Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Toedlicher Irrtum

Toedlicher Irrtum

Titel: Toedlicher Irrtum
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
hat für Mr Black gearbeitet.«
    »Nie von ihm gehört«, entgegnete Dean, hob die Waffe und zielte auf die Brust des Bestatters.
    »Meine Frau hat dich angerufen«, sagte Black resigniert.
    »Ja«, antwortete Dean. »Ja, und sie hat mir alles erzählt. Willst du etwa abstreiten, dass du meine Tochter geschändet hast?«
    Black sagte nichts.
    »Sie war rein. Sie war eine Jungfrau. Und du … alt genug, ihr Vater zu sein … du hast sie geschändet …« Die Stimme des Mannes zitterte, die Waffe in seiner Hand nicht.
    »Wir haben Beweise dafür, das …«, fing Nick an.
    »Maul halten!« Dean riss die Waffe herum, sodass sie auf Nicks Gesicht zielte. »Gehen Sie da rüber. Ich will, dass Sie hier drüben bei dem toten Mann stehen.«
    Nick hob die Hände und ging um den Sarg herum zu Black.
    Der Bestatter hielt die Hände hoch. Er war bereit, sich dem wütenden Vater zu opfern.
    Bereit, dachte Nick, zu sterben.
    »Ich habe dir vertraut«, schrie Dean und richtete die Waffe wieder auf Black. »Du hast Kinder! Wie konntest du nur so verdammt tief …?«
    Black sagte nichts.
    »Du … du hast sie ausgenutzt. Du … du …«
    »Geliebt«, flüsterte Black. »Geliebt habe ich sie.«
    Nick sah, wie sich Deans Züge spannten, ebenso wie der Finger am Abzug, doch gerade, als er sich auf ihn stürzen wollte, hallte Brass’ Stimme durch den Raum.
    »Nein, Mr Dean.«
    Mit aufs Ziel gerichteter Waffe glitten Deans Augen von einer Seite zur anderen auf der Suche nach Brass, der irgendwo hinter ihm sein musste. Nick sah den Detective gleich neben der Tür, die Waffe auf Deans Rücken gerichtet. Neben ihm stand Grissom, unbewaffnet, aber mit grimmig entschlossener Miene.
    »Sie wissen, was er meinem kleinen Mädchen angetan hat!«, schrie Dean, und seine Stimme hallte von den Betonwänden wider. »Warum sollte ich ihn am Leben lassen?«
    »Ich weiß, was er getan hat«, sagte Brass. »Ich habe auch eine Tochter. Ich weiß, wie Sie sich fühlen … ich verstehe Ihren Zorn und Ihre Verachtung.«
    »Dann versuchen Sie nicht, mich aufzuhalten.«
    »Wenn Sie diese Waffe nicht runternehmen, Mr Dean, dann muss ich auf Sie schießen. Ich kann kein Risiko eingehen – ich werde Sie ausschalten.«
    »Sie würden mich umbringen? Nennt man das Gerechtigkeit?«
    »Nein, aber das ist mein Job – Sie bedrohen das Leben eines Bürgers und eines Mitarbeiters des CSI. Und ich werde Sie ausschalten.«
    »Das ist die Sache wert.«
    »Wirklich, Mr Dean? Sie leiden, und Ihre Frau leidet ebenso. Crystal braucht Sie, Mr Dean. Bürden Sie ihr nicht noch eine Tragödie auf, mit der sie fertig werden muss. Allein.«
    Nick beobachtete Deans Augen – sie blickten wild und unstet, aber die Waffe lag noch immer ruhig und schussbereit in seiner Hand.
    Plötzlich ergriff Grissom das Wort. »Lassen Sie ihn leben«, sagte er. »Eine bessere Rache bekommen Sie nicht.«
    »Was?«
    »Er ist ruiniert«, stellte Grissom vollkommen sachlich fest. »Sie wissen, wie sensibel sein Geschäft ist. Seine Frau hat ihn verlassen, und der Grund dafür wird früh genug bekannt werden. Die ganze Stadt wird davon erfahren. Man nennt Vegas die Sündenstadt, aber Sie wissen, dass dies eine konservative Stadt ist – er wird erledigt sein.«
    Plötzlich schien Dean zu zaudern. Nick sah, wie der Mann wieder zur der Vernunft kam.
    »Grissom hat Recht«, sagte Brass. »Wenn Sie ihn wirklich leiden lassen wollen, Mr Dean, dann lassen Sie ihn am Leben.«
    Dean dachte lange darüber nach …
    … und dann fiel er auf die Knie und fing an zu schluchzen. Die Waffe hing nutzlos in seinen Fingern, als Nick vortrat, um sie dem Mann aus der Hand zu nehmen.
    Nick legte dem verstörten Vater Handschellen an, aber als er seine Waffe aus dem Sarg holen wollte, sagte Grissom: »Oh, oh, oh … das ist jetzt ein Beweisstück, Nick.«
    »Oh. Tut mir Leid, Gris.«
    Grissom beugte sich zu Nick vor. »Bring Mr Dean raus, Nick«, flüsterte er. »Damit Jim das nicht tun muss.«
    Der Detective ging auf den Bestatter zu. »Alles in Ordnung bei Ihnen?«
    »Sie und Doktor Grissom«, sagte Black wie betäubt, »haben mir das Leben gerettet.«
    »Wissen Sie, was ich getan hätte, wenn ich kein Cop wäre?«, gab Brass zurück. »Ich bin nicht so sicher, ob ich mich nicht einfach zurückgelehnt und zugesehen hätte.«
    Black fing an zu lächeln, ein langsames, irres Lächeln.
    »Captain Brass, ich bin nicht sicher, ob ich mir nicht genau das hätte wünschen sollen. Ich bin überhaupt nicht davon überzeugt, dass Sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher