Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliches Lachen

Tödliches Lachen

Titel: Tödliches Lachen
Autoren: Andreas Franz
Vom Netzwerk:
wirklich nichts mehr zu machen, tut mir leid. Wenn der Typ wenigstens Sicherungskopien angefertigt hätte … «
    »Es braucht dir nicht leidzutun, das Teil…«
    »Das ist kein Teil, sondern ein Computer oder Rechner«, wurde sie von Mike verbessert.
    »]a, von mir aus. Der Rechner ist sowieso nicht weiter von Bedeutung«, erwiderte sie und stellte sich dicht neben ihn. Der Duft von Gucci No. 2 zog in seine Nase, ein Duft, den er liebte und den er gerne viel öfter gerochen hätte. »Wir geben ihn einfach zurück, wir sind schließlich keine Übermenschen«, Mir sie fort und wollte sich bereits wieder abwenden, als seine Stimme sie zurückhielt.
    »Wollen wir heute Abend essen gehen?«, fragte er unvermittelt, ohne sie dabei anzusehen.
    »Heute? Ich weiß nicht, mir ist nicht danach, ganz ehrlich. Ein andermal vielleicht, aber…«
    »Ich kenne da ein türkisches Restaurant in Sachsenhausen, die haben eine phantastische Küche. Du weißt doch, wie ich bin, ich geh nicht gern allein weg. Ist auch ganz unverbindlich. «
    » Tut  mir leid, aber ich hab schon was vor.. Ihre Stimme hatte mit einem Mal einen kühlen Unterton bekommen.  
    Kühl und abweisend. Und sie hatte wieder einmal gelogen, doch was gelogen war, wusste er nicht. Hatte sie nur keine Lust, oder hatte sie tatsächlich etwas vor? War sie vielleicht mit einem andern verabredet? Er konnte sich alles vorstellen, aber der Gedanke, dass es einen andern in ihrem Leben gab, brachte ihn fast um den Verstand.
    Er hatte sie mehrfach in den vergangenen Tagen und Wochen gefragt, ob sie etwas mit ihm unternehmen wolle, und jedes Mal hatte sie ihm eine Abfuhr erteilt. Dabei gab sie ihm stets das Gefühl, etwas für ihn zu empfinden, zumindest glaubte er das, doch immer, wenn er etwas direkter wurde, zog sie sich zurück. Sie waren sogar schon ein halbes Jahr zusammen gewesen, bis er sie fragte, ob sie ihn heiraten wolle, woraufhin sie mir gelacht und gemeint hatte.
    dafür fühle sie sich noch zu jung, sie wolle noch etwas vom Leben haben und sich nicht binden. Das habe nichts mit ihm zu tun. ganz bestimmt nicht, hatte sie gesagt und ihm dabei sanft über die Wange gestreichelt, aber sie sei doch erst vierundzwanzig und das Leben sowieso viel zu kurz, um es einfach so wegzuwerfen. Diese letzten Worte waren wie ein kalt geführter Stich in sein Herz gewesen, denn er begriff, dass sie ihm die ganze Zeit etwas vorgespielt hatte. Sie hatte Hoffnungen in ihm geschürt, die von einer Sekunde zur andern wie eine Seifenblase geplatzt waren. Es waren deutliche Worte gewesen, Worte, die er nie vergessen würde. Ein Leben mit ihm war also ein weggeworfenes Leben.
    Sie war vor einem Jahr neu in die Abteilung gekommen, nicht direkt zu ihm, sondern ein paar Büros weiter, aber er hatte sie gesehen und sich auf Anhieb in sie verliebt und gewusst, wenn nicht sie, dann keine, denn auf eine seltsame Art und Weise erinnerte sie ihn an Luise. Ihre Bewegungen, ihre Stimme, der manchmal neckische Augenaufschlag, der überaus sinnliche Mund. Und er liebte es, wenn sie wie heute ihr Haar zu einem Zopf geflochten hatte.
    Sie verstanden sich vom ersten Augenblick an, gingen gemeinsam mittags in die Kantine, verbrachten so manchen Abend miteinander - doch nicht eine einzige Nacht. Sie gingen ins Kino, ins Theater, ins Restaurant (in sehr viele Restaurants), in Bars, sie unterhielten sich oft, bis sie die letzten Gäste waren und nicht direkt, aber doch des Öfteren durch die Blume aufgefordert wurden, das Restaurant oder die Bar zu verlassen. Aber jedes Mal, wenn er sie fragte, ob sie mit zu ihm kommen wolle oder er mit zu ihr dürfe, verneinte sie und meinte, die Zeit sei noch nicht reif dafür. Oder sie erfand eine andere Ausrede. Überhaupt war sie eine Meisterin im Erfinden von Ausreden, mal war es eine Freundin, mit der sie sich verabredet hatte, mal hatte sie Migräne, mal ihre Tage, oder sie wollte einfach nur allein sein.
    »Ich hab schon verstanden«, entgegnete er, setzte sich aufrecht hin und fuhr sich mit einer Hand über die hohe Stirn.
    »Nein, du verstehst offensichtlich überhaupt nichts. Ich habe dir gesagt, dass wir Freunde bleiben können, mehr aber auch nicht. Und mehr waren wir auch nie, nur gute Freunde, doch du scheinst eine ganze Menge mehr hineininterpretiert zu haben. Wenn du andere Absichten hattest.
    dann tut es mir leid . « Sie sagte das in einem Ton, der ihn innerlich frösteln ließ.
    Mike stand auf und schloss die Tür, damit keiner der andern etwas von dem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher