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Top Secret - Der Ausbruch

Top Secret - Der Ausbruch

Titel: Top Secret - Der Ausbruch
Autoren: C. Bertelsmann
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über so einen aufzuregen.«
    Gabrielle ließ das Gesicht ihres Opfers los und stand auf. James dachte schon, er hätte die Situation entschärft, als er registrierte, dass vier andere Kerle auf sie zukamen, um sie einzukreisen. Als er einen Schritt in Richtung seiner Bahn machte, traf ihn ein schlecht platzierter Hieb seitlich am Kopf.
    Instinktiv hieb James mit dem Ellbogen zurück und traf seinen Angreifer mitten ins Gesicht. Schnell zog er ihm die Beine unter dem Körper weg, als der Kerl zurückstolperte. Das schmeckte den anderen dreien gar nicht. Zwei von ihnen griffen James an, während der Junge im Tottenham-Shirt Gabrielle in den Rücken sprang.
    James hatte bei CHERUB gelernt, sich gegen Angriffe
zu verteidigen, aber mit drei wesentlich größeren Angreifern im Nahkampf stößt jeder irgendwann an seine Grenzen. Glücklicherweise kamen ihm die anderen CHERUBs zu Hilfe.
    Kyle, Connor und Callum kletterten über die Sitze und warfen sich auf die Kerle. James fing sich einen zweiten Hieb ein, und sein Bowlingschuh quietschte, als er auf dem gebohnerten Holzfußboden das Gleichgewicht verlor.
    Er versuchte, wieder auf die Füße zu kommen, war jedoch auf dem Boden festgenagelt, während verschlungene Glieder über ihm im Kampf lagen. Er sah, wie Kyles Knie jemanden in den Unterleib stieß und der Tottenham-Typ von den Zwillingen in einen schmerzhaften Armgriff genommen wurde.
    Als die ersten Erwachsenen eintrafen, um den Kampf zu beenden - unter ihnen auch die beiden Aufsichten von CHERUB, die die kleineren Kinder an der Übungsbahn beaufsichtigten -, stand das Ergebnis zweifelsfrei fest. Die fünf Rowdys krochen unter Schmerzen auf dem Boden, umringt von CHERUB-Agenten mit steinernen Gesichtern, die sie warnten, sich noch einmal zu rühren.
    James rollte sich auf den Rücken und holte tief Luft. Es tat ihm gut, auf der Seite der Gewinner zu sein, auch wenn sein Beitrag zum Sieg lediglich darin bestanden hatte, eins auf den Schädel zu bekommen und zu Boden zu gehen. Seiner Meinung nach hatten die älteren Jungs nur bekommen, was
sie verdient hatten. Was sie zu Gabrielle gesagt hatten, war absolut nicht in Ordnung gewesen.
    Aber James’ Laune sank, als er sich an den Plastiksitzen hochzog. Sein Kopf schmerzte, seine Kleidung war verdreckt, und wenn sie zum Campus zurückkehrten, würde er die Konsequenzen tragen müssen.
     
     
    Dr. Terence McAfferty, normalerweise Mac genannt, starrte die fünf Kinder an, die vor seinem Schreibtisch standen, und fragte sich, wie oft er schon in ähnliche schuldbewusst dreinschauende Gesichter geblickt hatte, seit er vor dreizehn Jahren zum Vorsitzenden von CHERUB ernannt worden war. Mit Sicherheit mehr als tausend Mal.
    »Also«, begann Mac müde, »wie kam es zu der Prügelei auf der Bowlingbahn heute Abend?«
    »Der Typ auf der Bahn nebenan hat sich mit Gabrielle angelegt«, erklärte Kyle, trat vor und übernahm die Sprecherrolle, weil er der Älteste war. »Sie haben mit ihren Drinks herumgespritzt und sich wie die Idioten aufgeführt. Wir haben irgendwie die Geduld verloren und uns auf sie gestürzt.«
    »Ihr habt euch also alle auf einmal entschlossen, euch auf sie zu stürzen«, stellte Mac fest, der diese Erklärung offensichtlich wenig überzeugend fand. »Und ich nehme an, dass keiner von euch mehr Schuld hat als der andere?«
    »Genau«, log Kyle.

    Die anderen in der Reihe nickten. Im Minibus auf dem Rückweg zum Campus hatten sie die Köpfe zusammengesteckt und sich eine Geschichte ausgedacht. Gabrielle hatte die Schlägerei zwar angefangen, aber immerhin war sie mit einem rassistischen Ausdruck beleidigt worden, und keiner der CHERUBs war der Meinung, dass sie allein die Schuld bekommen sollte.
    »Ich verstehe«, sagte Mac unwillig. »Wenn ihr es so haben wollt, bitte schön. Aber ich habe mit den Angestellten gesprochen, die dabei waren, und ich glaube, ich weiß ziemlich genau, was wirklich vorgefallen ist.«
    Während er sprach, fasste er Gabrielle und James besonders scharf ins Auge.
    »Ich sollte euch nicht daran erinnern müssen, wie ernst dieser Zwischenfall hätte werden können«, fuhr Mac fort. »Man hat es euch immer wieder eingebläut. Was hat höchste Priorität für CHERUB-Agenten, wenn sie nicht auf dem Campus sind?«
    Verschieden schnell und unterschiedlich enthusiastisch antworteten die fünf Agenten: »Nicht auffallen.«
    » Nicht auffallen.« Mac nickte. »CHERUB ist eine Geheimorganisation. Die Sicherheit eurer Kollegen, die gerade in
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