengeld

Titel: Totengeld
Autoren: Kathy Reichs
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Subunternehmer und Arbeiter für Wartung und Reparaturen anheuern. Außerdem verkaufte Rockett Artikel auf den Flohmärkten von S&S, Dinge, die er legal aus Südamerika importiert hatte.«
    »Rockett hatte mit SayDo nichts zu tun?«
    »Sieht so aus.«
    »Aber CC Creach hat ihn im Passion Fruit gesehen.«
    Dew hob beide Hände und ließ sie dann wieder sinken. »Aufgrund seines Zustands hatte Rockett nur einen beschränkten Zugang zu Frauen.«
    Taktvoll formuliert.
    »Warum ist Rockett so häufig nach Texas gereist?«
    »Er half Story bei der Abwicklung seiner Autohäuser. John-Henry verkaufte das Inventar, und hin und wieder war dabei eine Auslieferung nötig. Rockett flog nach Texas und fuhr die Autos, wohin sie gefahren werden mussten.«
    »Was hatte Rockett an diesem Donnerstag in dem Lagerhaus zu tun?«
    »Laut Mrs. Tarzec tauchte er an diesem Abend sehr aufgeregt im Passion Fruit auf und wollte sich umsehen. Sie sagte ihm, es sei niemand da. Er wollte die Wahrheit über die Mädchen wissen und sagte, er wisse, dass sie geschmuggelt würden, weil die Polizei es ihm gesagt hatte. Dann fragte er, wohin man sie gebracht hatte. Als er Mrs. Tarzec mit einer Waffe bedrohte, nannte sie ihm die Adresse. Nachdem Rockett davongestürmt war, rief sie Majerick an.«
    »Rockett hat nach Gross gesucht. Oder vielleicht wollte er einfach die Mädchen befreien. Wie auch immer, er hatte genug. Er starb, weil er etwas Böses aus der Welt schaffen wollte.«
    »Ich glaube, das ist korrekt.«
    »Was wird jetzt mit den Mädchen passieren?«
    »Das wird sich zeigen. Falls sie zurück nach Afghanistan gebracht werden, gibt es in Kabul ein von einer NGO betriebenes Heim für Opfer von Menschenhandel.«
    »Wird Aras Leiche für die Beerdigung nach Sheyn Bagh zurückgeschickt werden?«
    »Wenn die Mittel es erlauben.«
    »Ich helfe sehr gern, wenn Geld ein Problem ist.«
    Ein trauriges Versprechen, das ich auch einhalten wollte.
    »Ihr Angebot ist sehr großzügig, Dr. Brennan. Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um dafür zu sorgen, dass das nicht nötig sein wird.«
    Dew lächelte traurig.
    »Wir tun, was wir können. Aber weltweit wird der Menschenhandel nur noch vom Drogenhandel übertroffen. Die Profite gehen jährlich in die Milliarden. Denken Sie es sich so. Ein Gramm Kokain kann nur einmal verkauft werden. Ein Mensch kann jahrelang Einkünfte bringen. Wussten Sie, dass North Carolina der neuntwahrscheinlichste Staat in Amerika für Menschenhandel ist?«
    »Wenigstens bekommt das Problem jetzt Aufmerksamkeit.«
    »Ja. Aber die Situation ist immer noch düster. Im Dezember 2012 veröffentlichte das Büro der Vereinten Nationen für Drogen-und Verbrechensbekämpfung, das UNODC , einen globalen Bericht über den Menschenhandel. Fast ein Drittel aller Opfer sind Kinder. Zwei Drittel sind Mädchen.«
    Mit der Anmut eines Balletttänzers stand Dew auf.
    »Um es ein wenig positiver darzustellen, einhundertvierundfünfzig Regierungen haben inzwischen das Menschenhandelsprotokoll des UNODC ratifiziert, und dreiundachtzig Prozent dieser Länder haben Gesetze, die in Übereinstimmung mit dem Protokoll Menschenhandel als Verbrechen klassifizieren.«
    Dew redete wirklich so, als würde er laut vorlesen.
    »Darunter die USA «, sagte ich.
    »Ja.«
    »Der United States Code Title 18, Section 1591, schreibt schwere Strafen für jeden vor, der sich an Menschenhandel beteiligt, und wie Sie mit Sicherheit wissen, hat auch North Carolina sehr strenge Gesetze. Das Problem ist das Fangen der Schmuggler, weil die Opfer so machtlos und verängstigt sind.«
    »Es ist ein Anfang«, sagte ich.
    »Es ist ein Anfang«, pflichtete Dew mir bei.
    Und nachdem er mir eine schnelle Genesung gewünscht hatte, verabschiedete sich Dew.
    Am Abend war es dann Pete. Sein Korb mit ungefähr vierzig Kilo Früchten war bereits am Samstag angekommen, und so kam er jetzt mit einer Auswahl von Gerichten vom Chinesen und mindestens einem Stück von allem, was bei Dean and DeLuca angeboten wurde.
    Während ich ihm zusah, wie er meine Speisekammer und meinen Kühlschrank befüllte, wunderte ich mich, warum Summer woanders weilte. Fragte aber nicht.
    Während Pete kleine, weiße Kartons öffnete, deckte ich den Tisch für zwei Personen. Dann schaufelten wir uns Naturreis, Meeresfrüchte Lo Mein, Cashew-Hühnchen und Auberginen in Knoblauchsauce auf die Teller.
    Klasse, Pete. Meine Baoding-Lieblinge.
    Beim Essen sprachen wir über Katy, Majerick, Rockett, die Story-Brüder,
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