Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliche Unschuld

Tödliche Unschuld

Titel: Tödliche Unschuld
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
Ich möchte die Vernehmung unterbrechen, bis ich mich mit ihm beraten habe. Das ist mein gutes Recht.«
    »Sie haben sie getötet, stimmt’s?« Eve fixierte Dukes weiterhin.
    »Wir haben sie exekutiert«, fauchte der Kommandant und machte eine derart ausholende Armbewegung, dass er Snyder fast von seinem Stuhl gestoßen hätte. Als der Anwalt noch etwas sagen wollte, keifte er ihn rüde an: »Halten Sie den Mund. Halten Sie, verdammt noch mal, den Mund. Sie sind Teil des Problems. Genau wie dieses Weib.
    Wenn die Kohle stimmen würde, würden Sie wahrscheinlich selbst den Teufel verteidigen. Sie würden dabei helfen, dass der Abschaum wieder auf die Straßen kommt. Ich brauche Sie nicht. Ich brauche niemanden.«
    »Heißt das, dass Sie von jetzt an auf einen Rechtsbeistand verzichten, Mr Dukes?« Eve sah ihn höflich fragend an.
    »Ich bestehe darauf, mich mit meinem Mandanten zu -«
    »Fahren Sie zur Hölle.« Als Dukes von seinem Stuhl sprang, fiel dieser krachend gegen die Wand. »Fahrt doch alle zur Hölle. Wir haben etwas Großartiges geleistet. Bildet ihr euch etwa ein, ich hätte Angst davor, für diese Taten in den Knast zu gehen? Ich habe meinem Land und der Gemeinschaft gedient.«
    »Wie haben Sie das gemacht?«
    Er verzog verächtlich das Gesicht. »Indem ich Kakerlaken zertreten habe.«
    »Mr Dukes.« Mit bewundernswerter Ruhe erhob sich jetzt auch Snyder von seinem Platz. »Ich bitte Sie ein letztes Mal, von dem Recht Gebrauch zu machen, nichts zu den gegen Sie erhobenen Vorwürfen zu sagen. Lieutenant Dallas wird die Vernehmung unterbrechen, und wir werden in ein Besprechungszimmer gehen, um dort -«
    »Verdammt, hauen Sie ab«, knurrte Dukes ihn an, ohne ihn eines Blickes zu würdigen.
    »Sie und Ihre Kakerlakenbrüder sind gefeuert.«
    »Hiermit gebe ich zu Protokoll, dass die Anwaltskanzlei Snyder Donald Dukes nicht länger vertritt.« Snyder griff nach seiner Aktentasche und winkte seine beiden Kollegen hinter sich her. »Lieutenant Dallas.«
    »Lassen Sie sie raus«, bat Eve ihre Assistentin, worauf diese die drei Anwälte zur Tür brachte.
    »Donald Dukes, haben Sie mit anderen verabredet, Louis K. Cogburn zu ermorden?«
    Mit kerzengerader Haltung, den Kopf stolz gereckt, während gleichzeitig der Hass wie Schweiß aus seinen Poren drang, tönte er: »Allerdings, das habe ich.«
    »Haben Sie verabredet, Chadwick Fitzhugh zu ermorden?«
    »Ich habe den Virus entwickelt. Habe den Großteil der Arbeit gemacht. Er ist einfach wunderschön. Ich habe nicht nur diese beiden Kerle, sondern auch all die anderen damit infiziert.«
    »Haben Sie in dem Bemühen, diese Menschen zu ermorden, ebenso den Tod von Detective Kevin Halloway verursacht?«
    »Ja. Auf einen toten Bullen mehr oder weniger kommt es doch wirklich nicht an. Wir haben diese Hexe George, Greene - mit ihm die kleine Hure, egal, wie sie hieß - und Geller exekutiert. Das dürften alle gewesen sein.«
    »Wer gibt Ihnen die Befehle?«
    »Ich nehme keine Befehle entgegen.«
    »War Bürgermeister Steven Peachtree einer der Verschwörer, von denen die Ermordung der von Ihnen genannten Personen verabredet worden ist?«
    »Finden Sie es raus.«
    »Das habe ich bereits«, antwortete sie. »Sie sind auf jeden Fall erledigt. Ich brauche Sie nicht mehr. Schaffen Sie ihn hier raus, Peabody. Bringen Sie ihn runter in die Zelle, damit er dort sein neues Leben hinter Gittern beginnen kann.«
    Er sprang auf sie zu. Lautlos und geschmeidig wie ein Panther.
    Sie ließ ihre Faust nach vorne schießen und traf ihn mitten unter dem Kinn. Als sein Kopf nach hinten flog, zog sie ihre Waffe, Peabody jedoch war noch schneller und zielte mit ihrem eigenen Stunner auf ihn.
    »Verdammt.« Eve stemmte die Hände in die Hüften, als er bewegungslos vor ihr auf dem Boden lag. »Das wollte ich tun.«
    »Ich genauso. Und diesmal war ich eben schneller. Außerdem durften Sie ihm einen Kinnhaken verpassen. Ich finde, das war gute Teamarbeit.«
    »Ja.« Eve verzog den Mund zu einem Lächeln, das jedoch nicht bis zu ihren Augen ging. »Das war wirklich gute Teamarbeit.«
    Das wurde ihr auch von Roarke bestätigt, als sie wenige Minuten später in ihrem Büro mit ihm zusammentraf.
    »Ihr beiden habt virtuos mit ihm gespielt, vor allem, wenn man bedenkt, dass ihr ihm vorher nur einmal begegnet seid.«
    »Trotzdem habe ich ihn gekannt.«
    »Das hast du tatsächlich. Du hast genau gewusst, welche Knöpfe du bei ihm drücken musstest, damit du ihn aus der Reserve lockst. Gut gemacht,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher