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Tödliche Versuchung

Tödliche Versuchung

Titel: Tödliche Versuchung
Autoren: Janet Evanovich
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sagte Bella.
    Joe sah sie an. »Was, und?«
    »Willst du uns nicht hereinbitten?«
    »Nein.«
    Bella erstarrte. »Wenn du nicht mein Lieblingsenkel wärst, würde ich dir den bösen Blick schicken.«
    Joes Mutter trat vor. »Wir können nicht lange bleiben. Wir wollen zu Marjorie Soleri, unser Geschenk für den Nachwuchs abliefern. Wir sind nur gekommen, um dir einen Auflauf vorbeizubringen. Ich weiß doch, dass du nie kochst.«
    Ich trat an Joes Seite und nahm der Mutter den Auflauf ab. »Wie schön, dass man Sie auch mal wieder sieht, Mrs. Morelli. Und Sie auch, Grandma Bella. Der Auflauf riecht ja toll.«
    »Was geht hier vor?«, fragte Bella. »Ihr beide lebt doch nicht schon wieder in wilder Ehe zusammen, oder?«
    »Ich gebe mir Mühe«, sagte Morelli. »Ich habe nur leider kein Glück.«
    Bella sprang hoch und gab Joe einen Klaps auf den Kopf. »Schäm dich.«
    »Ich bringe den Auflauf mal in die Küche«, sagte ich, meinen Rückzug einleitend. »Und dann muss ich mich auch auf den Weg machen. Ich wollte sowieso nicht lange bleiben. Ich bin nur vorbeigekommen, um guten Tag zu sagen.« Bellas böser Blick war das Letzte, was ich jetzt gebrauchen konnte. Joe packte mich an dem gesunden Arm. »Du gehst nirgendwo hin.«
    Bella blinzelte mich an, und ich fuhr zusammen. Ich spürte, wie Joe neben mir an sich hielt.
    »Stephanie bleibt heute Abend hier«, sagte er. »Gewöhnt euch daran.«
    Bella und Mrs. Morelli schluckten und kniffen die Lippen zusammen.
    Mrs. Morelli streckte das Kinn ein paar Zentimeter in die Höhe und sah Joe mit einem stechenden Blick an. »Wirst du diese Frau heiraten?«
    »Ja, verfluchte Hacke noch mal, ich werde sie heiraten«, sagte Joe. »Je früher, desto besser.«
    »Heiraten!«, sagte Bella und klatschte verzückt in die Hände. »Mein Joseph heiratet.« Sie küsste uns beide.
    »Moment mal«, warf ich ein. »Du hast mich nie gefragt, ob ich dich heiraten will. Du warst doch immer derjenige, der dagegen war.«
    »Ich habe meine Meinung geändert«, sagte Morelli. »Ich will heiraten. Am liebsten noch heute Abend.«
    »Du willst doch nur Sex«, sagte ich.
    »Machst du Witze? Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal Sex hatte. Ich kann nicht einmal sagen, ob ich überhaupt noch weiß, wie es geht.«
    Sein Pager piepste. »Mist!«, sagte Morelli. Er zerrte den Pager aus dem Gürtel und schleuderte ihn auf die Straße.
    Grandma Bella sah auf meine Hand. »Wo ist der Ring?«
    Alle sahen auf meine Hand. Kein Ring.
    »Man braucht keinen Ring, um zu heiraten«, sagte Morelli.
    Grandma Bella schüttelte traurig den Kopf. »Er kennt sich mit so etwas nicht aus«, sagte sie.
    »Schluss jetzt«, sagte ich. »Ich lasse mich nicht in eine Ehe zwingen.«
    Grandma Bella versteifte sich. »Wollen Sie meinen Joseph nicht heiraten?«
    Joes Mutter bekreuzigte sich und verdrehte die Augen.
    »Ach, du Schreck«, sagte Joe zu seiner Mutter. »Guck mal, wie spät es ist. Du willst doch nicht zu spät zum Babygucken kommen, oder?«
    »Ich weiß schon, was du vorhast«, sagte Bella. »Du willst uns nur loswerden.«
    »Stimmt genau«, sagte Joe. »Stephanie und ich haben einige Dinge zu besprechen.«
    Bella ließ ihre Augen kullern. »Ich habe eine Vision«, sagte sie. »Ich sehe Enkel, drei Jungen und zwei Mädchen…«
    »Lass dir von ihr keine Angst einjagen«, flüsterte Joe mir zu. »Oben, neben meinem Bett, habe ich die besten Verhütungsmittel, die man mit Geld kaufen kann.«
    Ich kaute auf der Unterlippe. Wenn sie gesagt hätte, sie sähe lauter Hamster, es wäre mir lieber gewesen.
    »Na gut, wir gehen jetzt«, sagte Bella. »Diese Visionen ermüden mich immer. Ich werde auf dem Weg zu Marjone noch ein kleines Nickerchen im Auto machen.«
    Als sie abgefahren waren, schloss Joe die Tür ab. Er nahm mir den Auflauf aus der Hand und stellte ihn, außer Reichweite für Bob, auf den Esstisch. Behutsam streifte er mir die Jacke von den Schultern und ließ sie zu Boden gleiten. Dann öffnete er den obersten Knopf meiner Jeans, hakte sich mit einer Hand in den Hosenbund ein und zog mich an sich. »Ach übrigens, Pilzköpfchen, was diesen Heiratsantrag betrifft…«

Die Originalausgabe erschien 2000 unter dem Titel
»Hot Six«
bei St. Martin’s Press, New York
    Umwelthinweis:
Alle bedruckten Materialien dieses Taschenbuches
sind chlorfrei und umweltschonend.
    Manhattan Bucher erscheinen im Goldmann Verlag,
München, einem Unternehmen der Verlagsgruppe
Random House GmbH
    Deutsche
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