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Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht

Titel: Tom Thorne 10 - Tödlicher Verdacht
Autoren: Mark Billingham
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Wasabi«, sagte sie.
    »Wie bitte?« Er drehte sich mit gespielter Überraschung zu ihr, als habe er völlig vergessen, dass sie da war.
    Anna ließ sich nicht zum Narren halten. Ihr war bewusst, dass er seit zehn Minuten mit dem Essen fertig war. Sie hatte den Stapel leerer Teller neben ihm gesehen, hatte beobachtet, wie viel Zeit er sich mit seiner Tasse grünem Tee ließ, und wusste ganz genau, er wartete darauf, dass sie fertig wurde.
    Sie beugte sich zu ihm hinüber. »Wir könnten uns ein Hotel suchen.«
    Jetzt war seine Überraschung echt. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie den ersten Schritt machen würde. Sein Mund ging auf und wieder zu.
    »Da Sie Ihr eigener Boss sind …«
    Er nickte, brachte es jedoch nicht fertig, ihr in die Augen zu sehen.
    »Warum finden wir nicht heraus, ob Sie tatsächlich so ein Leckermaul sind?« Das war bewusst vulgär, und sie spürte, dass sie errötete, als sie es sagte, aber es war sofort ersichtlich, dass es seinen Zweck erfüllte.
    Er murmelte: »Donnerwetter!«, und sein strahlendes Lächeln verwandelte sich in ein dümmliches Grinsen. Dann winkte er den Kellner herbei und deutete sowohl auf Annas leere Teller als auch auf seine, um ihm zu verstehen zu geben, dass er für sie beide zahlen wolle.
    Das Hotel war fünf Gehminuten entfernt. Versteckt hinter dem Kingsway und in unmittelbarer Nähe der U -Bahn-Station Holborn und einer gut sortierten Drogerie. Eine oder zwei Kategorien über der Travelodge-Hotelkette, ohne absurd teuer zu sein.
    Als sie zur Rezeption gingen, zückte er sein Portemonnaie.
    »Ich bin keine Nutte«, sagte Anna.
    »Das weiß ich schon.«
    »Ich habe kein Problem damit, wenn wir uns die Kosten für das Zimmer teilen.«
    »Schon in Ordnung«, erwiderte er. »Du hast doch gesagt, du machst Zeitarbeit, also …«
    »Gut, meinetwegen.« Ihr Blick traf sich mit dem des jungen Mannes hinter dem Empfangstresen. Er nickte höflich, dann sah er weg, da er zu spüren schien, dass er sich nicht anmerken lassen durfte, dass er sie schon einmal gesehen hatte. »Wenn du unbedingt protzen möchtest, kannst du uns irgendeine Flasche bestellen«, sagte Anna, drehte sich um und ging durch die Lobby.
    Im Aufzug fragte er sie schließlich nach ihrem Namen.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ingrid … Angelina … Michelle. Was dich am meisten antörnt. Das macht die Sache spannender.« Sie schloss die Augen und stöhnte leise, als er die Hand über ihren Po wandern ließ.
    Als der Aufzug in der ersten Etage mit einem Ruck zum Stehen kam, sagte er: »Ich bin Kevin.«
    Das Zimmer war größer, als sie erwartet hatte – ein ziemlich geräumiges Doppelzimmer –, und sie vermutete, dass er sich nicht hatte lumpen lassen, wofür er ihr seltsamerweise leidtat.
    »Nicht übel«, stellte er fest und zog sein Jackett aus.
    Sie steuerte schnurstracks ins Badezimmer. »Bin gleich wieder da.«
    Die Mitteilung schrieb sie, während sie die Toilette benutzte. Dann trat sie vor den Spiegel und wischte sich das überschüssige Make-up aus dem Gesicht. Sie hörte ihn auf der anderen Seite der Tür hin und her gehen, hörte die Bettfedern quietschen und stellte sich vor, wie er auf die Matratze drückte, um sie wie ein Sitcom-Gigolo zu testen, während er noch immer dasselbe Grinsen im Gesicht hatte.
    Als sie wieder ins Zimmer trat, saß er in Boxershorts auf der Bettkante, die Hände im Schoß.
    »Also, wo ist jetzt der Leckerbissen?«, fragte er.
    »Wollen wir nicht erst mal was trinken?«
    Wie auf Kommando klopfte es. Er nickte in Richtung Tür. »Champagner hatten sie keinen«, sagte er. »Ich habe stattdessen Sekt bestellt. Der kostet mehr oder weniger dasselbe …«
    Anna ging schnell zur Tür und öffnete sie, dann drehte sie sich um und sah, wie Kevin blass im Gesicht wurde, als seine Frau das Zimmer betrat.
    »Oh, Scheiße«, sagte er. Während er mit einer Hand seine rasch schwindende Erektion verbarg, tastete er mit der anderen nach Hemd und Hose.
    Die Frau beobachtete ihn von der Türöffnung aus und presste sich ihre Handtasche gegen den Bauch. Sagte: »Du armseliger Wichser.«
    »Sie hat mich abgeschleppt, verdammt noch mal.« Er zeigte mit dem Finger auf Anna. »Ich war nur beim Mittagessen, und dieses … Flittchen …«
    »Ich weiß«, entgegnete seine Frau. »Und sie musste dich hierherzerren, weil du dich mit Händen und Füßen gewehrt hast, stimmt’s?«
    »Ich glaub’s einfach nicht, dass du das getan hast. Dass du das arrangiert hast.«
    »Was, du glaubst nicht,
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