Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Toedlicher Irrtum

Toedlicher Irrtum

Titel: Toedlicher Irrtum
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Pflegeheimen fern halten, gewiss, aber eine Menge Leute, lebendig oder tot, hatten das Recht zu sehen, wie Renes Mordorgie aufgedeckt und jede einzelne böse Tat gesühnt wurde.
    Catherine würde ins kriminaltechnische Labor zurückkehren und alles noch einmal sorgfältig überprüfen. Die jetzt schon lange Schicht versprach, noch sehr viel länger zu werden. Die Möglichkeit, eine Serienmörderin zu überführen, rechtfertigte jedoch die zusätzlichen Überstunden.
     
    Nick Stokes befand sich nicht an einem Ort, an dem er sich vorzufinden je gewünscht hätte.
    Grissom und Brass waren mit Jimmy Doyle zum Department zurückgefahren, Sara und Tomas Nunez verglichen im Labor Jimmys iPod-Dateien mit denen auf Kathys Computer, und Nick durfte sich allein mit den Beweisen im Desert Haven herumschlagen.
    Und hier war er nun, in einem Beerdigungsinstitut, mitten in der Nacht und vollkommen allein.
    In der Garage fotografierte er die Kartons, die Jimmy Doyle durchwühlt hatte. Die Fotos und Doyles Fingerabdrücke würden ein überzeugendes Indiz dafür liefern, dass der junge Mann damit gerechnet hatte, an dieser Stelle die .22er Automatik zu finden – er hatte sie schließlich dort auch versteckt.
    Dann, auf dem Korridor, sicherte Nick die Fingerabdrücke auf dem Betonkasten, mit dem Doyle Captain Brass verletzt hatte. Auch diesen fotografierte er, bevor er ihn zurück in den Arbeitsraum brachte, der im Grunde ein Lager für Särge und Versenkkästen darstellte.
    Der Raum, etwa so groß wie die Garage, war mit Metallregalen aus jeweils fünf Fächern ausgestattet, die unteren dienten der Ablage der schweren Beton- oder Metallversenkkästen, die oberen drei der Ablage von Holz- und Metallsärgen. Die Metallsärge gab es sogar in den Farben Grau, Blau oder Rosa.
    Hoch oben, in der Mitte des Raums, hing an Metallstreben ein Kran, der dem in der Garage des CSI sehr ähnlich war. Eine Stahltreppe auf Rädern stand neben dem Kran bereit, um den Arbeitern das Einhängen des jeweiligen Sarges zu erleichtern. Auf dem Boden, ebenfalls in der Mitte des Raums, standen drei Tische in einer Reihe, jeder in etwa so groß wie ein ausgewachsener Mensch. Auf diesen Tischen lag der einbalsamierte Leichnam so lange, bis ein Sarg fertig zurechtgemacht war für die Aufbahrung. Dann wurde der Leichnam in den Sarg gelegt und letzte Details wurden korrigiert, ehe die Trauernden sich das Ergebnis anschauen durften.
    Im Desert Haven wurde am Fließband gearbeitet. Leichen wurden mit solch nüchterner Eile durchgeschleust, dass die Verwechslung zweier Leichen – eigentlich zweier Särge – durchaus möglich war. Immerhin war sogar eine Leiche verschwunden, ohne dass irgendjemandem etwas davon aufgefallen war.
    Nick blickte zu dem Betonkasten, mit dem Captain Brass verletzt worden war und der immer noch auf einem Rollwagen lag. Er hatte ihn in den Raum zurückgeschoben. Nick fragte sich, ob dieser Versenkkasten bereits für einen Toten bereitgestellt worden war oder ob Doyle ihn gerade aufgeladen hatte, bevor sie ihm dazwischengekommen waren.
    Jedenfalls hatte der Knabe nur wenig Zeit gehabt, um den Betonkasten zu verladen und als Rammbock zu benutzen. Der Bestattergehilfe war von Brass’ Auftauchen schließlich überrascht worden und hatte zum Nächstbesten greifen müssen. Nicks Neugier war geweckt, und er begann, den Deckel des Kastens in den Kran einzuhängen. Als er aber den Kran aktivierte, hob dieser nicht nur den Deckel an, sondern den ganzen Kasten.
    Was bedeutete, dass der Versenkkasten versiegelt war.
    Das war eigentümlich, und Nick rief seine Kollegin Sara über sein Mobiltelefon an. »Ich bin’s«, sagte er. »Haben Grissom und Brass schon mit Doyles Verhör begonnen?«
    »Noch nicht. Doyle ist in Gewahrsam und Brass lässt sich noch die Rippen verbinden. Er versucht vermutlich, die Ärzte zu überzeugen, ihn weiterarbeiten zu lassen. Wie gefällt es dir mitten in der Nacht in einem Beerdigungsinstitut?«
    »Oh, das ist toll. Falls sich irgendjemand ranschleicht und ›Buh!‹ macht, erschieße ich ihn einfach. Hör mal, Sara, ich bin über etwas gestolpert, das Grissom vermutlich als Anomalie bezeichnen würde.«
    »Und das wäre?«
    Er erzählte ihr von dem versiegelten Versenkkasten.
    »Ich weiß nicht genug über das Beerdigungsgeschäft, um dir zu sagen, ob das ungewöhnlich ist oder nicht«, sagte Sara. »Warum fragst du nicht einfach Dustin Black?«
    »Gute Idee. Ist er noch da?«
    »Nein. Grissom hat ihn vor einer Stunde
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher