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Toedliches Eis

Toedliches Eis

Titel: Toedliches Eis
Autoren: Kari Erlhoff
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auf einen kunstvoll gedrehten Holzstock – niemand Geringeres als Jonathan Woodland. Justus bemerkte, dass er beim Gehen das rechte Bein leicht nachzog.
    »Sieh einmal an!«, sagte er, als er den Ersten Detektiv auf der Brüstung und Peter unten im Schnee entdeckte. »Da haben wir heute doch glatt unerwarteten Besuch bekommen!«
    »Das sind die Jungen von der Fernsehtussi!«, entfuhr es Jared Fox. Er sah sich panisch um. »Normalerweise sind die zu dritt!«
    »Wellford, sichern Sie die Gegend ab!«, befahl Woodland. Der Mann in dem tadellosen Kodiak-Sports -Dress schob seine verspiegelte Sonnenbrille zurecht, dann machte er auf dem Absatz kehrt und folgte den Spuren der Jungen.
    »Als guter Gastgeber sollte ich euch besser hereinbitten, was?«, sagte Woodland mit einem breiten Grinsen. »Der Schneefall wird ja auch wieder stärker. Da ist es drinnen doch weitaus komfortabler!«
    »Wir ziehen es vor, hier draußen zu bleiben!«, knurrte Justus.
    »Wie du meinst!«, sagte Woodland, immer noch mit einem breiten Lächeln. »Aber ich weise dich darauf hin, dass wir zufälligerweise zu viert sind. Drei von uns haben eine geladene Waffe dabei. Wellford ist ein ausgebildeter Bodyguard und ein begnadeter Schütze, und auch mein Pilot hier kann nicht nur fliegen, sondern auch schießen. Ganz zu schweigen natürlich von meiner Wenigkeit. Ich mag vielleicht ein kaputtes Bein haben, aber das beeinträchtigt lediglich mein Fortkommen. Ich denke, ich übertreibe nicht, wenn ich behaupte, dass ich sehr talentiert bin, wenn es um die Handhabung von Jagdfeuerwaffen geht!«
    »Sie wollen doch nicht auf uns schießen!«, sagte Justus empört.
    »Wer weiß? Vielleicht halte ich dich ja aus Versehen für einen angriffslustigen Schwarzbären und muss in Notwehr schießen. Solche tragischen Unfälle sollen ja passieren. Du solltest dieses Risiko also besser nicht eingehen.«
    Resigniert stieg Justus – mit aller gebotenen Vorsicht – wieder auf die Felsen und kletterte umständlich zu den Männern hinab.
    »Na also, es geht doch!« Woodland stützte sich zufrieden auf seinen Stock. »Und du solltest endlich aufstehen, Junge! Es sieht nicht gerade bequem aus, wie du dich da im Schnee wälzt.«
    »Alles okay mit dir?«, fragte Justus, als er seinen Freund erreichte. Peter war blass und antwortete nicht sofort.
    »Was ist? Sollen wir jetzt hier draußen erfrieren, oder bequemen sich die Herren, mir ins Haus zu folgen?«
    Peter stand unsicher auf. »Ich glaube, mein Arm ist gebrochen. Aber sonst –«
    »Darf ich bitten!« Mr Woodland wies mit dem Stock auf den Weg, den die Männer gekommen waren.
    Schicksalsergeben folgten Peter und Justus dem Unternehmer um die Ecke des Hauses. Unterhalb der Brüstung lag ein Eingang. Die windschiefe Tür hing nur noch halb in den Angeln, und Schnee war in das Haus geweht.
    Die Jungen traten vor dem Piloten und dem Musher ins moderige Dunkel. Wind heulte durch die leeren Fensteröffnungen. Nur langsam gewöhnten sich ihre Augen an das Zwielicht.
    »So, dann wollen wir uns doch mal unterhalten!«, sagte Mr Woodland. Er humpelte quer durch den Raum zu einer Ecke, in der ein alter Schaukelstuhl und zwei wacklige Bänke standen. »Nehmt doch Platz!«
     
    » Broken Knee Creek ist eine stillgelegte Mine!« George Bennet beugte sich wieder über die Karte. »Ab und zu fahren da im Sommer mal ein paar Touristen hin, um sich die Ruinen anzugucken und etwas Goldgräberflair mit dem Fotoapparat einzufangen. Jetzt im Winter ist da nichts los. Da ist nichts als tiefer Schnee.«
    »Aber der Ort eignet sich für eine Übergabe, oder?«, fragte Bob aufgeregt. »Er liegt nicht weit von Fairbanks, man kann bei Bedarf in den verfallenen Gebäuden Unterschlupf suchen –«
    »– und man kann auf dem Seengebiet hinter der Mine mit einem Flugzeug landen! Du hast recht!« George Bennet klopfte Bob anerkennend auf die Schulter. »Versuchen wir es mit Broken Knee Creek !«
    Achtlos faltete er die Karte zusammen, dann schwang er sich auf den Schlitten. »Wir dürfen keine Zeit verlieren, los, kommt!«
     
    »Was haben Sie mit uns vor?«, fragte Justus, als sich Mr Woodland auf den knarrenden Schaukelstuhl sinken ließ.
    »Zunächst warten wir auf Wellford! Aber nun setzt euch doch! Getränke kann ich heute ausnahmsweise nicht anbieten. Es ist doch tatsächlich unglaublich schwer in dieser Gegend, einen vernünftigen Tropfen aufzutreiben. Da bleibt nur die Wahl zwischen getautem Schnee, getautem Schnee und getautem
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