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Tore nach Thulien 4 : Grüfte und Katakomben (German Edition)

Tore nach Thulien 4 : Grüfte und Katakomben (German Edition)

Titel: Tore nach Thulien 4 : Grüfte und Katakomben (German Edition)
Autoren: Jörg Kohlmeyer
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wieder zurückgekehrt, wieder daheim, und in diesem Moment wurde ihm klar, dass Zuhause nicht bedeutete, in den eigenen vier Wänden zu sitzen, sondern seine Liebsten in die Arme schließen zu können. Solange er Ilsa und Nalia um sich wusste, war er überall zuhause.
          >> Da bist du ja endlich! Nalia hat dich sehr vermisst. << Zärtlich strich ihm Ilsa über die Wangen. Ihre Hände rochen nach Erde und Moos.
          >> Und was ist mit dir? <<
          Sie lächelte und gab ihm mit dem kleinen Spalt zwischen Daumen und Zeigefinger frech zu verstehen, wie sehr er ihr gefehlt hatte. Schelmisch verzog sie den Mund.
          >> Ich werd dich lehren, deinen Ehemann zu vermissen. << Liam gab ihr einen Klaps auf den Po und drückte sie fester an sich. Wieder küssten sie sich und diesmal war es weitaus leidenschaftlicher als noch eben. Er spürte jetzt deutlich, wie sehr sie ihm gefehlt hatte und unterdrückte sein Verlangen nach ihr. So schwer es ihm auch fiel, aber noch war sein Auftrag nicht zu Ende. Sanft, aber bestimmend schob er sie von sich.
          >> Wo ist Wanhold? Ich muss ihm Bericht erstatten. <<
          >> Du kommst zu uns zurück und dein zweiter Gedanke gilt ihm? << . Ilsa sah ihn beleidigt an, und wäre da nicht das kleine Grübchen an ihrer Wange gewesen, er hätte es ihr abgenommen. So aber wandte er sich übertrieben kühl ab und sah sich um.
          >> Du kennst meine Pflichten. Sie zählen weit mehr als familiäre Bande. <<
          Ilsa zog ihn sofort wieder zu sich. Er wehrte sich nicht. >> Ja, die kenne ich. Meine aber noch weitaus besser. << Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und ihre Lippen berührten fast sein Ohr. >> Und wenn du möchtest, dass ich die familiären Bande heute Nacht mit meinen Pflichten weiter stärke, dann solltest du jetzt zusehen, deinen Auftrag endlich abzuschließen. << Nicht mehr ganz so sachte stieß sie ihn diesmal von sich.
          Er aber beugte sich blitzschnell nach unten, küsste sie abermals und lächelte. >> Du weißt deine Qualitäten richtig einzusetzen. Du solltest unser Anführer sein, nicht Wanhold. <<
          Sie schüttelte in spielerischem Entsetzen den Kopf und hob mahnend einen Finger. >> Du wirst ihm doch nicht untreu werden? <<
          >> Du weißt genau, wem meine Treue gilt. << Er schloss sie wieder in die Arme.
          >> Und genau darum liebe ich dich. << Einfühlsam schmiegte sie sich an seine Brust und atmete tief ein. Kurz standen sie da und keiner sagte ein Wort. Das Glück schien sie mit einem Mal wieder gefunden zu haben, und Liam hatte das Gefühl, dass ihnen in diesem Moment nichts und niemand etwas anhaben konnte. Dann jedoch holte ihn die Wirklichkeit mit der Geschwindigkeit eines Vorschlaghammers ein, und ehe er sich versah, war der Augenblick der Geborgenheit verschwunden. Ihm kamen wieder die Geschehnisse des vergangenen Tages in den Sinn, und sofort krochen die mühsam unterdrückten Sorgen und Ängste aus den dunklen Verstecken seiner Seele.
          >> Wie geht es Nalia? Wo ist sie? <<
          >> Ihr geht es gut, mach dir keine Sorgen. Sie ist mit Juhle, ihrem Sohn und zwei anderen Kindern in den Wald Feuerholz suchen. Und nun geh, Wanhold wartet! << Sie klopfte mit der flachen Hand sanft auf seinen alten Waffenrock, machte einen Schritt zurück und deutete auf das andere Ende der Lichtung.
          Liam folgte ihrem Arm, und erst jetzt bemerkte er den Wagen und die Traube Menschen drum herum. Fragend sah er zu Ilsa.
          >> Wir sind nicht die Einzigen, die auf der Flucht sind. Sie sind heute Nachmittag zu uns gestoßen. << , erklärte sie.
          Liam nickte, und mit einem letzten Blick auf seine Frau machte er kehrt. Im Augenwinkel nahm er wahr, dass sich bereits jemand um sein Pferd gekümmert hatte. Es stand unweit des Lagers bei den anderen und fraß.
          Als er sich dem Menschenauflauf näherte, bemerkte er sofort die angespannte Stimmung. Es wurde heftig diskutiert und viele Stimmen redeten wild durcheinander. Eine jedoch hörte er unter all dem Lärm deutlich heraus. Sie gehörte Balkor.
          >> Ich sage, sie müssen gehen. Wir kennen sie nicht und wissen nichts über sie. Warum sollen wir uns mit ihnen belasten? Mit unseren Alten und Kranken haben wir schon genug zu tun. << Zustimmendes Gemurmel begleitete die harten Worte Balkors. Einige jedoch schüttelten den Kopf.
          Liam stellte sich neben Gerling, der offenbar schon
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