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Toedliche Spur

Titel: Toedliche Spur
Autoren: André Marx
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»Der kann uns doch nicht so hängen lassen.«
    »Doch, kann er. Er weiß ja, dass du heute Nachmittag kommst.«
    »Aber ich habe keine Zeit!«, widersprach Peter.
    »Dann willst du also nicht wissen, was es mit dem Einbruch auf sich hat?«
    »Doch, natürlich. Aber …« Nun dämmerte es Peter. »So ein Blödmann«, knurrte er. »Er musste gar nicht in die Bibliothek. Er wollte nur vermeiden, dass wir ihn schon jetzt ausquetschen.«
    »Und?«, fragte Bob. »Funktioniert es?«
    »Darauf kannst du Gift nehmen.«
     
    Justus saß in der Zentrale und dachte über die Geschehnisse der letzten Nacht nach, als es klopfte. Wer konnte das sein? Bob und Peter würden einfach in die Zentrale stürmen. »Herein.«
    Onkel Titus betrat den Campinganhänger. Er blickte zurück, als würde er verfolgt, dann schloss er schnell die Tür. Es war selten, dass er oder Tante Mathilda in die Zentrale kamen. Sein Besuch musste einen besonderen Grund haben. Der kleine Mann mit dem riesigen schwarzen Schnauzbart blickte sich interessiert um.
    »Onkel Titus! Was für eine Überraschung! Lass mich raten: Du brauchst Hilfe beim Auf- oder Abladen. Hat das vielleicht Zeit? Bob und Peter kommen gleich und wir haben etwas Wichtiges zu besprechen.«
    »Mal wieder im detektivischen Eifer?«, flüsterte Onkel Titus, als fürchtete er belauscht zu werden. »Nein, keine Angst, Justus, heute hast du einen freien Tag. Ich wollte nur fragen, ob du schon mit Morton gesprochen und den Rolls-Royce für nächste Woche vorgemerkt hast.«
    Justus schlug sich gegen die Stirn. »Ach, Mist! Habe ich ganz vergessen.« Onkel Titus hatte sich zum Geburtstag seiner Frau eine besondere Überraschung einfallen lassen, für die er den Rolls-Royce unbedingt brauchte. Der schwarz-goldene Prachtwagen samt Chauffeur stand den drei ??? seit Beginn ihrer Detektivarbeit zur Verfügung.
    »Bitte, Justus, es ist der Geburtstag deiner Tante! Wenn Morton schon ausgebucht sein sollte, weil du ihn nicht rechtzeitig gefragt hast, muss ich mich an eine andere Autovermietung wenden. Dann wird es teuer. Und ich werde Mathilda auf gar keinen Fall mit dem Pick-up fahren!«
    »Wird sofort erledigt.«
    »Gut. Ich verlasse mich auf dich.«
    Als Onkel Titus wie ein Verschwörer die Zentrale verlassen hatte, hängte Justus sich sofort ans Telefon. Doch weder unter Mortons Privatnummer noch am Autotelefon ging jemand an den Apparat. Also rief er bei Mr Gelbert, dem Chef der Autovermietung an, dem der Rolls-Royce eigentlich gehörte. Das tat Justus sehr ungern, da er die Termine sonst immer mit Mor-ton direkt absprach und Mr Gelbert die drei ??? nicht besonders mochte. Zwar war er von einem ihrer alten Klienten vor einiger Zeit für alle weiteren Fahrten mit dem Rolls fürstlich entlohnt worden, doch es passte ihm trotzdem nicht, dass drei junge Burschen kommen konnten, wann sie wollten, um den Wagen zu mieten.
    »Autovermietung Gelbert, guten Tag?«
    »Guten Tag, Mr Gelbert, hier spricht Justus Jonas aus Rocky Beach. Ist Morton zufällig bei Ihnen im Büro?«
    »Justus«, brummte Gelbert, ohne den geringsten Versuch, seinen Unmut zu verbergen. »Nein, Morton ist nicht hier. Leider. Er ist heute nicht zum Dienst erschienen und zu Hause meldet sich auch niemand. Normalerweise ist Morton die Pünktlichkeit in Person. Erst ein Mal hat er unentschuldigt gefehlt. Und damals hatte es mit euch drei Detektiven« – er spie das Wort förmlich aus – »zu tun. Bist du sicher, dass ihr diesmal nicht auch wieder dahintersteckt? Ich warne euch –«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden, Mr Gelbert«, antwortete Justus ungehalten. »Wenn ich eine Ahnung hätte, wo Morton sich aufhält, würde ich kaum bei Ihnen anrufen. Bitte seien Sie so nett und teilen Sie ihm mit, dass ich Freitag in einer Woche seine Dienste in Anspruch nehmen möchte. Auf Wiederhören.« Er legte auf. Bereits einen Moment später bereute er seinen rüden Tonfall. Es war nicht gerade klug, sich mit Mr Gelbert anzulegen. Er war imstande, Morton Justus’ Bitte einfach zu verschweigen, um den drei Detektiven eins auszuwischen. Doch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, wurde die Tür aufgerissen und Peter stürmte aufgeregt herein, gefolgt von Bob, der einen wesentlich gelasseneren Eindruck machte.
    »Also, Just, schieß los! Ich habe nicht viel Zeit. In einer halben Stunde bin ich am Strand verabredet. Was ist passiert?«
    »Kommt erst mal rein«, bat Justus. Er wollte sich nicht von Peters Hektik unter Druck setzen
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