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Top Secret - Der Ausbruch

Top Secret - Der Ausbruch

Titel: Top Secret - Der Ausbruch
Autoren: C. Bertelsmann
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würden sie den großen Bären einfach in Ruhe lassen. Es war unwahrscheinlich, dass das Tier die ganze Nacht vor ihrer Tür verbrachte. Wahrscheinlich würde es weiterziehen und woanders Schutz suchen, bevor die Sonne wieder aufging.
    Im Inneren des Containers war es mittlerweile warm genug, dass die Mädchen nicht mehr ihren Atem aufsteigen sahen. Nach einem Tag in eisiger Kälte erschien das herrlich warm. Sie zogen die Stiefel aus, schlüpften aus ihrer äußeren Kleidungsschicht und hängten sie auf eine Leine über dem Heizofen, damit die Feuchtigkeit im Laufe der Nacht verdunsten konnte.
    Der Metallboden des Containers war kalt, daher zogen sie Turnschuhe an und legten die Schaumstoff-Isomatten von ihren Schlitten aus. Sie drehten die Heizung weiter auf und stellten die tiefgefrorenen Dosen mit Corned Beef und Obst davor, während Bethany einen Topf voll Schnee auf einem tragbaren Kocher schmolz.
    Sie brauchten eine Stunde, um im Schein der beiden Gaslampen die Instruktionen für die letzten vierundzwanzig Stunden ihrer Grundausbildung zu lesen. Die Anweisungen waren in Sprachen verfasst, die nicht das lateinische Alphabet verwendeten und die Bethany und Lauren erst lernten, seit sie mit dem Training angefangen hatten: Russisch für Bethany und Griechisch für Lauren.

    Im Wesentlichen waren ihre Instruktionen ganz einfach: Die Mädchen mussten das Schneemobil auspacken und es fahrtüchtig machen. Dazu mussten die Fahrzeugteile zusammengeschraubt, das Getriebe geölt und der Tank mit Benzin befüllt werden. Von Sonnenaufgang an hatten sie zwei Stunden Zeit, um mit dem Schneemobil einen fünfunddreißig Kilometer entfernten Checkpoint zu erreichen, wo sie sich mit den anderen vier Trainings-Teilnehmern zu einer Übung treffen sollten, die in den Instruktionen ominös als die ultimative Mutprobe in extremen Wetterverhältnissen angekündigt wurde.
    »Na gut«, sagte Lauren, während sie mit dem Löffel eine Dose Corned Beef bearbeitete, das außen warm und fettig, innen aber noch steinhart gefroren war, »zumindest ist die Gebrauchsanweisung für das Schneemobil in Englisch.«

2
    James Adams hatte sich darauf gefreut, den Samstagabend auf der Bowlingbahn in der Stadt zu verbringen, doch als er dort war, verflog seine gute Laune rasch. Die vier anderen CHERUB-Agenten, die mit ihm auf der Bahn waren, schienen sich wesentlich besser zu amüsieren als er.
    Kyle war in Hochform. Er ließ den Gönner heraushängen
und spendierte allen Hotdogs und Cola von dem kleinen Vermögen, das er mit dem illegalen Brennen von DVDs für die Hälfte der Kinder auf dem Campus angehäuft hatte. Kyle heckte ständig etwas aus, um an Geld zu kommen, aber soweit James wusste, war die DVD-Brennerei die erste Idee, die Kyle richtig was eingebracht hatte.
    Auch die eineiigen Zwillinge Callum und Connor amüsierten sich, obwohl sie eine ziemlich dumme Wette untereinander laufen hatten, bei der es darum ging, wer von ihnen beiden mit Gabrielle verschwinden würde, bevor der Abend zu Ende war. James hatte ihnen gesagt: Träumt mal schön weiter, Jungs! Gabrielle ist dreizehn und spielt in einer ganz anderen Liga. Wenn Gabrielle einen Freund wollte - was sie, soweit bekannt war, nicht tat -, dann bestimmt nicht einen schlaksigen Zwölfjährigen mit strubbeligen blonden Haaren und einer marsriegelgroßen Lücke zwischen den schiefen Vorderzähnen.
    »Treffer …!«, rief Gabrielle, als die zehn Kegel in alle Richtungen auseinanderflogen. Sie wedelte mit den Armen und wackelte mit dem Hintern in einer Art ausgeflipptem Kriegstanz. »Du bist dran, Kyle!«
    Sie wandte sich vom Schauplatz ihres Triumphes ab und sah sich Callum und Connor gegenüber, die sie aus ihren Plastikstühlen rechts und links von dem Platz, an dem Gabrielle vorher gesessen hatte, angrinsten.

    »Klasse Wurf«, strahlte Callum.
    »Habe ich dir nicht gesagt, dass es besser ist, wenn du deinen Arm nicht ganz so weit nach hinten schwingst?«, unterbrach Connor und warf seinem Zwillingsbruder einen bösen Blick zu. »So kannst du viel besser das Gleichgewicht halten.«
    Gabrielle erinnerte sich an den Rat, aber sie hatte eigentlich nicht anders gebowlt als sonst auch. Es war reines Glück, dass sie getroffen hatte. Sie betrachtete ihren Plastikstuhl und stellte fest, dass sie es keine Sekunde länger aushalten würde, wie die zwei Jungs sie anhimmelten. Also holte sie ihre Tasche unter dem Stuhl hervor.
    »Wo gehst du hin?«, fragte Callum besorgt. »Was ist denn los?«
    »James
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