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Total Control (Das Labyrinth)

Total Control (Das Labyrinth)

Titel: Total Control (Das Labyrinth)
Autoren: David Baldacci
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blankem Entsetzen, wie sich die rechte Tragfläche verbog, die Metallhaut einriß und die Nieten heraussprangen. Nur Sekunden verstrichen, bis zwei Drittel der Tra g fläche abbrachen und das rechte Triebwerk m it sich in die Tiefe rissen. W i e abgetrennte Venen schlugen zerfetzte Hydraulikleitungen und Kabel im wilden Flugwind hin und her, während Treibstoff aus dem aufgebrochenen Tank gegen den Flugzeugru m pf spritzte.
    Sofort rollte der L800 links über und drehte sich auf den Rücken, wodurch sich die Kabine in ein einziges Chaos verwandelte. Jedes einzelne m enschliche W esen im Bauch des Flugzeugs schrie in Todesangst au f , als die Maschine völlig unkontrolliert durch die Luft schlingerte. Überall wurden Passagiere brutal aus den Sitzen gerissen. Für die m eisten davon endete dies tödlich. Sch m erzensschreie gellten, als weiches m enschliches Fleisch und schwere Gepäckstücke aufeinanderprallten, die aus den Ablagen geschleudert wurden, weil die wild durcheinanderwirbelnden D r uckwellen die Haltekraft der Schließ m echanis m en überschritten.
    Der Griff der alten Frau lockerte sich, und der Rosenkranz glitt auf die Decke des Flugzeugs, die nun m ehr den Boden der auf dem Kopf stehenden Maschine darstellte. Ihre Augen waren weit aufgerissen, jedoch nicht in Angst. Sie war eine der Glücklichen. Ein tödlicher Herzi n farkt hatte sie vor dem blanken Schrecken der nächsten Minuten bewahrt.
    Zwei m otorige Düsenflugzeuge für den ko mm erziellen Einsatz m üssen auch m it nur einem Triebwerk flugtauglich bleiben. Kein Düsenflugzeug jedoch ver m ag sich m it nur einer Tragfläche in der Luft zu halten. Die Flugsicherheit von Flug 3223 war unwiederbringlich dahin. Der L800 neigte sich m it der Nase voraus in einen tödlichen Sturzflug Richtung Erde.
    Im Cockpit kä m pfte die zwe i köpfige Besatzung fieberhaft m it den Instru m enten, während ihre beschädigte Maschine wie ein Speer durch den bedeckten Hi mm el abwärts schoß. W enngleich sie keine Ahnung hatten, w e lche Katastrophe eingetreten war, so wußten sie doch sehr wohl, daß der Düsenjet und alle Menschen an Bord in tödlicher Gefahr schwebten. Hektisch versuchten die beiden Piloten, die Kontrolle über das Flugzeug wiederzuerlangen, wobei sie insgeheim darum beteten, nicht m it einer anderen Maschine zusa mm enzukrachen, während sie auf die Erde zurasten. »O m ein Gott!« Ungläubig starrte der Kapitän auf den Höhen m esser, der unaufhaltsam auf Null zuschnellte. W eder die beste Lu f t f ahrtelektronik der W elt noch die außergewöhnlichsten Pilotenkünste konnten die grausa m e W ahrheit negieren, m it der alles Leben an Bord des beschädigten Luftschiffes konfrontiert war: Sie alle würden sterben, und zwar schon sehr bald. Und wie es bei nahezu allen Flugzeugabstürzen der Fall ist, würden die beiden Piloten als erste diese W elt verlassen; nur den Bruchteil einer Sekunde später würden alle übrigen Menschen an Bord des Fluges 3223 folgen.
    Arthur Lieber m ans Mund klapp t e auf, während er völlig ungläubig die Ar m l ehnen u m kla mm erte. Als die Nase des Flugzeugs sich kerzengerade nach unten neigte, starrte Lieber m an abwärts auf die Rückseite des Sitzes vor ih m , als befände er sich in einer bizarren Achterbahn. Zu seinem Leidwesen sollte Lieber m an bis zum bitteren Ende bei Bewußtsein bleiben bis zu jenem Augenblick, in dem das Flugzeug auf das unbewegliche Objekt prallte, auf das es nun zuraste. Sein Abschied aus der W elt der Lebenden sollte einige Monate verfrüht und alles andere als plange m äß eintreten. W ährend das Flugzeug zur letzten Landung ansetzte, drang ein einziges W ort über Lieber m ans Lippen. Obwohl es nur aus einer Silbe bestand, kreischte er es i mm er und i mm er wieder, bis es zu einem Schrei anschwoll, der all die anderen entsetzlichen Geräusche übertönte, die durch die Kabine fluteten.
    »Neiiiiiiiin!«

KAPITEL 2
     
    W ashington, D.C., Stadtgebiet, einen Monat zuvor.
     
    Das gestärkte He m d war sch m utzig, die Krawatte saß schief. So arbeitete Jason Archer sich durch den Inhalt der Kartonstapel. Neben ihm stand ein Laptop. Alle paar Minuten hielt er inne, zog ein Blatt Papier a u s dem Durcheinander und übertrug den Text m ittels Handscanner auf den Laptop. Schweiß tropfte ihm von der Nase. In dem Lager h aus, in dem er sich befand, war es heiß und dreckig. Unerwar t et rief irgendwo in den riesigen Räu m lichkeiten eine Sti mm e nach ih m . »Jason?« Schritte
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