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Toedlicher Irrtum

Toedlicher Irrtum

Titel: Toedlicher Irrtum
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gebeten«, gab Brass spöttisch zurück. »Es war eine Art Selbstmord … ein Gnadenstoß …«
    »Aufhören! Aufhören! So war das überhaupt nicht …«
    »Wie war es, Jimmy?«
    »Sie haben sie nicht gekannt. Sie wissen nicht, wie sie sein konnte, wie sie einen Mann einfach um den kleinen Finger wickeln konnte. Hätten Sie sie gekannt, würden Sie das verstehen. Dann würden Sie wissen, dass das alles ihre Schuld ist.«
    Der Detective musste das Verlangen bezwingen, von seinem Stuhl aufzuspringen und …
    »Was war ihre Schuld, Jimmy?«, fragte Sara sehr ruhig, beinahe sanft.
    Er schluckte, sein Gesicht glänzte tränennass. »Sie wollte alles ruinieren. Alles, wofür ich gearbeitet habe.«
    Wieder ruhiger fragte Brass: »Wie wollte sie das tun?«
    Trotz der Handschellen trommelten Doyles Finger in einem nervösen Rhythmus auf der Tischplatte. »Ich bin kein reiches Kind. Ich habe keine goldenen Löffel. Aber als ich in der High School war, hat mir Mr Black einen Job gegeben. Ich habe mit meiner Mutter zusammengelebt, mein Vater ist … irgendwo. Aber Mr Black war wie ein Vater für mich.«
    Für Kathy auch, dachte Brass.
    Der Junge fuhr fort: »Es ist nicht leicht, Hilfskräfte für ein Beerdigungsinstitut zu finden. Die meisten Jungs halten das nicht aus, wissen Sie. Aber ich hatte die Nerven dazu. Ich hatte das nötige Talent. Mr Black hat das erkannt, und ich habe den Job angenommen und mit dem Geld meine Schule bezahlt, und jetzt bin ich sein erster Gehilfe. Ich habe einen Haufen Jungs in diesem Punkt überholt, die alle viel älter waren als ich. Sie wissen doch, wie erfolgreich das Desert Haven ist? Ich könnte in ein paar Jahren reich sein, ein angesehener Bürger.«
    »Inwiefern ist Kathy da im Weg gewesen?«
    »Kathy hat gesagt, sie wäre schwanger. Sie wollte wissen, ob ich bereit war, sie zu heiraten.«
    »Was haben Sie gesagt?«
    »Ja, habe ich gesagt! Klar! Natürlich! Ich wollte das Richtige tun.«
    »Und warum haben Sie stattdessen das Falsche getan, Jimmy?«, fragte Sara.
    Er ließ den Kopf hängen. Tränen tropften wie ein kleiner Regen auf die Tischplatte. »Sie verstehen das nicht. Mr Black, er und seine Frau, sie sind sehr konventionell. Sehr, sehr konservativ. Hätten sie herausgefunden, dass ich heiraten musste, weil ich einem Mädchen ein Kind gemacht habe … Mr Black – hätte mich gefeuert! Ich hätte alles verloren. Und er hätte mich nicht mehr geachtet.«
    Die Worte hingen im Raum. Die beiden Kriminalisten und der Detective wechselten Blicke, die besagten: Jetzt haben wir alles gehört.
    »Ich konnte nicht zulassen, dass diese selbstsüchtige Schlampe mir alles kaputtmacht. Ich habe ihr gesagt, sie soll das Kind abtreiben. Wir hätten immer noch heiraten und Kinder haben können, nur nicht jetzt! Sie hat ihr Leben selbst ruiniert, nicht ich. Sie hat gesagt, sie würde verhüten! Sie war eine Lügnerin!«
    »Sie hat Ihnen gesagt, Sie wären der Vater ihres Kindes?«, fragte Grissom.
    »Ja! Ja, ja, natürlich.«
    »Warum haben Sie ihr geglaubt?«
    »Häh?«
    Grissom zuckte mit den Schultern. »Sie war eine Lügnerin. Warum haben Sie ihr geglaubt?«
    Der Junge mit dem tränennassen Gesicht schaute von einem zum anderen, und als sein Blick an Sara hängen blieb, ergriff diese das Wort.
    »Es war nicht Ihr Baby, Jimmy«, sagte sie.
    »Was?«
    »Sie war schwanger, aber nicht mit Ihrem Kind.«
    Die Augen des Jungen erstarrten. Die Tränen waren urplötzlich versiegt.
    »Dustin Black war der Vater«, klärte Grissom ihn auf.
    »Nein … nein, das ist unmöglich. Nicht Mr Black! Kathy hätte mir nicht erzählt, dass sie schwanger ist, wenn sie mich nicht hätte heiraten wollen. Richtig?«
    »Sie waren der Ersatzspieler.«
    »Was?«
    »Falls Dustin Black seine Frau nicht verlassen hätte … er war ein erfolgreicher, angesehener Geschäftsmann, sie erinnern sich? Sie brauchte jemanden, der die Verantwortung übernahm.«
    »Sie hat sich vielleicht nicht gerade großartig verhalten, Jimmy«, fügte Brass hinzu, »aber sie war auch nur ein Kind. Ein Kind, das Angst vor der Zukunft hatte. Das Träume hatte.«
    »Vielleicht«, sagte Sara, »hat sie nur jemanden gesucht, der sie liebt. Jemanden, der ihr Trost und Sicherheit spendete, oder jemanden, mit dem sie reden konnte.«
    Der Junge schluckte mit kläglicher Miene. »Meinen Sie?«
    Grissom zuckte mit den Schultern. »Wir wissen nicht, was Kathy gedacht oder gefühlt hat. Wir sind Wissenschaftler. Aber die DNS-Untersuchung hat schlüssig bewiesen,
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