Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Toedliches Eis

Toedliches Eis

Titel: Toedliches Eis
Autoren: Kari Erlhoff
Vom Netzwerk:
Schnee!«
    Peter und Justus ließen sich mutlos auf eine windschiefe Bank fallen.
    Kurz darauf trat auch Wellford mit großen Schritten in den Raum.
    »Und, was haben Sie herausgefunden?«, fragte Woodland seinen Handlanger. Dieser nahm mit einer geradezu mechanischen Bewegung seine Sonnenbrille ab. »Da draußen sind nur zwei Spuren, die zu einem Schneemobil auf dem gegenüberliegenden Hang führen, Mr Woodland, Sir!«
    »Na, na, habt ihr etwa einen Alleingang gewagt?«, fragte Woodland amüsiert. »Wie überaus naiv! Zwei Jungen, die glauben, es mit mir und meinen Leuten aufnehmen zu können! Oder seid ihr am Ende einfach nur dem unglückseligen Fox und seinem Schlitten gefolgt?«
    »Wir wussten, was Sie vorhaben! Und ohne die morschen Planken hätten wir Sie längst überführt!«, knurrte Justus.
    »Hättet ihr das?« Mr Woodland lehnte sich zurück und legte die Fingerspitzen aneinander. »Darf ich fragen, wie ihr dazu gekommen seid, ausgerechnet mich zu verdächtigen?«
    »Nun«, antwortete der Erste Detektiv erstaunlich gelassen. »Ich habe einfach die Fakten betrachtet und daraus die richtigen Schlüsse gezogen! Ein schwerreicher Mann, der nichts lieber mag als Abenteuer und noch dazu ein leidenschaftlicher Sammler ist, befindet sich im näheren Umfeld des Einbruchs. Er hat die finanziellen Mittel, alles zu planen, er kennt sich im Museum aus, weil er selbst an der Ausstellung beteiligt ist, und er hat ein ganz besonderes Interesse an einem der Exponate: dem durchlöcherten und abgewetzten Rucksack von Jack London, seinem großen Idol! Die Gelegenheit war günstig, und Sie, Mr Woodland, haben sie genutzt! Jeder andere hätte natürlich gewartet, bis er das Diebesgut unauffällig aus Dawson bringen könnte. Aber Sie wollten eine spannende Übergabe inszenieren. Es ging Ihnen die ganze Zeit um das Abenteuer, nicht wahr?«
    »Du bist schlauer, als du aussiehst, Bursche!« Woodland lächelte anerkennend. »In der Tat hat mir diese Angelegenheit hier viel Spaß gemacht. Und wenn ich zwei gesunde Beine hätte, hätte ich die Beute selbst auf einem Hundeschlitten aus der Stadt gebracht.«
    »Dann wären wir Ihnen trotzdem auf die Schliche gekommen!«, wagte sich Peter vor.
    »Glaubst du! So, wie es gerade aussieht, seid ihr allerdings meine Gäste und nicht umgekehrt! Leider werde ich mich etwas ungastlich verhalten müssen und euren Motorschlitten etwas bearbeiten lassen. Ich denke, ihr findet aber auch ganz ohne Schlitten den Weg zurück nach Stone – es wird nur länger dauern, viel länger.«
    »Sie wollen sie gehen lassen?«, fragte Jared Fox empört.
    »Wieso nicht?«, fragte Mr Woodland ruhig. »Es ist ein Abenteuer, wie man es fast täglich in der Wildnis von Alaska erleben kann. Die armen Jungen haben sich verfahren, finden eine aufregende Geisterstadt, haben dort jedoch eine irreparable Panne und müssen schließlich den ach so weiten Weg zurück nach Stone zu Fuß hinter sich bringen. Bei so einer beschwerlichen Tour durch die Kälte können einem natürlich schon mal verrückte Ideen kommen. Man bildet sich beispielsweise ein, unterwegs Menschen getroffen zu haben. Aber alle werden verstehen, dass es sich dabei ja nur um Halluzinationen handeln kann. Wer glaubt schon zwei grenzhaft unterkühlten Jungen, die etliche Meilen durch den Schnee gewandert sind?«
    »Und wenn sie ihnen doch glauben?« Jared Fox lief nervös vor den Jungen auf und ab. »Das ist ein Risiko, Sir!«
    »Was schlagen Sie denn vor, Fox?«, fragte Mr Woodland.
    Der schlanke Mann sah beunruhigt zu Boden.
    »Na los, sagen Sie mir, was ich Ihrer Meinung nach mit den Jungen hier machen soll!«
    »Einsperren! Im Keller!« Jared Fox schrie nun fast.
    »Dieses Haus hat keinen Keller!«, höhnte Wellford, der Handlanger. »Noch sonst einen Raum, den man abschließen könnte. Und selbst wenn es einen gäbe, könnte man immer noch die morschen Planken aus den Wänden reißen, um auszubrechen.«
    »Dann in die Mine!«
    »Die ist letzten Winter bei einem Erdrutsch leider eingestürzt!«, sagte Woodland mit leichtem Bedauern in der Stimme.
    »Wir sollten jetzt los!«, sagte der Mann, den Woodland als seinen Piloten vorgestellt hatte. Er hatte sein Gewehr neben sich an die Wand gelehnt und sah aus einem der Fensterlöcher hinaus. »Wenn wir heute noch ganz bis nach Fairbanks wollen, müssen wir so bald wie möglich starten. Ich möchte nicht in einen Schneesturm kommen. Die Jungen hier haben uns lange genug aufgehalten!«
    »Gut, dann soll sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher