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Toedlicher Hinterhalt

Toedlicher Hinterhalt

Titel: Toedlicher Hinterhalt
Autoren: Suzanne Brockmann
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Sir, er ist ein unabhängiger Auftragnehmer – ein Söldner. Er war der schlaue Kopf hinter dem Autobombenanschlag in Paris, bei dem die amerikanische Botschaft hochging. Eine Gruppe muslimischer Extremisten hat sich damals dazu bekannt, doch NAVINTEL brachte den Kaufmann damit in Verbindung. Es war definitiv seine Arbeit. Überall a uf der Bombe verteilt hat man seine genetischen Fingerabdrücke gefunden.«
    »Und Sie waren Teil einer amerikanisch-französischen Truppe, die eingesetzt wurde, als man die Spuren der Terroristen nach … London verfolgt hatte, richtig?«
    »Liverpool. Der SAS war auch beteiligt.«
    Nachdem der Kaufmann und seine dreckige Bande in einem besonders nasskalten Teil der englischen Stadt, die man ansonsten hauptsächlich als Heimat der Beatles kannte, in einem Lagerhaus aufgespürt worden waren, hatten die Einsatzkräfte damals verdammt viel Zeit mit Politik verschwendet. Tom glaubte sogar, dass sie vielleicht sogar in der Lage gewesen wären, alle fünf Zielpersonen festzunehmen, wenn sie sich mehr auf die Ergreifung der Terroristen konzentriert hätten, anstatt zu überlegen, wer dem Protokoll zufolge die Tür eintreten durfte. Stattdessen mussten sie sich mit vier Terroristen zufriedengeben, die Leichensäcke brauchten, und einem fünften Mann – de m Kaufmann –, der sich noch »auf freiem Fuß« befand, wie es die Bundespolizei so schön treffend ausdrückte.
    »Auf den Bändern der Überwachungskameras war zu sehen, wie der Kaufmann von Kugeln getroffen wurde«, berichtete Tom dem Admiral. »Laut Videoanalyse muss er also schwere Verletzungen davongetragen haben. Genauer genommen fiel sogar das Wort tödlich . Obwohl er entkommen konnte, hieß es, die Wahrscheinlichkeit, dass er überlebt habe, sei sehr gering.«
    Erneut schwieg Crowley. Tom musterte die Sommerblumen, die in einer Vase auf dem Tisch standen. Soweit er sich zurückerinnern konnte, hatte Joe im Frühling und Sommer immer frische Blumen in seiner Küche gehabt.
    Das schien einer der Vorteile zu sein, wenn man als Hausverwalter arbeitete. Möglicherweise sollte er auch so etwas machen, falls Tucker ihn zwang, vorzeitig in den Ruhestand zu gehen. Er könnte nach Baldwin’s Bridge zurückkehren und bei Joe in die Lehre gehen, im Zuge dessen etwas über Rosen und Schädlinge und all die anderen Dinge lernen, für die er in seiner Highschoolzeit nie die Geduld besessen hatte. Und irgendwann einmal würde er dann in der Lage sein, die Anstellung als Hausverwalter der Ashtons von seinem Onkel zu übernehmen, und wenn Charles Ashton starb … Wenn Charles Ashton starb. Der alte Mann war störrisch genug, um aus reiner Boshaftigkeit unsterblich zu werden. Also wenn Charles irgendwann einmal sterben sollte, könnte Tom in Vollzeit für dessen Tochter Kelly arbeiten, denn zweifelsohne würde sie sein riesengroßes Anwesen erben – das Haupthaus, das Grundstück und auch das kleine Cottage, in dem Joe seit über fünfzig Jahren lebte.
    Es war eine Highschoolfantasie, die ihm nie so ganz aus dem Kopf gegangen war. Tom wollte Gärtner bei der wunderschönen Kelly Ashton werden. Dabei hatte diese Wunschvorstellung ziemlich viel Ähnlichkeit mit einem billigen Porno, und sie begann damit, dass Tom ganz verschwitzt war, weil er die Hecken vor ihrem Haus getrimmt hatte. Kelly Ashton mit ihrem Nettes-Mädchen-von-nebenan-Gesicht, diesen unglaublich blauen Augen und ihrem unverschämt perfekten Körper säße auf der vor Blicken abgeschirmten Veranda. Sie würde ihn einladen, auf ein Glas Limonade ins kühle Haus hereinzukommen und …
    »Sie sind erschreckend still«, bemerkte Crowley. »Ich weiß, was Sie gerade denken.«
    Oh nein, mit ziemlicher Sicherheit wusste das der Admiral nicht.
    »Sie meinen, wenn der Kaufmann wirklich so schwere Verletzungen erlitten hätte, wäre er seiner Verhaftung gar nicht erst entkommen«, fuhr Crowley fort.
    Damit lag der Mann noch nicht einmal dicht dran. Aber Tom hatte tatsächlich solche Überlegungen angestellt – damals, im Jahr 1996, und seither in den vergangenen Jahren regelmäßig immer wieder. Zumindest wenn er sich nicht gerade vorgestellt hatte, es mit Kelly Ashton zu treiben.
    »Admiral«, entgegnete Tom schließlich und versuchte angestrengt, sich zu konzentrieren, »falls der Mann, den ich gesehen habe, der Kaufmann war, dann hat er sich einigen Schönheitsoperationen unterzogen und seine Haare gefärbt. Aber der Kerl besaß die richtige Größe und Statur. Dann diese Augen … Ich
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