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Toedliche Spur

Titel: Toedliche Spur
Autoren: André Marx
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sich die Wellen des Pazifik an den rauen Klippen. Wer hier runterstürzte …
    »Bob! Pass auf!«
    Der dritte Detektiv zuckte erschrocken zusammen und trat instinktiv auf die Bremse. Keine Sekunde zu früh, denn der Wagen vor ihm war langsamer geworden, ohne dass Bob es gemerkt hatte.
    »Du wärst ihm fast hinten reingefahren!«, fuhr Peter ihn an. »Wo hast du nur deine Gedanken?«
    »’tschuldigung«, murmelte Bob und versuchte seinen rasenden Puls unter Kontrolle zu bekommen.
    Zehn Minuten später erreichten sie Malibu Beach. Cotta hatte ihnen eine genaue Wegbeschreibung gegeben. Das Krankenhaus lag nicht weit vom Zentrum entfernt.
    Nervös betraten die drei ??? das moderne Gebäude und fragten an der Information nach Dr. Bone, an den Cotta sie verwiesen hatte. Sie wurden in den Keller geschickt, der Doktor erwartete sie bereits. Er war ein kleiner, gedrungener Mann mit Glatze und einem speckigen Gesicht.
    »Guten Tag, ihr drei. Ihr seid bestimmt Justus Jonas, äh … Peter … und Rob … äh …«
    »Bob«, sagte Bob. »Bob Andrews.«
    »Und Peter Shaw«, fügte der Zweite Detektiv unsicher hinzu. Der Doktor lächelte, als gäbe es einen ganz besonders erfreulichen Anlass dazu. »Kommt mit!«, forderte er sie auf und führte sie durch einen langen, von kaltem Neonlicht erhellten Gang, der vom Boden bis zur Decke weiß gefliest war. Am Ende gab es eine Metalltür. Dr. Bone schob einen schweren Riegel zurück. Dann stieß er die Tür auf, betätigte einen Lichtschalter und weitere Neonröhren flackerten auf. Den drei ??? schlug eisige Luft entgegen. Zögernd betraten sie einen großen Saal, der ebenfalls ganz in Weiß gehalten war. Überall standen Bahren, auf denen von Tüchern bedeckte Körper lagen. In die Wände waren große Schubladen eingelassen, in denen sich weitere Leichen befanden.
    Peter fröstelte.
    »Oh ja«, sagte Dr. Bone gut gelaunt, »hier sollte man sich nicht nur mit einem T-Shirt bekleidet aufhalten. Wenn man von draußen aus der Sonne kommt, ist es erst ein großer Schock. Aber wenn man längere Zeit hier arbeitet, gewöhnt man sich daran.«
    »Tatsächlich«, murmelte Bob, dem die Gelassenheit des Doktors auf die Nerven ging.
    »Es muss hier so kalt sein. Sonst fängt es bald an zu stinken«, erklärte Bone und trat an eine der Bahren heran. Am unteren Ende des Tuches schauten die bleichen Füße des Toten heraus. Am rechten großen Zeh baumelte ein Kärtchen. Dr. Bone warf einen Blick darauf. »Ja, das ist er. Der Mann, der heute aus dem Atlantik gezogen wurde. Angeblich handelt es sich um ein Unfallopfer.«
    Justus starrte gebannt auf das weiße Tuch, unter dem sich deutlich die Konturen eines großen, schlanken Körpers abzeichneten.
    »Ich weiß, es ist kein schöner Anblick«, sagte Dr. Bone mit einer überraschenden Spur von echtem Mitgefühl in seiner Stimme. »Aber ihr seid gleich erlöst. Werft einfach einen Blick auf ihn und sagt mir, ob es euer Freund ist.«
    Der Erste Detektiv schluckte. »Ja, schon gut. Können wir dann bitte … anfangen?«
    »Sicher, sicher.« Dr. Bone nickte ihnen noch einmal aufmunternd zu, dann griff er nach dem Tuch und schlug es mit einem Ruck zurück.
Einbruch bei Freunden
    Justus schüttelte langsam den Kopf. »Nein. Das ist er nicht.« Dr. Bone wandte sich an Peter und Bob, doch auch die beiden waren sicher: »Ausgeschlossen. Wir haben diesen Mann noch nie gesehen.«
    Der Doktor zuckte die Schultern und schlug das Tuch wieder zurück. »Na, da kann man nichts machen.« Er klang fast enttäuscht und sah die drei ein wenig ratlos an.
    »Dann gehen wir mal wieder.« Peter wandte sich abrupt um und steuerte hastig auf den Ausgang der Leichenhalle zu. Ohne sich umzusehen, eilte er die Treppe hinauf und verließ fluchtartig das Krankenhaus. Erst als er in der warmen Sonne stand und die frische Luft einatmete, blieb er stehen und schloss für einen Moment die Augen.
    Bob und Justus tauchten hinter ihm auf. »Puh!«, stöhnte Bob. »So was muss ich aber nicht jeden Tag haben!«
    »Ich auch nicht. Ich schwöre euch, das war für mich der erste und letzte Besuch in einem Leichenschauhaus. Dieser Doktor! Habt ihr schon mal einen so unsensiblen Menschen erlebt?«
    »Kein Wunder«, behauptete Bob. »Wenn man den ganzen Tag nur mit Toten zu tun hat, verlernt man wahrscheinlich irgendwann den Umgang mit lebenden Menschen.«
    »Er war es nicht«, sagte Justus unvermittelt. Ein erregter Ausdruck funkelte in seinen Augen. »Der Tote war nicht Morton.«
    »Das beweist
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