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Tote essen kein Fast Food

Titel: Tote essen kein Fast Food
Autoren: Karin Baron
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sie gehörten …“
    Der Rest dieser hochinteressanten Information ging leider verloren. Sie vernuschelte zwischen zwei Lippen, dienach Marshmallows schmeckten, und einem abgrundtiefen Grübchen.
    Von Mia hab ich übrigens noch einen Brief bekommen, vor ein paar Wochen, als die Schule längst wieder angefangen hatte. Ihre Sauklaue hat sich auch unter Tageslicht-Bedingungen nicht wesentlich gebessert, aber ihr selbst geht’s wieder gut. Sie hinkt nur noch ein kleines bisschen und epileptische Anfälle hatte sie seit dem auf Sylt auch keine mehr.
    „Aber diesem Feigling von meinem Doktor-Vater hab ich vorletzte Woche die Meinung gegeigt“
, schrieb sie.
„Ohne Zeugen. Seine Familie kann ja schließlich nix dafür, dass er so ein Arsch ist. Meine Mutter sagt, er hat gestern gekündigt, um irgendwo in Süddeutschland Chefarzt zu werden. Dahin kann er seine epileptischen Gene gern mitnehmen. Ich hoffe nur, alle Krankenschwestern bringen sich dort rechtzeitig in Sicherheit.
    Und apropos Krankenschwester: Meine Mutter hat tatsächlich nur eine Strafe auf Bewährung bekommen, so wie dein Jan vermutet hatte. Sie war keinen Tag von zu Hause weg, außer zur Gerichtsverhandlung natürlich. Jetzt arbeitet sie wieder im Krankenhaus. Nur ohne kriminelle Kollegen. Und der neue Oberarzt ist jetzt eine Frau
☺ .“
    Von meinem Schutzengel krieg ich auch Post. Regelmäßig und jede Menge, wenn auch per Mail oder SMS.
    „Vermisst wird sehnsüchtig die 16-jährige Fanny Filius aus Heidrege bei Hamburg. Sie ist meistens ein bisschen verwirrt und verdreht damit auch anderen Leuten ständig den Kopf. Sachdienliche Hinweise und Küsse, auch fernmündlich, wenn’s nicht anders geht, nimmt Jan entgegen. Tel. 0172…“
    Fernbeziehung ist zwar bescheuert, aber für solche SMS lohnt sich das doch, oder? Martin geht’s da ähnlich und manchmal sitzen wir beide auf dem Sofa und bedauern uns gegenseitig. Er vermisst Svea. Die ist jetzt wieder in Ägypten und Frida in der Zeit bei ihrem eigenen Vater. Sie und Svea werden mir wohl erhalten bleiben. Bis auf Weiteres jedenfalls. Die Sache scheint ernst, genau wie die mit meiner Mutter und Benno. Aber ich glaub inzwischen, ich kann damit leben. Hätte schließlich viel übler kommen können.
    Apropos übel und der Vollständigkeit halber: Von Marzipans neun Kindern sind fünf unbemerkt abgehauen. Drei Schlangeneier sind noch auf Sylt von Möwen gefressen worden; die haben sich garantiert den Magen verdorben. Und auf eins ist Frida draufgetreten. Frida hofft jetzt, dass Marzipan bald wieder Mutter wird, und sucht einen passenden Kornnatterich für sie. Per Facebook. Falls jemand einen hat: Haltet bitte bloß die Klappe.
    Und apropos Mutter: Meine müsste ich dringend auch mal wieder besuchen. In Berlin tobt schließlich der Bär, oder wie war das?

Leseprobe

RITTA JACOBSON
    Dunkles
Geheimnis
    Ein Svea Anderson Krimi
    Aus dem Schwedischen übertragen von
Birgitta Kicherer
    KOSMOS

PROLOG
    Ted Borgsten wurde durch einen harten Stoß unsanft aus dem Schlaf gerissen.
    Der Bewegungsmelder hatte die Beleuchtung über der Haustür eingeschaltet. Jetzt sickerte das Licht durch die schmalen Ritzen der Jalousie herein, hell genug, um die Umrisse dreier maskierter Gestalten erkennen zu lassen, die um sein Bett standen.
    In wilder Panik fuhr er hoch, aber sie warfen sich aus verschiedenen Richtungen über ihn, banden ihm die Augen zu, fingen seinen Schrei hinter dickem Klebestreifen ein und zerrten ihn aus dem Bett. Seine Arme wurden zwischen zwei kräftigen Körpern eingeklemmt, dann wurde er die Treppe hinuntergeschleppt, hinaus in die raue Septemberluft. Niemand sagte etwas. Der Angriff war durchdacht, professionell. Er hatte keine Möglichkeit, herauszufinden, wer sie waren.
    Aber eins war ihm klar. Es waren Schuldeneintreiber. Wer sonst würde einen fünfundzwanzigjährigen Sportlehrer entführen?
    Er wurde in ein Auto gestoßen, wo er der Länge nach auf die Rückbank fiel. Starke Arme zogen ihn sofort wieder hoch. Das Leder presste sich kalt an seinen Rücken und seine Schenkel. Ein Glück, dass er wenigstens seine Unterhose angelassen hatte, als er zu Bett ging.
    Als ob das noch von Bedeutung wäre.
    Er würde sowieso sterben.
    Beim Davonfahren gruben die Reifen tiefe Spuren in den frisch gerechten Kies. Er und Tea hatten den Garten gestern für den Herbst vorbereitet. Ab jetzt würde Tea so etwas alleine tun müssen.
    Tea!
    Tea musste sie gehört haben, bestimmt hatte sie sich im Bett
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