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Totenflut

Titel: Totenflut
Autoren: Bent Ohle
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hinunter und schraubte sich in ihren Rücken, bis er ein Stück ihres Mantels zu fassen bekam. Ein heftiger Ruck zog Elins Körper nach hinten, während ihr Kopf nach vorn auf ihre Brust geworfen wurde. Ihre Beine verloren den Boden unter den Füßen, und sie fiel rücklings auf die Stufen. Sie schrie nicht einmal, als die Steinstufen gegen ihre Wirbel prallten. Sogleich sah sie Axels Fratze verkehrt herum über sich. Breitbeinig stand er da und hielt noch den Mantel in seiner Hand, als seine andere wie eine Klaue vorschnellte und sie am Haarschopf packte. Elin riss ihren Kopf nach vorn und schlüpfte aus dem Mantel. Axel behielt ein Haarbüschel in seinen Händen zurück. Er schleuderte es weg wie auch den Mantel und hastete weiter hinter seinem Opfer her. Elin hatte den zweiten Stock erreicht. Nur noch vier Treppen. Sie sprang die Stufen hinunter. Als sie aufkam, wurde sie auch schon von der Wucht von Axels Körper umgerissen. Er war auf sie gesprungen, und sie prallten beide gegen die Wand und fielen zu Boden. Axel lag jetzt auf ihr, und Elin senkte ihren Kopf, schloss ihre Augen ganz fest und begann, um sich zu schlagen und zu treten. Sie traf Axel, wusste aber nicht, wo und wie heftig. Dann wurde sie direkt auf die Stirn getroffen. Ein Schlag wie ein Hammer. Sie dachte, ihr Kopf würde zerspringen. Ein Schmerz schoss in ihren Nacken, und sie spürte, wie die Kraft aus ihrem gesamten Körper wich und die Schwärze ihren Kopf füllte. Sie war ohnmächtig geworden. Axel packte sie an den Füßen und zerrte sie die Treppe hinauf.
    Er warf ihren schlaffen Körper auf die kleine weiße Couch, auf die eine Fotokamera und eine Videokamera gerichtet waren. Blut floss aus Elins Nase und tränkte den weißen Stoff. Axel ging zum Fenster und achtete darauf, dass man ihn von außen nicht sehen konnte. Der Taxifahrer war ausgestiegen und hatte sich eine Zigarette angezündet. Er blickte ungeduldig auf seine Uhr und spähte dann hoch zu den Fenstern. Regen setzte ein und pochte gegen die Scheiben. Der Taxifahrer warf fluchend seine Zigarette fort und flüchtete sich ins Auto. Er hupte zweimal. Axel blickte zu Elin, doch sie war noch bewusstlos. Der Taxifahrer hupte ein drittes Mal. Dann kam eine Gaswolke aus dem Auspuff, und das Auto fuhr davon.
    Jetzt war Weise endlich allein mit Elin.

Kapitel 38
    Schröder hatte schon viermal versucht, Elin über Handy zu erreichen, doch vergebens. Das war ihm nicht geheuer. Es war nicht ihre Art. In ihrem Hotel fragte er nach und erhielt die Antwort, dass sie mit einem Taxi weggefahren sei. Schröder ließ sich den Namen des Taxiunternehmens nennen und setzte sich gleich in sein Auto. Er rief im Revier an.
    Â»Hört zu, die Nowak ist heute früh mit einem Taxi weggefahren. Ich will, dass ihr bei City Taxi anruft und die Adresse herausfindet!«, sagte Schröder.
    Â»Die haben eben bei uns angerufen und gesagt, einer ihrer Fahrer hätte eine junge Frau zu einem Haus gefahren, und er hatte unten auf sie warten sollen. Sie ist aber nicht wieder rausgekommen. Die Beschreibung passt auf die Nowak!«
    Â»Wo hat er sie hingefahren?«
    Â»In den Hasepark 4!«
    Axel hatte Elin gefesselt und auf der Rückbank angeschnallt. Er musste nicht lange fahren. Mit seinem schwarzen Mercedes hielt er vor einem schweren Eisentor. Er stieg aus, entriegelte das schwere Schloss und fuhr den Wagen hinein. Das Tor war in eine rote, sehr hohe Backsteinmauer eingelassen, die ein großes Gelände einfasste. Wie ein schwarzer Schlund verschluckte der Eingang das Auto, Elin und Axel. Der eiserne Rachen schloss sich wieder und würde nicht wieder preisgeben, was in ihm verschwunden war.
    Schröder war an dem leerstehenden Gebäude angekommen. Er klingelte bei Kramer, und als nichts passierte, schoss er kurzerhand mit seiner Pistole durch die Scheibe, schlug das Glas heraus und öffnete von innen. Im zweiten Stock sah er sofort das Blut auf den Stufen. Sie war ihm tatsächlich in die Falle gegangen. Warum hatte sie das getan, warum hatte sie ihn nicht eingeweiht und das alleine durchziehen wollen? Jetzt war sie in seiner Hand. Und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis sie sein nächstes Opfer werden würde. Schröder hastete die Treppe nach oben. Er wartete nicht lange, sondern schoss sofort zwei Kugeln in das Türschloss. Ein Tritt genügte, und die Tür flog auf und krachte gegen die Wand des Studios. Mit
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