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Toedliche Spur

Titel: Toedliche Spur
Autoren: André Marx
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lassen.
    Widerwillig nahm der Zweite Detektiv auf einem Stuhl Platz und wippte sogleich ungeduldig mit den Füßen.
    Als Justus sicher war, dass er die ganze Aufmerksamkeit seiner Kollegen hatte, schilderte er den Vorfall der letzten Nacht in allen Einzelheiten.
    »Unmöglich!«, rief Bob, nachdem er die Geschichte gehört hatte. »Jemand kennt unseren geheimen Eingang zum Schrottplatz?«
    »Und zwar sehr genau«, bestätigte Justus. »Ich habe natürlich sofort nachgesehen, ob etwas gestohlen wurde, aber bisher vermisse ich nichts.«
    »Meinst du, der Einbrecher war auch hier in der Zentrale?«, hakte Peter nach. Beunruhigt ließ er seinen Blick durch den kleinen Raum schweifen
    »Ich glaube nicht. Das Vorhängeschloss am Eingang sieht unversehrt aus.«
    »Wenn er das rote Tor kennt, kennt er vielleicht auch Tunnel II«, bemerkte Bob und meinte damit einen geheimen Gang, der von der Freiluftwerkstatt unterirdisch zu einer Luke im Boden der Zentrale führte. »Der ist ungesichert.«
    »Mehr oder weniger. Dort unten liegt seit Monaten ein Berg von alten Akten begraben, den wir schon vor einer Ewigkeit abarbeiten wollten. Tunnel II ist also absolut unbenutzbar, es sei denn, man räumt die Akten beiseite. Aber dazu hatte der Einbrecher kaum genug Zeit. Jedenfalls nicht, wenn er hier auch noch etwas gesucht hat.« Zum Beweis öffnete Justus die Bodenluke. Die Akten waren immer noch an ihrem Platz.
    »Schön, er war also vermutlich nicht in der Zentrale, sondern nur in der Werkstatt«, überlegte Peter. »Aber du sagst, es fehlt nichts. Was hat er dann gemacht? Und wer war er?«
    »Jemand, der uns seit geraumer Zeit beobachtet«, sagte Bob und blickte sich unwillkürlich um. »Sonst würde er sich nicht so gut auskennen.«
    »Wann habt ihr das rote Tor zum letzten Mal benutzt?«, fragte Justus. »Bei mir dürfte das ein paar Wochen oder sogar Monate her sein.«
    »Kommt bei mir ebenfalls in etwa hin«, sagte Peter.
    Auch Bob nickte zustimmend. »Auf keinen Fall in den letzten drei Wochen.«
    Justus zupfte an seiner Unterlippe. »Dann gibt es vier Möglichkeiten. Nummer eins: Wir werden bereits seit mehreren Wochen observiert, ohne dass wir etwas davon mitbekommen haben. Das halte ich jedoch für extrem unwahrscheinlich. Wir sind schließlich weder blind noch blöd und hätten es sicher bemerkt, wenn uns jemand beschattet. Nummer zwei: Irgendwann in der Vergangenheit hat jemand zufällig mitbekommen, dass es einen geheimen Eingang zum Schrottplatz gibt, und ist aus bisher unbekannten Gründen erst jetzt zum Täter geworden. Nummer drei: Er hat das rote Tor zufällig entdeckt. Nummer vier: Es ist jemand, den wir kennen. Schließlich ist das rote Tor nicht hundertprozentig geheim. Wir hatten ja schon hin und wieder Besuch in unserer Zentrale und haben einigen auch unsere Spezialausrüstung und Geheimgänge gezeigt.«
    »Ein Freund?«
    »Oder Feind«, spann Bob den Gedanken weiter.
    »Groß und schlank? Da fällt mir ganz spontan nur einer ein«, meinte der Zweite Detektiv und seine Miene verfinsterte sich. »Skinny Norris.«
    »Skinny? Der hat sich doch schon ewig nicht mehr in unserer Nähe blicken lassen«, widersprach Bob.
    »Na und? Das heißt ja nicht, dass er nicht zurückkommen könnte. Außerdem habe ich gehört, dass er seine Eltern hin und wieder besucht. Glücklicherweise bin ich ihm nie über den Weg gelaufen.« Peter dachte voller Verachtung an ihren Erzfeind, der ihnen in vielen Situationen das Leben schwer gemacht hatte. Ihm war es durchaus zuzutrauen, aus reiner Bosheit nachts auf den Schrottplatz zu kommen, nur um den drei ??? ein Bein zu stellen.
    »Keine voreiligen Schlüsse«, warnte Justus. »Wir sollten Skinny als möglichen Verdächtigen im Auge behalten, aber bis jetzt ist das nur eine Vermutung.«
    »Mehr als Vermutungen anstellen können wir auch nicht«, überlegte Bob.
    »Ich habe das Nummernschild des Wagens in der Dunkelheit zwar nicht vollständig erkannt, aber ich bin sicher, dass es ein Kennzeichen aus Los Angeles war«, fügte Justus nachdenklich hinzu.
    »Na prima«, murrte Peter. »Dann kommen ja nur noch knapp neun Millionen Menschen als Täter infrage.«
    »Wir haben nicht den allerkleinsten Hinweis«, stimmte Bob zu. »Das Nummernschild hilft uns nicht weiter. Es ist nichts gestohlen worden, du hast den Einbrecher nicht gesehen – was bleibt also übrig?«
    »Das hier«, erwiderte Justus und zog triumphierend einen Metallring aus der Tasche, an dem drei Schlüssel hingen. »Unser
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