Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliche Unschuld

Tödliche Unschuld

Titel: Tödliche Unschuld
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
hinter ihr die Tür.
    Als Erstes trat der Bürgermeister ein, und Commander Whitney und Chief Tibble folgten ihm dicht auf dem Fuße. »Sie sind eine Schande, Jenna«, erklärte Peachtree leise. »Ich hoffe, dass das Rechtssystem, das Sie so schamlos missbraucht haben, ein gerechtes Urteil über Sie fällen wird.«
    »Ich habe nichts mehr zu sagen.« Francos Gesicht war wie versteinert, als Eve mit den Handschellen näher trat und sie um Francos Handgelenke zuschnappen ließ. »Ich will meine Anwälte sprechen. Ich werde keine Aussage machen.«
    »Dafür ist es zu spät.« Als Nadine, gefolgt von ihrer Kameraassistentin, in den Raum gelaufen kam, sah Eve sie fragend an. »Haben Sie alles im Kasten?«
    »Jedes Wort, jede Geste«, versicherte die Journalistin. »Einen so guten Live-Bericht habe ich schon lange nicht mehr gehabt.«
    »Sie haben das Gespräch gesendet …« Franco wurde kreidebleich. »Sie hatten hier drin eine Kamera versteckt?«
    »Ich habe halt ebenfalls ein gewisses Talent, die Medien zu nutzen. Oh, und falls Sie daran denken, mich oder die Polizei deswegen zu verklagen, möchte ich Sie daran erinnern, dass das hier mein Büro ist und dass Sie unaufgefordert zu mir gekommen sind. Ich war also nicht verpflichtet, Sie darüber aufzuklären, dass auch eine Vertreterin der Medien anwesend war. Und jetzt bitte ich die Herren, uns zu entschuldigen.« Eve manövrierte Franco zwischen den Männern, die den kleinen Raum bevölkerten, hindurch in den Korridor hinaus. »Peabody.«
    »Madam.« Peabody verließ ihren Lauschposten neben der Tür.
    »Verlesen Sie ihr ihre Rechte. Und bringen Sie sie in eine hübsche Zelle, ja?«
    Als Nadine Furst der zweiten Bürgermeisterin eilig hinterherlief und eine Reihe von Fragen auf sie abfeuerte, hörte Eve nur ein erbostes, verkniffenes: »Kein Kommentar.«
    »Lieutenant.« Peachtree trat einen Schritt auf sie zu. »Sie haben Ihre Sache wirklich hervorragend gemacht. Ich möchte mich bei Ihnen für das bedanken, was Sie für die Polizei, für die Stadt und für mich persönlich geleistet haben.«
    »Ich habe nur meinen Job gemacht. Hätten Sie dazu gehört, hätte ich Sie ebenfalls am Ende überführt.«
    »Habe ich nicht indirekt dazugehört?«, fragte er niedergeschlagen und schaute Franco hinterher. »Dadurch, dass ich nicht mitbekommen habe, was sich direkt vor meiner Nase abgespielt hat?«
    »Das, was man direkt vor sich hat, sieht man normalerweise schlechter als das, was etwas weiter weg ist.«
    »Mag sein.« Er reichte ihr die Hand. »Chief, Commander. Wir müssen diese Sache jetzt zu einem sauberen Abschluss bringen.«
    Als die Männer sich zum Gehen wandten, nickte Tibble Eve kurz zu. »Pressekonferenz in einer Stunde. Gute Arbeit, Lieutenant.«
    »Danke, Sir.«
    »Sie und Ihr Team werden eine Belobigung bekommen«, erklärte Whitney ihr. »Ich hätte Ihren Bericht gerne noch vor der Pressekonferenz.«
    »Ja, Sir. Ich mache mich sofort an die Arbeit.«
    Kaum hatte sie hinter ihrem Schreibtisch Platz genommen, betrat ihr Gatte ihr Büro.
    »Das war eine wirklich gute Show.«
    »Allerdings. Sie an die Medien zu verfüttern, war nur ein kleiner Bonus. Es musste alles furchtbar schnell gehen, ich hatte also keine Zeit mehr, um es dir zu sagen.«
    »Das hast du«, korrigierte er. »Als du mich bei dem Gedanken, dass ich dich hier drinnen küssen könnte, derart entgeistert verscheucht hast.«
    »Na ja, nun, darüber werden sich die Jungs in der Abteilung für elektronische Ermittlungen bestimmt noch eine Weile lustig machen.«
    »Laufen die Kameras noch?«
    »Nein.«
    Er beugte sich über ihren Schreibtisch und gab ihr einen langen, tiefen Kuss.
    »So«, erklärte er. »Jetzt fühle ich mich besser.«
    »Genug geredet, Kumpel. Verschwinde. Ich habe noch zu tun.«
    »Lass mich dir vorher noch eine Frage stellen. Weißt du jetzt, dass das, was du getan hast, richtig war?«
    Sie schloss kurz die Augen. Wie gut er sie doch kannte, dachte sie.
    Als sie die Augen wieder aufschlug, war ihr Blick hellwach und klar. »Ich weiß, dass das, was ich getan habe, richtig gewesen ist. Ich weiß es instinktiv. Dieses Wissen ist ein Teil von mir.«
    »Von mir ebenfalls.« Damit ging er zur Tür, drehte sich dort aber noch einmal zu ihr um. »Lieutenant?«
    »Was?«
    »Du bist ein verflucht guter Cop.«
    Sie sah ihn feixend an. »Worauf du deinen Arsch verwetten kannst.«
    Damit schob sie ihren kalten Kaffee an die Seite, schaltete ihren Computer ein und wandte sich, während auf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher