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Toedliche Spur

Titel: Toedliche Spur
Autoren: André Marx
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nächtlicher Besucher hat ihn verloren, als er sich durch das rote Tor quetschte.«
    »Und das sagst du erst jetzt?«, rief Peter und riss ihm den Schlüssel aus der Hand.
    In diesem Moment klingelte das Telefon. Justus hob ab, doch Bob und Peter waren viel zu sehr mit dem Schlüsselbund beschäftigt, um dem Gespräch zu folgen. Interessiert betrachteten sie Justus’ Fund.
    »Damit können wir was anfangen!«, meinte Peter leise, um Justus bei dem Telefonat nicht zu stören.
    Bob war skeptisch. »Ja? Was denn? Das sind drei Schlüssel, nichts weiter. Einer für die Haustür, einer für die Wohnung und ein Briefkastenschlüssel, würde ich sagen. Wir müssen also nur noch jemanden finden, der eine Wohnung in einem Mietshaus hat und im Besitz eines eigenen Briefkastens ist. Nichts leichter als das.«
    »Wir könnten eine Anzeige in die Zeitung setzen.«
    »Und du glaubst, der Einbrecher meldet sich daraufhin?«
    »Vielleicht weiß er nicht, wo er den Schlüssel verloren hat. Dann wird er froh sein, ihn wiederzubekommen.«
    Bob schüttelte den Kopf. »Denk doch mal nach, Peter: Wir würden deine, meine oder Justus’ Telefonnummer in die Zeitung setzen. Wenn der Täter uns kennt, wird er sofort auflegen, sobald er merkt, wen er da an der Strippe hat.«
    Peter schwieg nachdenklich einen Moment. »Verdammt noch mal, irgendetwas müssen wir doch mit diesem Schlüsselbund anfangen können! Es passiert schließlich nicht alle Tage, dass ein Einbrecher ein so wichtiges Beweisstück fallen lässt. Justus hat bestimmt einen Plan. Sonst hätte er uns den Schlüssel nicht so lange vorenthalten. Du kennst ihn doch, er macht es immer besonders spannend, um uns leiden zu lassen.«
    Peter und Bob blickten zum Ersten Detektiv hinüber, der von der Diskussion nichts mitbekommen hatte. Er saß völlig starr auf seinem Stuhl, den Blick ins Leere gerichtet, den Telefonhörer fest umklammert.
    »Danke, dass Sie mich angerufen haben, Mr Gelbert. Ja, auf Wiederhören.« Mechanisch und im Zeitlupentempo legte Justus auf und drehte sich zu seinen Freunden um. Alle Farbe war aus seinem Gesicht gewichen und er starrte regungslos vor sich hin.
    »Gelbert? Was wollte der denn?«, fragte Bob beunruhigt.
    »Morton hatte einen Autounfall. Er ist tot.«
Verlust
    Im ersten Moment lachte Peter kurz auf. Doch als sich der Gesichtsausdruck des Ersten Detektivs nicht änderte, blieb ihm das Lachen im Hals stecken. »Wie bitte?«
    »Es muss letzte Nacht passiert sein. Man fand Mortons Privatwagen heute Morgen an der Steilküste westlich von Malibu. Er ist durch die Leitplanken gerast und die Klippen hinuntergestürzt. Mortons Leiche wurde noch nicht gefunden, sie muss in den Ozean hinausgerissen worden sein.«
    »Oh, mein Gott!«, flüsterte Bob.
    »Wie … wie konnte denn das passieren?«
    »Das wusste Mr Gelbert auch nicht. Die Polizei hat eben erst bei ihm angerufen. Der Wagen wird noch untersucht. Oder das, was davon übrig geblieben ist.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Peter kopfschüttelnd. »Morton kann doch nicht einfach …« Er brach ab. »Vielleicht lebt er ja noch! Wenn seine Leiche nicht gefunden wurde!«
    »Peter, du weißt doch, wie hoch die Steilküste bei Malibu ist. Der Wagen dürfte nur noch ein Wrack sein«, antwortete Justus niedergeschlagen. »Da ist bestimmt niemand lebend herausgekommen.«
    »Oh, mein Gott!«, wiederholte Bob. »Ausgerechnet Morton! Wie … wie ist das möglich?«
    Niemand antwortete. In Justus’ Kopf herrschte Chaos. Plötzlich kam ihm sein Traum von letzter Nacht in den Sinn. Lebendig begraben. Nun war wirklich jemand gestorben. Morton war tot.Der Erste Detektiv zuckte zusammen, als Bob das Schweigen brach. »Wann ist denn die Beerdigung? Da müssen wir doch hingehen. Wie kriegt man so etwas heraus? Hat Morton überhaupt Familie?«
    »Ich weiß nicht«, antwortete Justus tonlos. »Das heißt, da gibt es doch diesen entfernten Verwandten, Fred Hall. Aber der sitzt im Gefängnis. Und soweit ich weiß, hatte Morton seit Ewigkeiten keinen Kontakt mehr zu ihm.«
    Bob sah seine Kollegen verstört an. »Wir wissen nicht gerade viel über ihn!« Er versuchte die aufsteigenden Tränen zurückzuhalten. »Morton war unser Freund! Wir haben so viel zusammen erlebt, er hat uns so oft geholfen. Und jetzt ist er tot und wir wissen nicht einmal, ob er Familie hatte. Ich meine, er war doch nicht nur Morton, der Chauffeur, oder?« Er blickte von einem zum anderen.
    Weder Peter noch Justus hatten darauf eine Antwort.
     
    Es
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