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Tore nach Thulien 4 : Grüfte und Katakomben (German Edition)

Tore nach Thulien 4 : Grüfte und Katakomben (German Edition)

Titel: Tore nach Thulien 4 : Grüfte und Katakomben (German Edition)
Autoren: Jörg Kohlmeyer
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Eben noch hatte er schwer mit einer gewalttätigen Auseinandersetzung mit ihm gerechnet und nun das. Erneut sah er zu Ilsa und auch sie schien verstanden zu haben. Langsam und kaum merklich schüttelte sie den Kopf. Liam hatte damit gerechnet, diesmal aber bezweifelte er, das Ilsa Recht hatte.
          >> Du wolltest doch gerade mit deiner Familie die Fliege machen, oder? Ein Schwert mehr kann da nicht schaden. << Balkors Worte klangen irgendwie herausfordernd, schienen aber gleichzeitig ein Angebot zu sein. Offensichtlich schätzte auch er die Situation als verloren ein.
          Liams Gedanken rasten. Er musste sich entscheiden, und zwar schnell. Die Hellen näherten sich bedenklich. Viel Zeit blieb ihnen nicht mehr. Schließlich, und mit einem letzten, abschätzenden Blick auf Balkor, nickte er, machte kehrt und rannte ohne ein weiteres Wort mit seiner Familie zum Saum des Waldes. Das Schreien und Morden ließ er zurück und wagte auch nicht mehr, sich umzusehen. Lange hallten die Geräusche des Überfalls nach, und erst als sie weit nach Norden ausgewichen waren, ebbten die Rufe und der Kampflärm ab. Ob es nun an der zurückgelegten Distanz oder dem Ende des Abschlachtens lag, konnte Liam nicht sagen. Fest stand aber, dass sie dem Tod entronnen waren, wenngleich zu einem hohen Preis.
     

Katakomben
     
     
    Die mächtige Stichflamme schoss fauchend empor und tauchte die alten Katakomben in grelles Licht. Wärme durchflutete die Räumlichkeiten und Taris und die anderen hielten sich schützend eine Hand vors Gesicht.
          >> Taris seht! << erklang plötzlich Uriels Stimme. Taris reagierte sofort und sah, wie der Erlöser mit einem Arm auf den Durchbruch in der Kellerwand deutete. >> Das muss der Anführer sein. Wenn wir ihn töten, endet der Schrecken in Leuenburg. << Uriel brüllte laut über das Knistern der Flammen hinweg. Scheinbar hatte nur er die Gelegenheit genutzt und sich trotz der in den Augen brennenden Hitzewelle umgesehen. Seine Leidensfähigkeit jedenfalls wurde belohnt.
          Hinter dem Durchbruch konnte Taris eine kleine, schlanke Gestalt erkennen. Sie wandte sich sofort zur Flucht, als sie ihrer Entdeckung gewahr wurde. >> Wohin führt der Gang? << , rief er zurück und sah fragend zu Bruder Malachias.
          >> Ich weiß es nicht! Doch der Richtung nach zu urteilen zum Dom der Herrin! << , antwortete der Mönch lautstark.
          Taris Augen wurden groß und auch Uriel war sichtlich überrascht. Mit einem Seitenblick registrierte der Hauptmann, dass Eirik sich entschlossen hatte, Asenfried zu folgen. Der Schmied hatte sich losgerissen, war ungeachtet des Feuers einfach in den Gang hineingesprungen und darin verschwunden. Die Stichflamme war mittlerweile erloschen und der Medikus von Leuenburg bereits hinter dem Regal verschwunden. Taris konnte hören, wie Eirik immer wieder den Namen des Schmieds rief. Scheinbar hatte das Pulver den Incubi verfehlt und lediglich das alte Holz des Regals in Brand gesteckt.
          Die Jäger würden sich an dieser Stelle trennen, soviel stand nun fest, und für Taris galt es jetzt, sich zu entscheiden. Lange brauchte er nicht dafür.              >> Malachias! Folgt Eirik und versucht, ihm zu helfen so gut Ihr könnt. Uriel und ich werden uns an die Fersen des Anführers der Incubi heften. Wir treffen uns beim Dom der Herrin! <<
          Bruder Malachias wechselte einen Blick mit Uriel. Sonderlich erfreut schien der Fraterner über die Entscheidung nicht zu sein, und erst auf ein zustimmendes Nicken seines Erlösers hin, machte er sich schließlich an die Verfolgung des Medikus.
          Taris rannte los und Uriel folgte ihm ohne zu zögern in den Durchbruch. Augenblicklich wurden beide von der Dunkelheit des langen Gangs verschluckt.
     
          Taris rannte so schnell es die Lichtverhältnisse zuließen den unterirdischen Tunnel entlang. Auf Uriel, der etwas weiter hinten folgte, konnte er keine Rücksicht nehmen, wollte er den sich nur ganz schwach abzeichnenden Schemen vor sich nicht verlieren. Uriel hatte gesagt, dass es sich um den Anführer der Incubi handelte und mit seinem Tod der Schrecken ein Ende haben würde. Er musste ihm also unter allen Umständen auf den Fersen bleiben. Schnell merkte er, dass das nicht gerade leicht war.
          Seit Beginn der Verfolgung konnten erst ein oder zwei Minuten vergangen sein, und dennoch fühlten sie sich schon jetzt wie eine halbe Ewigkeit an. Die alten,
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