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Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Titel: Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi
Autoren: Rex Kusler
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Snow, »er hat von vorne auch wie einer ausgesehen.«
    »Wie ich sehe, macht keiner von Ihnen Anstalten, meinen Wünschen nachzukommen«, sagte Willie. »Alice, wenn Sie wollen, können Sie zuerst gehen.«
    »Bevor ich das tue, kleben Ihre Eingeweide an dem Baum hinter Ihnen«, sagte sie.
    »So hatte ich das nicht geplant«, sagte Willie. »Und mein Arm ermüdet langsam.«
    »Sie wird Ihre Waffe nicht weglegen, Willie«, sagte Snow. »Sie ist eine erfahrene Polizistin. Man hat ihr während der Ausbildung eingeschärft, sich unter gar keinen Umständen von ihrer Waffe zu trennen. Und wenn Sie diesen Pfeil auf mich schießen, bin ich nur dann sofort tot, wenn er mich mitten ins Herz trifft. Falls Ihnen das nicht gelingt und Alice Sie nicht sofort erschießt, komme ich mit dem Pfeil in der Brust zu Ihnen hinüber gerannt und reiße Ihnen den Kopf ab.«
    »Huch«, sagte Willie. »Das klingt ja gar nicht gut. Vielleicht war mein Plan doch nicht so toll.«
    »Sagen Sie mir«, sagte Snow, »Sie haben diesen Maurerhammer mit Bleichmittel gereinigt und ihn neben die Straße geworfen, und dann haben Sie die Polizei verständigt – war es nicht so?«
    Willie gluckste vor Lachen. »Damit hab ich die Jungs ganz schön in die Irre geführt, oder?«
    »Ja.« Snow warf einen Blick auf die Schlange. Sie schien zu schlafen. »Haben Sie die Schlange hierher gebracht?«
    »Sie hatte nichts dagegen«, sagte Willie. »Ist ein gutes Tier.«
    »Das hab ich gemerkt.« Snow sah wieder zu Willie hinüber. »Ich glaube, Sie und diese Schlange haben mehr miteinander gemeinsam, als Sie denken. Ich werde Ihnen jetzt mal erklären, wie’s weitergeht. Und an Ihrer Stelle würde ich es mir gründlich überlegen. Ich werde jetzt mit dieser Tüte Geld von hier weggehen. Wenn Sie mich erschießen wollen, nur zu. Wenn nicht, dann legen Sie jetzt schön den Bogen mitsamt dem Pfeil weg. Dann nehmen Sie das Geld und die Mordwaffe und stellen sich damit dem Lieutenant. Alice und ich werden niemanden erzählen, was heute Nacht hier geschehen ist. Nicht wahr, Alice?«
    »Sie sprechen einzig und allein für sich, Jim«, sagte Alice. »Ich bin bereit, ihm den Arsch in diese Büsche hier zu blasen.«
    »Ach, was soll’s«, sagte Willie. »Ich bin einundsechzig. Ich sollte langsam daran denken, mich zur Ruhe zu setzen. Ich bin zualt,um auf Güterzügen durchs Land zu fahren, im Freien zu pennen und mich nur von Konserven zu ernähren. Viel mehr Möglichkeiten bleiben mir nicht. Ist ein bisschen spät dazu, noch groß was auf die hohe Kante zu legen. Im Knast krieg ich kostenlose ärztliche Versorgung und drei Mahlzeiten am Tag. Und ich hab genug Zeit, um meine Doktorarbeit zu schreiben. Eigentlich klingt das gar nicht schlecht. Ich würde Sie nur gerne um einen Gefallen bitten.«
    »Und der wäre?«, sagte Snow.
    »Dass Sie und Alice so nett sind, mir meinen Knastaufenthalt mit Ihren regelmäßigen Besuchen zu verschönern.«
    »Das können Sie sich abschminken«, sagte Snow.
    »Also gut. Aber wenigstens am Erntedankfest und an Weihnachten?«, sagte Willie.
    »Ich kann nicht für Alice sprechen«, sagte Snow, »aber ich werde es mir überlegen.«
    Willie senkte den Bogen und sah auf die Schlange. »Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie dafür sorgen, dass Arnold ein gutes Zuhause findet. Der arme Kerl. Er hat es nicht verdient, in einem Käfig zu leben.«

40
    Was achtundvierzig Stunden doch für einen Unterschied machen können. Karen kam beschwingt an die Tür. Sie grinste übers ganze Gesicht und ihre Augen strahlten. Steve Helm stand gleich hinter ihr und hielt eine Flasche Tsingtao-Bier so fest in der Hand, dass es aussah, als wäre sie ihm angewachsen. Manche Dinge ändern sich nie.
    Alice James und Jim Snow traten durch den Eingang. In der einen Hand hielt Alice eine Flasche Sauvignon Blanc, während Snow ihre andere Hand hielt. Alice überreichte Karen die Weinflasche und dann umarmten sich die Frauen mehrmals. Helm und Snow dagegen begnügten sich mit dem unter Männern üblichen Ritual, einem kräftigen, fünffachen Händedruck. Eine simple Geste, die oft mehr aussagt als viele Worte.
    »Ein kühles Bier gefällig?«, fragte Helm.
    »Na ja, ich hatte mich eigentlich auf den Wein gefreut.« Snow deutete mit dem Kinn auf die Flasche in Karens Hand.
    Helm lachte. »Was darf’s sein? Ich habe ein volles Sortiment. Ich hab meine Kühlbox dabei.«
    »Guter Junge«, sagte Snow. »Dann nehme ich ein Foster’s. Mir steht heute der Sinn nach
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