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Toedlicher Irrtum

Toedlicher Irrtum

Titel: Toedlicher Irrtum
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normales Versehen?«
    Brass bedeckte die Hand mit den Augen, als er über Funk die Einsatzleitung rief.
    »Es tut mir Leid, Ms Bennet«, sagte Grissom und bemühte sich, die verdatterte Frau von dem Sarg wegzuführen. »Als Kriminalisten müssen wir diese Angelegenheit als ein Problem sehen, das gelöst werden muss. Es ist nicht unsere Absicht, gefühllos zu erscheinen.«
    »Meine Mutter, was zum Teufel ist passiert …?«
    »Sie haben mein Wort, Ms Bennett – wir werden es herausfinden. Alle Ihre Fragen werden wir beantworten, und Sie werden Ruhe finden.«
    »So wie meine Mutter?«
    Darauf hatte Grissom keine Antwort.
    Sara trat näher und sagte: »Diese Wendung des Geschehens tut uns wirklich Leid. Das muss eine schreckliche Erfahrung sein, aber bitte glauben Sie mir – wir werden Ihnen helfen.«
    Grissom beobachtete, wie ein junger Polizist in Uniform die Garage betrat. Zusammen mit Brass kam er zu ihnen.
    »Ms Bennett«, begann Brass. »Ich fürchte, ich muss Sie bitten, uns jetzt allein zu lassen.«
    »Jetzt wollen Sie mich also loswerden?«, fragte sie, und ihre Stimme, eigentlich ein Kreischen, hallte von den Betonwänden wider.
    »Nein, Ms Bennett«, besänftigte Grissom. »Wir versuchen nur, die Beweise zu schützen. Wir müssen herausfinden, was der Frau im Sarg Ihrer Mutter widerfahren ist.«
    »Was … ist … mit … meiner Mutter?«
    Grissom schüttelte den Kopf. »Die einzigen Spuren, die auf das Schicksal Ihrer Mutter hinweisen, liegen zusammen mit diesem Mädchen in diesem Sarg. Sie müssen uns unsere Arbeit machen lassen.«
    Rebecca war offensichtlich auf Streit aus, aber Grissom sah ihr an, dass sie sich der Logik seiner Argumentation nicht entziehen konnte. Er hielt sie für eine starke, intelligente junge Frau. Mit hängendem Kopf und einem resignierenden Seufzer gestattete sie dem Polizisten, sie aus der Garage zu führen.
    Als Grissom sich wieder seinen Leuten zuwandte, war sein Gesicht angespannt. »An die Arbeit.«
    Sara hatte sich bereits über den Sarg gebeugt. »Blut auf dem Kissen«, sagte sie. »Mehr kann ich erst sagen, wenn wir die Leiche herausgenommen haben.«
    »Also gut«, entschied Grissom. »Nick, du übernimmst den Sarg. Jemand hat sie hineingelegt, und ich hoffe, wir finden heraus, wer das war. Sara, begleite die Autopsie und versuche, etwas über ihre Identität in Erfahrung zu bringen. Sag Doc Robbins, es ist eilig – wir sind mindestens drei Monate im Verzug.«
    Brass nickte. »Ich werde auf dem Friedhof anfangen und mich zum Bestattungsinstitut durcharbeiten.« Er warf einen Blick auf die Uhr. »Meine Leute sollten schon dort sein – werden Sie Überstunden machen?«
    Grissom nickte. »Augenblicklich machen alle Schichten Überstunden.«
    »Was ist mit Rita Bennett?«, erkundigte sich Sara.
    »Wir können nicht herausfinden, was mit ihr passiert ist«, sagte Grissom, »ehe wir sie nicht gefunden haben … und der einzige Hinweis auf ihren Verbleib ist der mysteriöse Gast, der in Ritas Grab beerdigt wurde.«
    »Blut auf dem Kissen«, wiederholte Sara. »Sieht jetzt schon nach einem Mord aus.«
    Nick schüttelte langsam den Kopf. »Stirbt in dieser Stadt niemand auf normale Weise?«
    Grissom schenkte dem jüngeren Kriminalisten sein charmantestes Lächeln. »Wo bliebe dann der Spaß, Nick?«

2
     
    Die »Red Balls«, wie Mordfälle mit hoher Priorität in manchen Bezirken genannt wurden, brachten das Adrenalin zum Strömen. Mit solchen Fällen konnte man seine Karriere in Gang bringen. Aber Catherine Willows zog die unspektakulären Fälle vor, besonders in einer Zeit, in der so viele Morde passierten, dass Doppelschichten für das CSI-Team zum Alltag wurden.
    An diesem Morgen – zu einer Zeit, in der die Kriminalisten der Nachtschicht, zu denen auch Catherine zählte, längst im Bett liegen und schlafen sollten – waren sie und ihr Partner, Warrick Brown, unterwegs zur Sunny Day Continuing Care Facility, einem Alten- und Pflegeheim.
    Obwohl sie die ganze Nacht gearbeitet hatte, sah Catherine Willows in ihrem weißen Herrenhemd aus luftiger Baumwolle und der khakifarbenen Hose überraschend frisch aus. Nach zwanzig Jahren in der sengenden Sonne von Vegas war die blonde Kämpferin gegen das Verbrechen noch immer mit dem Körper eines Models gesegnet. Aber Catherine hatte nicht als Model gearbeitet, sondern als exotische Tänzerin in einem nicht ganz so feinen Etablissement. Den Weg, den sie bis zur Position einer respektierten Mitarbeiterin des CSI-Teams zurückgelegt
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