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Toedliche Spur

Titel: Toedliche Spur
Autoren: André Marx
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festnehmen lassen?«
    »Bis jetzt noch niemanden. Ich hätte gerne Informationen über einen Autounfall, der letzte Nacht in der Nähe von Malibu passiert ist.«
    »Letzte Nacht gab es mindestens zehn Unfälle in der Nähe von Malibu«, konterte der Inspektor.
    »Dieser endete tödlich. Der Wagen ist die Klippen hinabgestürzt. Von der Leiche fehlt bisher jede Spur, vermutlich hat das Meer sie mitgerissen. Ich würde gerne wissen, ob das Autowrack inzwischen geborgen wurde und die Ursache für diesen Absturz festgestellt werden konnte.«
    »Den Fall bearbeiten wahrscheinlich meine Kollegen in Malibu, aber ich kann mich für dich umhören. Täusche ich mich, Justus, oder geht es hier um mehr als um deinen gewöhnlichen detektivischen Eifer?«
    »Sie täuschen sich nicht«, gab der Erste Detektiv zu. »Ich habe nämlich … den Fahrer des Wagens gekannt.«
    Einen Moment lang herrschte Schweigen. »Das tut mir leid. Darf ich fragen, wer es war?«
    »Morton.«
    »Euer Chauffeur?« Cotta klang schockiert.
    »Ja.« Justus räusperte sich. »Könnten Sie mich anrufen, sobald Sie Genaueres wissen?«
    »Klar. Sofort.«
    Justus ging erst ins Haus, als Tante Mathilda und Onkel Titus schon fest schliefen. Der Erste Detektiv aber lag noch die halbe Nacht wach und grübelte.
     
    »Ich kann es immer noch nicht fassen«, murmelte Peter am nächsten Tag in der Zentrale. Unverabredet hatten sich die drei auf dem Schrottplatz eingefunden. Niemand wollte allein zu Hause sein. Doch auch hier ging es ihnen nicht viel besser. Die meiste Zeit saßen sie schweigend herum und wussten nicht, was sie tun sollten. »Ich habe kaum geschlafen.«
    »Da bist du nicht der Einzige«, meinte Bob.
    Justus nickte zustimmend. Er hatte den beiden noch nichts von seinen Vermutungen erzählt, sondern wollte erst Cottas Anruf abwarten.
    »Wie sollen wir eigentlich in dem Fall mit unserem mysteriösen Einbrecher weitermachen?«, machte Peter nach einer Weile den halbherzigen Versuch, sie auf andere Gedanken zu bringen.
    »Der ist mir im Moment völlig gleichgültig«, murmelte Bob. »Ich kann mich auf gar nichts konzentrieren.«
    Peter zuckte die Schultern. Eigentlich war es ihm auch egal.
    Justus entschloss sich, den Freunden seine Gedanken mitzuteilen. Er wollte nicht mehr auf Cottas Anruf warten. »Ich muss euch etwas sagen«, begann er. »Ich habe ein paar Nachforschungen angestellt.«
    »In Bezug auf den Schlüsselbund?«, fragte Bob. »Du hast Nerven. Wie kannst du dich jetzt damit beschäftigen?«
    »Nein, nicht wegen des Schlüsselbunds. Wegen Morton. Es klingt vielleicht bescheuert, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass sein Unfall … gar kein Unfall war.«
    »Wie bitte?«
    In aller Ausführlichkeit berichtete er den beiden von seinen Überlegungen und den Telefonaten am Abend zuvor.
    »Du spinnst doch«, regte Peter sich auf. »Musst du denn hinter allem ein Geheimnis sehen? Ist Mortons Tod nicht schon schlimm genug?«
    »Na ja, ganz unrecht hat Justus nicht«, fand Bob. »Ich habe auch darüber nachgedacht. Morton war ein sehr guter Fahrer. Ein Autounfall … das ist das Letzte, was ihm passieren würde.«
    »Ihr wollt doch nicht wirklich behaupten, dass es Mord war!«, rief Peter aufgebracht. »Das ist absurd! Ihr habt ja nur noch Krimis im Kopf! Wer sollte Morton denn umbringen wollen? Er hatte keine Feinde!«
    »Woher weißt du das?«, hakte Justus nach. »Bob hat gestern selbst festgestellt, wie wenig wir über Morton wissen. Vielleicht hatte er ja doch Feinde, sehr gefährliche sogar?«
    »Meinst du etwa, er war Drogendealer oder Waffenschmuggler oder er gehörte zur Mafia? Ich bitte dich, Justus! Es war ein Unfall. Alles andere ergibt überhaupt keinen Sinn.«
    Das Telefon unterbrach die Diskussion. Justus schaltete den Verstärker ein und hob ab. »Justus Jonas von den drei Detektiven?«
    »Cotta hier. Ich habe die Informationen, nach denen du gestern fragtest, Justus. Der Wagen ist schätzungsweise in den frühen Morgenstunden von der Fahrbahn abgekommen, zu einer Zeit, in der niemand auf der Küstenstraße unterwegs war. Daher gibt es keine Zeugen für den Unfall. Das Auto ist zwar ein einziger Schrotthaufen, aber die Kriminaltechniker haben ihn inzwischen untersucht und sind zu dem Schluss gekommen, dass er voll funktionstüchtig war. Keine defekten Bremsen, kein platter Reifen oder dergleichen. Es gibt auch keine frischen Bremsspuren auf der Straße. Fazit: Es sieht so aus, als ob der Wagen mit vollem Tempo durch die Leitplanken
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