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Top Secret - Der Ausbruch

Top Secret - Der Ausbruch

Titel: Top Secret - Der Ausbruch
Autoren: C. Bertelsmann
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schlug sich mit dem Handschuh auf die Hüfte. »Irgendwie müssen wir den Dickwanst doch da wegbewegen können.«
    »Vielleicht ist er ja taub oder so«, grollte Lauren.
    »Denk nach, denk nach, denk …«, wiederholte Bethany. »Wie wäre es, wenn wir das Schneemobil beladen und ganz vorsichtig rausschieben? Wenn wir erst mal fahren, kann der Bär uns nicht mehr einholen.«
    »Zu riskant«, erwiderte Lauren. »Was, wenn wir ihn im falschen Moment aufwecken und er sich auf eine von uns stürzt? Wir hätten keine Chance.«
    »Auch wieder wahr«, gab Bethany zu. »Aber sieh dir den faulen Kerl doch mal an. Ich schätze, wir brauchen schon ein Feuerwerk, damit er den Hintern hochkriegt.«
    »Das ist es!«, fuhr Lauren auf. »Bethany, du bist ein Genie!«
    »Was?«, fragte Bethany. »Wir haben kein Feuerwerk. Wir haben unsere Signalraketen, aber wenn wir die abfeuern, kommt uns der Rettungshubschrauber holen, und wir sind durch die Prüfung gefallen.«
    »Kein Feuerwerk«, erklärte Lauren. »Aber wir können Feuer machen. Tiere haben Angst vor Feuer.«
    Da ihnen nicht mehr viel Zeit blieb, steuerte Lauren sofort auf die Verpackungsreste des Schneemobils in der hinteren Ecke des Containers zu. Sie riss ein langes Stück Pappe ab, etwa dreißig Zentimeter breit und drei Meter lang, das sie zu einer Röhre zusammenrollte.
    »Binde das irgendwie zusammen«, befahl sie.
    Bethany nahm die steifen Kunststoffbänder, die
vorher die Verpackung des Schneemobils zusammengehalten hatten, schlang sie um die Pappröhre und verknotete sie.
    »Sollen wir ihn damit pieken?«, fragte sie.
    »Hm«, bestätigte Lauren, sammelte die öligen Lumpen ein, mit denen sie am Schneemobil gearbeitet hatten, und steckte sie in das eine Ende der Röhre.
    »Das Öl auf diesen Lappen brennt leicht«, erklärte sie Bethany. »Der Bär wird schnell verschwinden, wenn ihn die ersten Flammen kneifen.«
    »Gute Idee«, lobte Bethany.
    Sie suchte im Schlitten nach wasserfesten Streichhölzern und Lauren näherte sich mit der Papprolle vorsichtig der Tür.
    »Halte mir die Türe auf«, sagte Lauren. »Ich schätze, das wird unserem Bären nicht gefallen.«
    Bethany schlich sich mit einem Streichholz in der Hand an Lauren heran. Die öligen Lumpen fingen sofort Feuer. Lauren balancierte die brennende Röhre durch die Türe und hoffte, dass der eiskalte Wind die Flammen nicht ausblies.
    Als sie die Röhre nach vorne senkte und die Pappe Feuer fing, leuchteten die Flammen orange auf. Beim zweiten Schritt durch den knirschenden Schnee brachte sie das brennende Ende etwa einen halben Meter vor den Kopf des Bären. Als die Flamme fast seine Nase erreichte, legte Lauren die Fackel auf den Boden und rollte sie dem Bären ins Gesicht.
In der sicheren Annahme, dass das Tier aufspringen würde, sobald die Flammen es berührten, rannte sie wie der Blitz in den Container zurück, und Bethany knallte die Tür zu.
    Die Mädchen atmeten tief durch, bevor sie die Tür behutsam wieder öffneten. Sie erwarteten, einen vierhundert Kilo schweren Bären mit einer verbrannten Nase auf der Flucht zu sehen, aber der Anblick, der sich ihnen bot, war viel schockierender: Der Kopf des Bären stand in Flammen und sein Auge war durch den Schädel in den Kopf gesunken.
    »Wir haben ihn umgebracht!«, quiekte Bethany. »Der arme Kerl muss alt oder krank gewesen sein!«
    Aber Lauren war anderer Meinung. Sie hatte die grauen Rauchfäden gesehen, die aus dem hinteren Ende des Schneehaufens stiegen. Viel wusste sie zwar nicht über die Anatomie von Eisbären, aber eines war sicher: Eisbären waren nicht hohl.
    »Der ist gar nicht echt!«, stellte sie fest.
    Sie stapfte durch den Schnee zu dem qualmenden Bären und beugte sich über ihn. Trotz des Rauches konnte sie gut in die Öffnung blicken, die der geschmolzene Kopf freigelegt hatte. Der Bär bestand aus Nylonpelz über einem Gestell aus Kaninchendraht. Im Inneren konnte sie einen Blasebalg, Gummischläuche, eine Autobatterie und eine elektrische Pumpe erkennen, durch die er zu atmen schien.
    »Das hätten wir uns ja denken können«, schimpfte
Bethany und kickte in den Schnee, dass eine weiße Wolke aufstob. »Nach all den Schikanen, die sich unsere Trainer für uns überlegt haben.«
    Lauren sah auf ihre Uhr. »Wir haben etwa fünfzehn Minuten verloren«, stellte sie fest. »Lass uns frühstücken und machen, dass wir hier wegkommen.«
    Als sie in den Container zurückkehrten, blubberte der Porridge über den Rand der Blechbüchse. Lauren
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